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Totentanz der Vampire   (OT: The House that dripped Blood)

GB, 1969, Farbe, 101 min
 
Regie: Peter Duffell
Drehbuch: Robert Bloch
Kamera: Ray Parslow
Musik  
 
John Bryans A.J. Stoker
John Bennett Superintendent Holloway
Denholm Elliott Charles Hillyer
Peter Cushing Philip Grayson
Christopher Lee /John Reid
Ingrid Pitt Carla Lynde

Man muß in diesem Falle eher von Stories reden, handelt es sich hierbei doch um einen Episodenfilm aus der Feder des "Psycho" Autoren Robert Bloch, zubereitet von den Köchen der britischen Hammerküche und besetzt mit den üblichen Verdächtigen wie Christopher Lee (diesmal nicht als Dracula, nicht mal als Vampir) und Peter Cushing (auch nicht als van Helsing).

Zur Rahmenhandlung:
Inspektor Holloway ist auf der Suche nach dem verschwundenen Filmstar Paul Henderson. Bei seinen Ermittlungen stößt er auf ein altes Landhaus, welches der Filmstar zuletzt bewohnte. Der Makler Stoker (ach wie originell) erzählt dem Ermittler die unheimliche Geschichte des Hauses, von dem "Blut tropft" (OT "The House that dripped Blood") und seiner Mieter, deren tragische Schicksale die Episoden bilden.

In der ersten Episode zieht Horroautor Charles Hillyer samt Gemahlin in besagtes Haus. Bald begegnet ihm überall sein offensichtlich zum Leben erwachter Romanbösewicht. Was er nicht weiß, seine Frau treibt ein arglistiges Spiel mit ihm. Ihr Geliebter spielt die Rolle des Fieslings nur, gemeinsam wollen sie Hillyer in den Wahnsinn teiben und erhoffen sich sodann ein Bombengeschäft vom Buchumsatz des Autors. Dummerweise beginnt der vermeintliche Schurke sich recht bald auf mörderische Weise mit seiner Rolle zu identifizieren ...
Episode zwei erzählt die Geschichte des pensionierten Buchmachers Grayson (Peter Cushing), der in das Haus zieht um fernab vom Großstadtgetümmel Londons einen ruhigen Lebensabend verbringen zu können. Auf einem Spaziergang gerät er eines Tages, um Schutz vor dem Regen zu suchen, in ein Wachsfigurenkabinett. Dort entdeckt er eine Figur, die seiner ehemaligen Geliebten täuschend ähnlich sieht. Allmählich beginnt Grayson für die Figur eine Besessenheit zu entwickeln. Warum sieht sie nur so lebensecht aus? Als Grayson dem Geheimnis auf die Spur zu kommen droht, holt der wahnsinnige Betreiber des Panoptikums die Axt raus ...

In der dritten Episode bezieht der anscheinend hartherzige John Reid (Chris Lee) mit seiner Tochter Jane das blutige Gemäuer. Er engagiert die junge Anne Norton als Privatlehrerin für das Kind, das wie dereinst die Mutter eine Hexe ist. Davon ahnt Miss Norton natürlich nichts. Als Reid seiner Tochter eine Puppe, die ihr Anne schenkte, wegnimmt und ins Feuer wirft, rächt sich das Hexenkind auf grausame Weise ...

Die vierte Episode schließlich wartet endlich mit Vampiren auf. Filmstar Henderson, letzter Mieter des Hauses, erwirbt in einem seltsamen Laden ein Cape, welches er in seinem nächsten Film, einem Vampirfilm, zu tragen gedenkt. Doch seit er das Cape besitzt, macht er seltsame Veränderungen an sich aus, die darin gipfeln, das er schließlich zu fliegen beginnt und spitze Eckzähne bekommt. Nach und nach verwandelt er sich selber in einen Blutsauger. Als er seiner Filmpartnerin Carla nächtens seine vampirische Metamorphose vorführen will, passiert nichts. Zu spät erkennt Henderson den Grund hierfür...

Inspektor Holloway glaubt dem Makler Stoker kein Wort. Als er sich schließlich selber in das unheimliche Haus aufmacht, begegnen ihm im Keller die Untoten Carla und Henderson. Jetzt muß Holloway erkennen, dass alles auf furchtbare Weise wahr ist.
Und Stoker ist bereits wieder auf der Suche nach neuen Mietern...

Insgesamt gar nicht mal so schlecht, wie Regiesseur Peter Duffel 1969 Blochs unheimliche Geschichten filmisch umsetzte.

Der Film deckt das gesamte damalig zeitgemäße Spektrum des Hammerhorrors ab, wobei der Höhepunkt einmal mehr dem Vampirspuk vorbehalten ist.
Dennoch ist die erste Episode um den Autor und seine zum Leben erwachte Romanfigur die beste, unheimlichste und finsterste von allen. Teilweise richtig schön gruselig, das!
Die beiden prominent besetzten Episoden um das Wachsfigurenkabinett und das Hexenkind fallen leider etwas ab, sind sie doch eher spannungsarm und vorhersehbar. Dutzendware, könnte man sagen, wie sie fast immer in solchen Episodenfilmen geboten wird, Ausnahmen bestätigen auch hier wieder die Regel, siehe die phantastischen "Drei Gesichter der Furcht" vom großen Mario Bava. Dennoch muß man die von Hammer gewohnt solide Inszenierung erwähnen, freilich hat man schon viel schlimmeres gesehen.
Die Vampirfilmepisode, durchaus auch mit einigem Augenzwinkern inszeniert, und das Finale mit dem Inspektor reissen es dann auch wieder raus.

Diser Film ist zwar kein Klassiker aus dem Programm der britischen Gruselmeister wie beispiesweise die Dracula oder Frankensteinfilme es waren / sind, dennoch darf man davon ausgehen, dass sie seinerzeit die Kinokassen durchaus klingeln ließen. Die mageren Jahre begannen für Hammer erst ungefähr 1972 / 73, bis dahin war man erfolgverwöhnt.
"Totentanz der Vampire" bietet nichts spektakuläres, ist aber solide Genreunterhaltung und somit auch für einen unterhaltsamen Video- oder Fernsehabend (respektive eine solche Nacht) bestens geeignet. Das der Film aus heutiger Sicht natürlich etwas angestaubt wirkt, steigert eigentlich nur seinen Unterhaltungswert, weil man ja doch mitunter mit putzig unfreiwilliger Komik konfrontiert wird. Und das ist gut so.



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