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Peter Cushing

Er war Frankenstein, er war Sherlock Holmes und er war Admiral Tarkin im allerersten Star Wars Film, doch in die Filmgeschichte ging er hauptsächlich mit der Verkörperung von Draculas Erzfeind ein: Peter Cushing war DER Professor van Helsing der Ära Hammer. Noch mehr als Christopher Lee war Cushing mit dem Horrorfilm verbunden, er war aber auch ein Ausnahmeschauspieler, der seinen Rollen stets seinen ganz eigenen Stempel aufzudrücken vermochte. Seine Figuren hatten immer etwas verkniffenes, lustfeindliches, unterkühltes und manchmal auch fanatisches an sich, so das es einem manchmal richtig schwer fiel, Sympathien für seine Charaktere zu empfinden, auch wenn er, wie als van Helsing beispielsweise, der "good guy" war.

Peter Cushing wurde am 26. Mai 1913 in der südenglischen Kleinstadt Kenley geboren. Schon früh entschied er sich für eine künstlerische Laufbahn und besuchte die "Guilghall School of Music and Drama" in London. Sein erstes Engagement hatte er als Theaterassistent in einem kleinen Theater in Sussex, sein Bühnendebüt gab er 1935 im Provinztheater von Worthing. Anschließend tingelte er einige Jahre mit verschiedenen Wanderbühnen über das Land und es verschlug ihn auch für eine Weile in die USA, wo er erste Filmerfahrungen in Nebenrollen, u. a. in James Whales "Der Mann mit der eisernen Maske" und in der Laurel und Hardy Komödie "Wissen ist Macht" machte. 1948 kam er nach England zurück um in Laurence Oliviers "Hamlet" mitzuwirken. Von nun an lief es recht gut für Cushing und er drehte Film um Film, darunter angesehene Produktionen wie die George Orwell Verfilmung "1984" und "Alexander der Große". 1957 unterschrieb Peter Cushing schließlich bei den Hammer Productions und sollte fortan auf Filmrollen im Horrorfach festgelegt sein, ein Umstand, den Cushing nicht eben schätzte, der ihm aber andererseits großen Erfolg bescherte. Als "Cool King of Horror" wurde er zum Synonym des vernünftigen, rationalen Denkers, der den makabren übernatürlichen Ereignissen entgegentrat, hierbei machte er aber stets eine gute Figur. Selbst späte Gruselheuler wie "Shock Waves - Die aus der Tiefe kommen" oder "Reise zur Insel des Grauens" lebten noch gut von Cushings Präsenz.

Privat lebte der Schauspieler sehr zurückgezogen, beschäftigte sich mit Musik, Malerei und Ornithologie, ein Hobby, das er sehr ernsthaft betrieb und wegen seines umfangreichen Wissens hierüber in Fachkreisen geschätzt wurde (typisch britisch irgendwie, möchte der Verfasser hier anmerken, nicht wahr?)
Er kam nie ganz über den Tod seiner Frau Helen Beck hinweg, die 1971 starb und mit der er seit 1940 ohne Skandale verheiratet war.

Peter Cushing engagierte sich stark für die Krebsforschung und sammelte bei vielen Gelegenheiten Geld hierfür. Für sein Engagement und sein Lebenswerk wurde er 1989 von der Queen mit dem Titel des "Officer of the british Empire" geehrt, was ihm sehr viel bedeutet hat als englischem Gentleman alter Schule.
Am 11. August 1994 erlag der "Cool King of Horror" selber den Folgen einer Krebserkrankung, diesen unheimlichen Feind konnte er nicht besiegen.

Nachfolgend eine Auflistung mit Filmen, in denen Peter Cushing mitwirkte. Dies ist wohlgemerkt nur eine Auswahl seiner Arbeiten, denn er wirkte in insgesamt über 100 Filmen, Fernsehfilmen und -serien mit:

1940 - 1950
u. a. "Virgil in the Night", "Woman in War", "Der Mann mit der eisernen Maske", "Wissen ist Macht", "Hamlet"

1950 - 1960
u. a. "Unter schwarzem Visier", "1984", "Moulin Rouge, "The Creature", "Alexander der Große", "Frauen um Richard Wagner", "The abominable Snowman of the Himalayas", Frankensteins Fluch", (Horror of) Dracula, "Frankensteins Rache / Ich bin Frankenstein", "Der Arzt und die Teufel", "Die Rache des Pharaonen", "Der Hund von Baskerville"

1960 - 1970
u. a. "Das Schwert des Robin Hood", Dracula und seine Bräute, "Suspect", "Die Bucht der Schmuggler", "Die Bande des Captain Clegg", "Antonius und Cleopatra", "Die brennenden Augen von Schloss Baltimore", "Frankensteins Ungeheuer", "Die Todeskarten des Dr. Schreck", "Der Schädel des Marquis de Sade", Blut für Dracula (hier ist er aber nicht gelistet da nur Archivmaterial aus Dracula verwendet wurde), "Dr. Who and the Daleks", "Brennender Tod", "Frankenstein schuf ein Weib", "Sherlock Holmes" (TV Serie), "Die lebenden Leichen des Dr. Mabuse",

1970 - 1980
u. a. "Die Pechvögel", Totentanz der Vampire, Gruft der Vampire, "Ich - ein Monster", Dracula jagt Mini-Mädchen, Draculas Hexenjagd, "Geschichten aus der Gruft", "Horror Express", "Irrgarten des Schreckens", "Die Tür ins Jenseits", Dracula braucht frisches Blut, Die 7 goldenen Vampire, "Mondblut", "Tender Dracula", "Der Ghul", "Der sechste Kontinent", "Shock Waves - Die aus der Tiefe kamen", "Krieg der Sterne", "Hitlers Sohn", "Im Banne des Kalifen

ab 1980
u. a. "Black Jack", "Reise zur Insel des Grauens", "Das Haus der langen Schatten", "Camelot - Der Fluch des goldenen Schwertes", "Top Secret", "Der Biggles Effekt", "Dr. Who: Thirty Years in the Tardis"

Sherlock Holmes
Krieg der Sterne

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