Derzeit online

386
Filme
125
Bücher
34
Biographien
50
Hörspiele
Reviews in English

 

 

 

 

 

 

 

Nur Vampire küssen blutig   (OT: Lust for a vampire)
AKA: Love for a Vampire, To Love a Vampire

GB, 1971, Farbe, 94min
 
Regie: Jimmy Sangster
Drehbuch: Tudor Gates
Kamera: David Muir
Musik Harry Robinson
 
Ralph Bates Giles Barton
Barbara Jefford Gräfin Herritzen
Suzanna Leigh Janet Playfair
Michael Johnson Richard Lestrange
Yutte Stensgaars Mircalla
Mike Raven Graf Karnstein

Draculas Hexenjagd
Gruft der Vampire

Österreich 1830. Dem jungen britischen Reisenden Richard Lestrange werden im Dorf Styra haarsträubende Geschichten von Vampiren auf dem Schloss derer von Karnstein erzählt. Trotz eindringlicher Warnungen sucht Lestrange das alte Gemäuer auf und findet dort - sehr zu seiner großen Überraschung - statt Blutsaugern lauter hübsche junge Mädchen vor, denn inzwischen beherbergt Schloss Karnstein ein Mädcheninternat.

Besonders die junge Mircalla hat es Lestrange angetan. Um ihr nahe zu sein, lässt er sich von der Schulleiterin Mrs Simpson als Englischlehrer engagieren. Bald freundet er sich mit Tanzlehrerin Janet Playfair und dem Geschichtslehrer Giles Barton an, der sich in seiner Freizeit hauptsächlich mit dem Mysterium der Familie Karnstein beschäftigt. Als nach und nach einige Mädchen verschwinden, fordert Janet umfassende Untersuchungen der Vorfälle, doch Mrs Simpson lehnt dies aus Angst vor einem Skandal ab. Die Mädchen würden schon wieder auftauchen! Giles Barton indes hat herausgefunden, wer Mircalla in Wirklichkeit ist, niemand anders als die berüchtigte Vampirin Carmilla Karnstein nämlich! Er weiht Lestrange ein, doch dieser glaubt ihm kein Wort, zu tief steht er schon in Mircallas / Carmillas Bann. Als Giles sein Wissen der Vampirin gegenüber zu erkennen gibt, muß er es mit dem Leben bezahlen.

Bald erkennt auch Lestrange, was aus den verschwundenen Mädchen geworden ist und das serine Geliebte Mircalla tatsächlich eine skrupellose Vampirin ist, die sich sowohl zu Männern wie zu Frauen hingezogen fühlt Als die Todesfälle sich häufen, beschließen die Dorfbewohner dem vampirischen Treiben ein Ende zu bereiten, sie stürmen das Schloss und setzen es in Brand. Lestrange will Mircalla retten, doch diese stürzt sich mit gefletschtem Gebiss auf ihn. In letzter Sekunde stürzt ein brennender Dachbalken auf die Vampirin und setzt ihrem Treiben ein Ende. Die blutige Herrschaft der Karnsteins ist endgültig vorbei.


Endgültig? Denkste!

Denn "Nur Vampire küssen blutig" ist Teil 2 der sogenannten "Karnstein Trilogie", und dem folgte 1971 noch "Draculas Hexenjagd" von John Hough nach. Wir erinnern uns, Teil 1 war Roy Ward Bakers prima "Gruft der Vampire", der beste aller drei Hammerverfilmungen der "Carmilla" Novelle von Sheridan Le Fanu. Die einzelnen Streifen sind, wie bereits bei der Kritik zu "Gruft ..." erwähnt, keine Fortsetzungen, die aufeinander aufbauen, sondern vielmehr eigenständige, relativ freie Adaptionen der literarischen Vorlage.

Um 1970 waren Vampire als Filmgestalten zwar noch relativ angesagt, dem guten alten Draculamythos aber ging dank unzähliger mal mehr, oft eher weniger guten Filmen allmählich die Puste aus. LeFanus Geschichte bot sich da natürlich wunderbar an, um ein wenig frischen Wind ins inzwischen doch etwas angestaubte Genre zu bringen. Zumal sich bei einer Story um eine dem holden Geschlecht zugetane Vampirin ja auch noch einiges an Möglichkeiten bot, den inzwischen gar nicht mal mehr so prüden Umgang mit derlei Dingen filmisch aufzuarbeiten. So hat Regiesseur Jimmy Sangster in seinen durchaus sorgfältig inszenierten Film einige recht freizügige Szenen eingearbeitet. Gerade damals ließ sich mit gutgebauten Frauenkörpern noch richtig Kasse machen, denn so was gab es ja zu der Zeit außerhalb der Bahnhofskinos noch gar nicht so lange zu bestaunen, und das ( junge) Zielpublikum war hungrig! Ansonsten enthält der Film alle Ingredienzen, die ein Vampirfilm haben muß um gut zu sein.

Doch Sangster stellt die romantische Komponente der tragischen Liebesgeschichte etwas weiter in den Vordergrund als Baker es in "Gruft..." tat, weswegen er die Stimmung von LeFanus Geschichte, die ja in der Blütezeit der englischen Romantik entstand, vielleicht auch etwas mehr trifft. Somit kommt aber seine Inszenierung auch etwas behäbiger daher als die von Baker, was aber größtenteils ok und jetzt gar nicht mal unbedingt negativ gemeint ist. Beide Filme sind nahezu gleich gut, können insgesamt sicher zu den besten und atmosphärischsten Hammervampirfilmen überhaupt gezählt werden und machen echt Spass. Baker hatte mit Peter Cushing und Ferdie Mayne einfach die größeren Genre Stars an Bord und war knapp ein Jahr eher am Start als Sangster, weswegen er leichte Vorteile für sich verbuchen kann.

Doch Sangsters Film ist ebenfalls wirklich gut und gelungen und absolut empfehlenswert. Anschauen!!!

       



2001 - 2009 by  webmaster@vampire-world.com       Stand: 19.03.2003 Seitenanfang nächste Seite