Dracula
und seine Bräute
(OT: The Brides of Dracula)
GB,
1960, Farbe, 85 min |
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Regie:
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Terence
Fisher |
Produktion:
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Hammer
Productions |
Buch:
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Jimmy
Sangster |
Kamera |
Jack
Asher |
Musik
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Malcolm
Williamsen |
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Peter
Cushing |
Dr.
van Helsing |
David
Peel |
Baron
Meinster |
Martita
Hunt |
Baronin
Meinster |
Yvonne
Monlaur |
Marianne |
Freda
Jackson |
Greta |
Marianne
(Yvonne Monlaur), a beautiful young French girl, is stranded
en route to a teaching assignment in Eastern Europe. She is persuaded
to spend the night at the nearly deserted castle of a mysterious
Baroness (Martita Hunt).
In the castle, Marianne accidentally discovers a man chained to
the wall of his room. The Baroness only explains that he is her
"sick and feeble-minded" son. Unable to get any further
information from the maid Greta (Freda Jackson), Marianne
steals a key and sets him free.
Once unbound, the Baron (David Peel) fiendishly recruits
the undead for his evil purposes until captured by Marianne and
the indefatigable Dr. Helsing (Peter Cushing) in this spooky
Hammer Films chiller.
Transsylvanien
irgendwann am Ende des 19. Jahrhunderts. Die junge französische
Lehrerin Marianne Danielle ist mit der Kutsche unterwegs, um in
dem Ort Badstein eine Stelle am örtlichen Mädcheninternat
anzutreten. Weil der Kutscher bei Nacht nicht weiterfahren möchte,
ist Marianne dankbar für das Angebot der alten Baronin Meinster,
die Nacht auf ihrem Schloß verbringen zu können. Als
sie aus ihrem Zimmerfenster blickt, erkennt sie schemenhaft die
Gestalt eines jungen Mannes in einem anderen Raum. Auf den Vorfall
angesprochen entgegenet Baronin Meinster, es handele sich bei dem
Mann um ihren Sohn, den Baron, doch dieser sei geistesgestört
und deshalb eingesperrt. Es sei zu seinem eigenen besten.
Nachdem
sich die Baronin und ihre ebenso betagte Dienerin Greta zurückgezogen
haben, sieht Marianne den jungen Baron erneut. Diesmal steht er
auf der Ballustrade seines Balkons. In der Befürchtung, er
könne sich etwas antun, stürzt Mariannne in sein Zimmer
und entdeckt den jungen sympathisch wirkenden Mann an den Füßen
angekettet. Er berichtet ihr, er sei keineswegs geisteskrank, er
werde von seiner eifersüchtigen Mutter, die ihm sein Erbe vorenthalten
wolle, gefangengehalten und bittet Marianne, ihm die Schlüssel
für seine Fesseln zu besorgen. Diese willigt ein und kann Baron
Meinster tatsächlich befreien. Festentschlossen mit dem jungen
Edelmann zu fliehen packt sie ihre Sachen. Als sie die Baronin noch
einmal zur Rede stellen will, findet sie diese tot vor, über
sie gebeugt die schauerlich hysterisch lachende Perle Greta, die
sie sofort für die Mörderin hält.
Voller
Entsetzen flieht Marianne aus dem Schloß und bricht im Wald
ohnmächtig zusammen. Dort wird sie von niemand geringerem als
Dr. van Helsing gefunden, der im Auftrag des örtlichen Geistlichen
nach Vampiren in der Gegend Ausschau hält. Er bringt die Lehrerin
nach Badstein und in Sicherheit. Doch schon bald häufen sich
rätselhafte Todesfälle unter den jungen hübschen
Damen in dem kleinen Ort. Für van Helsing keine Frage mehr,
ein Vampir geht um, den er auf jeden Fall im Schloß Meinster
vermutet. Als er sich aber dorthin begibt, findet er das alte Gemäuer
verlassen vor.
In
seiner Abwesenheit besucht Baron Meinster Marianne und bittet sie,
seine Frau zu werden. Begeistert und nicht ahnend, dass eben dieser
der Unhold ist, stimmt sie zu. Kurz darauf begegnet Marianne ihrer
kürzlich verstorbenen Kollegin Gina, die sie zähnefletschend
anzufallen versucht. Im letzten Moment betritt van Helsing die Szenerie
und kann die Untote mit einem Kruzifix in die Flucht schlagen. Er
klärt Marianne über ihren Verlobten auf, die daraufhin
seinen Aufenthaltsort preisgibt.
Schließlich
findet van Helsing den Vampir in einer alten Windmühle. Baron
Meinster greift ihn an und es gelingt ihm sogar, van Helsing zu
beißen und etwas von seinem Blut zu trinken. Meinster flieht.
