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Draculas Hexenjagd   (OT: Twins of Evil)
AKA: The Virgin Vampires , The Gemini Twins , Vampire Twins

GB, 1971 , Farbe, 87 min
 
Regie: John Hough
Produzenten: Harry Fine, Michael Style.
Drehbuch Tudor Gates
Musik: Harry Robinson
Kamera: Dick Bush
 
Peter Cushing Gustav Weil
Madeleine Collinson Marie Gellhorn
Mary Collinson Maria Gelhorn
Cathleen Byron Katy Weil
Dennis Price Dietrich
Damien Thomas Graf Karnstein
Katya Keith Gräfin Mircalla

Two beautiful orphaned twins move from Vienna to the village of Karnstein to live with their Uncle Gustav (Peter Cushing), a fanatical Puritan.

Nearby, the count of the village is performing a sacrificial rite, which raises his ancestor, the vampire countess. After she bites him, he too becomes a vampire and sets off in search of victims. The teenage twins are the Count's next victims. Meanwhile Uncle Gustav is leading a hysterical Puritan witch-hunt against the terror.

Starring alongside Dennis Prise (Kind Hearts and Coronets) are Mary and Madeleine Collinson, the first identical twins to have a Playboy centrefold.


Im abgeschiedenen Örtchen Karnstein lebt Gustav Weil, ein fanatischer Puritaner und Anführer einer radikalgläubigen Bruderschaft, die es sich zur Hauptaufgabe gemacht haben, all jene bei lebendigem Leine zu verbrennen, die sie für Hexen und Magier halten. Hauptsächlich junge leichtlebige Mädchen werden zu ihren Opfern und sterben auf dem Scheiterhaufen. Oberster Gegner Weils und seiner Schergen ist der unheimliche Graf Karnstein, ein Teufelsanbeter, der gewissenlos bei seinen Ritualen tötet, den aber seine guten politischen Verbindungen vor Weil und dem Mob schützen. Als er eines Nachts seine verstorbene Vorfahrin Mircalla Karnstein herbeibeschwört, verwandelt diese ihn in einen blutsaugenden Untoten.

Zur gleichen Zeit treffen Weils verwaiste Nichten, die Zwillinge Maria und Frieda, in Karnsein ein. Der Hexenjäger und seine Frau sollen die Mädchen nach dem Tod ihrer Eltern in ihre Obhut nehmen. Zwar sind die beiden jungen Damen rein optisch kaum voneinander zu unterscheiden, wie sich bald herausstellt könnten sie in ihrem Wesen allerdings kaum unterschiedlicher sein. Während Maria brav, sittsam und tugendhaft ist, ist Frieda ein rechter Satansbraten und wie magisch angezogen vom Grafen Karnstein. Als es Frieda schließlich bei ihrem fanatischen Onkel nicht mehr aushält, flieht sie auf Karnsteins Schloss und wird von ihm zu seinesgleichen gemacht.
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Das ruft Weils Bruderschaft auf den Plan - die "Hexe" soll sterben. Der bösen Frieda gelingt es, den Hexentötern das Schwesterchen an ihrer Stellle unterzujubeln, doch im letzten Moment kann der schmucke Dorflehrer Anton, der die Wahrheit inzwischen kennt, den Irrtum aufklären und Maria vor dem Feuer des Scheiterhaufens retten. Nun rüstet sich Weils Bruderschaft mit Äxten und Holzpflöcken zum letzten Kampf gegen die Karnsteinsippe, einmal mehr wird ein Hammer-Schloss gestürmt. Schließlich finden die Vampire ein sehr blutiges Ende, doch auch Gustav Weil muß mit dem Leben bezahlen. Aber Anton kann schließlich und endlich auch seine Maria in die Arme schließen...



John Houghs "Twins of Evil" von 1971 ist der dritte und letzte Teil von Hammers berühmter sogenannter "Karnstein Trilogie" nach Motiven von Joseph Sheridan LeFanus legendärer Novelle um die lesbische Vampirschönheit "Carmilla". Noch weniger als seine beiden Vorgänger Gruft der Vampire von Roy Ward Baker und Nur Vampire küssen blutig von Jimmy Sangster, die wie an anderer Stelle bereits erwähnt eher verschiedene Interpretationen des Stoffes denn aufeinander aufbauende Fortsetzungen sind, hält sich Houghs Film an die literarische Vorlage. Eigentlich wurden lediglich einige Namen adaptiert, die Handlung ist eine gänzlich eigene - und leider keine sonderlich originelle oder gelungene.

Die Idee mit den ungleichen Schwestern, die sich aber so ähnlich sehen, das daraus allerlei Verwechslungen entstehen, gab es ja schon reichlich häufig in nahezu allen Genres, egal ob Horror, Tragödie, Klamotte, alles schon mal dagewesen.

Außerdem bauen Hough und Drehbuchautor Tudor Gates keinen wirklichen Helden (und somit keinen Sympathieträger) in ihre Geschichte ein. Die Figur des Lehrers Anton ist zu klein gehalten um diesen Part zu übernehmen. Der Charakter Gustav Weil, als religiöser Fanatiker angelegt eine durchaus untypische Rolle für Hammerroutinier Peter Cushing, die er aber in gewohnter Weise gekonnt zu spielen weiß, ist ja ein eher böser, auch wenn er in den letzten Minuten des Films dann doch das Heldenzepter übernimmt und einen edlen Tod sterben darf. Eine recht fragliche Moral propagiert der Film somit einstweilen!

Die Geschichte will einfach nicht so recht in Fahrt kommen, stattdessen zitiert Hough lieber all das, was die Firma Hammer über eine Dekade lang so erfolgreich machte. Aber keine Angst, denn so schlecht wie das jetzt alles eventuell klingen mag, ist der Film überhaupt nicht, denn Hough macht auch einiges ganz richtig. So präsentiert uns der Regiesseur blutige Splattereffekte, die vielleicht teilweise für heutige Verhältnisse etwas putzig wirken, für die frühen 70'er aber sicherlich noch eine nette Portion Schockfaktor bereithielten. Auch geizt Hough nicht mit sexy Szenen seiner beiden überaus attraktiven Hauptdarstellerinnen Madeleine und Mary Collinson, die übrigens das erste Zwillingspaar waren, das für den Playboy abgelichtet wurde, falls es wen interessiert. Irgendwie ulkig wirken auch die Szenen, in denen Peter Cushings Hexenjäger durch den nächtlichen Wald reiten und uns Filmkomponist Harry Robinson dazu einen lupenreinen Westernsoundtrack in die Ohren schickt. Gewollte Komik?

"Draculas Hexenjagd"- die deutschen Titelstricker haben hier mal wieder alles gegeben - ist insgesamt schon stimmig und unterhaltsam ausgefallen, dennoch kann man sich teilweise dem Eindruck des "Schnellschusses" nicht ganz entziehen. Keine Frage, man hat das alles schon besser, origineller und sorgfältiger inszeniert gesehen. Ein leichter Hauch vom Ende der Ära Hammer scheint den Film schon zu umwehen.

Man möge mich nicht falsch verstehen, der Film ist sehenswert, keine Frage, er kann es nur nicht mit seinen beiden Vorgängerfilmen aufnehmen, geschweige denn mit anderen Großtaten der Hammerschmiede wie beispielsweise den Terence Fisher Filmen, z. B. (Horror of) Dracula von 1958.

       



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