Als unser Superdoktor aus seiner Benommenheit zurückfindet,
brennt er sich die Vampirmale mit einem glühenden Eisen aus
um nicht selber ein Nosferat zu werden. Als der Obervampir mit Marianne
zurückkehrt entbrennt der Kampf aufs neue. Van Helsing gelingt
es, dem Vampir Weihwasser ins Gesicht zu spritzen. Dieser - nun
geblendet - stößt im Todeskampf einen brennenden Leuchter
um. Sofort beginnt die alte Mühle Feuer zu fangen. Van Helsing
und Marianne können sich retten, doch der Vampir und seine
Bräute kommen in den Flammen um.
Ein
Film mehr, der den Grafen im Titel trägt ohne das dieser auch
nur einen einzigen Auftritt hätte. Das aber macht überhaupt
nichts, im Gegenteil, es erwies sich sogar als äußerst
gelungen, den ollen Grafen nicht einfach zu reanimieren und seine
Gebeine in Frieden ruhen zu lassen. Erst fünf Jahre später
fiel den Hammergesellen nichts
besseres mehr ein als ihn immer und immer wieder aus dem Grab zu
holen, wenn er es sich dort gerade wieder gemütlich gemacht
hatte...
Gleich
vorweg, "Brides of Dracula" ist einer der besseren Hammerfilme
wie fast all jene, die von der altgewohnten Hammerclique im Umfeld
von Regiesseur Terence Fisher inszeniert wurden. Allerlei bekannte
Namen altgedienter Hammerrecken finden sich in den Credits wieder:
Bei
den Akteuren natürlich Peter
Cushing in seiner Paradrolle, der "seinen" Doc van
Helsing allerdings nie wieder mit einer solch physischen Präsenz
gab wie hier, will sagen, er brillierte in diesem Film, Produzent
war erneut Anthony Hinds, Jack Asher stand hinter der Kamera und
lieferte die für Hammers frühere Filme so typisch düsteren
Bilder, der große Terence Fisher auf dem Regiestuhl wurde
ja bereits erwähnt und die erste Fassung des Drehbuchs stammte
von niemand geringerem als Hammers Gentleman Jimmy Sangster, der
ja auch für das Script von (Horror
of) Dracula zuständig war.
Ursprünglich
sollte der Film "Dracula 2" heißen und man gedachte
auch durchaus,
Christopher Lee wieder den Charakter spielen zu lassen. Letztlich
entschied man sich aber dann doch, die geänderte Fassung des
Scripts von Peter Byran zu verfilmen, der die Figur Dracula durch
den Baron Meinster ersetzte. Die endgültige Fassung des Drehbuches
stammte schließlich von Edward Percy, der im Auftrag Peter
Cushings, dem Byrans Version missfiel, etliche Änderungen vornahm
und dem Film schließlich den Titel "The Brides of Dracula"
gab und nicht mehr den Arbeitstitel "Dracula and the Damned"
verwendete.
Leider
war es dann aber auch hier so, dass viele Köche den Brei verderben,
denn das Drehbuch ist der einzige Schwachpunkt in diesem ansonsten
sehr gelungenen Film, denn durch die vielen Änderungen sind
zahlreiche Holprigkeiten und Ungereimtheiten entstanden, die dem
Film leider einen kleinen Punktabzug bringen müssen. Die Stärken
des Films liegen einmahl mehr in Fishers sorgfältiger Inszenierung,
in der prächtigen Ausstattung, in seiner düster romantisch
gotischen Stimmung und nicht zuletzt auch darin, den Charakter van
Helsings zu einem regelrechten Actionhelden auszubauen. Das letzte
Drittel des Films legt dann auch ungemein an Tempo nach, wo sich
zuvor ab und an eine gewisse gepflegte Behäbigkeit breitmachte
(wie gesagt, am Drehbuch liegts), dennoch würde der Rezensent
diesen für das Jahr 1960 erstaunlich blutig und offen inszenierten
Film uneingeschränkt empfehlen.
Anthony
Hinds fand übrigens letztlich selber wenig Gefallen an dem
Drehbuch, was ihn veranlasste, fortan unter dem Namen John Elder
lange Zeit persönlich die Drehbucharbeiten für Hammers
Horroproduktionen zu übernehmen und somit viel zu dem legendären
Hammer-Stil beizutragen. Dennoch bleiben die meisten von Jimmy Sangsters
Scripts die besseren. Spätestens ab Mitte der 60'er Jahre erreichte
Hammer nur noch selten die Qualität der früheren Jahre.
Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Schaut Euch gut um
in der Vampireworld, Ihr werdet herausfinden, welche das sind.
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