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Dracula 2000
AKA: Wes Craven Presents Dracula 2000, Dracula 2001

USA, 2000, Farbe, 127 min

 
Regie Patrick Lussier
Drehbuch Joel Soisson und Patrick Lussier
Kamera Peter Pau
Musik: Marco Beltrami
 
Christopher Plummer Abraham van Helsing
Jonny Lee Miller Simon Sheppard
Gerald Butler Dracula

Justine Waddell

Mary Heller

Sowie: Jeri Ryan, Willa O'Neill, Michael Gough, Michael Scherer, Jennifer Esposito, Harald Leipnitz, Manou Lubowski

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Dracula 2000, Patrick Lussier, 2000
Dracula II: Ascension, Patrick Lussier, 2003
Dracula III: Legacy, Patrick Lussier, 2004


Rund 100 Jahre schlummerte Dracula in einem versiegelten Sarkophag hinter den dicken Tresortüren einer Antiquitätenhandlung in London. Diese befindet sich natürlich in der ehemaligen Carfax-Abbey und gehört, na wem?, richtig, Professor van Helsing. Der lebt immer noch, denn er spritzt sich regelmäßig Draculas Blut, welches er dem Vampir mittels Blutegeln abzapft, weil er einst einen Eid schwor, solange zu leben, bis Dracula endgültig der Zapfhahn abgedreht wird. Dummerweise wird eines Nachts in Carfax eingebrochen, der Sarg gestohlen und in einem Flugzeug Richtung New Orleans verfrachtet, wo van Helsings Tochter Mary lebt und in einem Virgin-Megastore arbeitet, wie man im Laufe des Films sehr werbewirksam des öfteren zu sehen bekommt (man fragt sich fast, warum der Film nicht "Virgula" heißt). In der Mardi Gras Stadt hat sich Dracula recht rasch einige Helfer zusammengelutscht, die van Helsing, der ihnen hierher folgte und seinem Assistenten Simon das Leben ziemlich schwer machen. Dracula spürt Mary auf und tötet van Helsing. Nach einer ziemlich zusammenhangslosen Verfolgungsjagd, nun ist Simon nämlich der Ober-Vampirjäger, wird Dracula, am Kabel eines elektrisch beleuchteten Kruzifix über den Dächern von New Orleans baumelnd (gegenüber des bereits erwähnten Virgin Megastores!) vom Sonnenlicht verbrannt. Mary ist frei und tritt das Erbe ihres Vaters an.

Wes Craven präsentiert Dracula, prangt einem vom Kinoplakat entgegen, doch das hätte er mal besser nicht gemacht, obwohl Craven dies wahrscheinlich ohnehin nur tat, weil sein Cutter Patrick Lussier, der Regisseur dieses Machwerks war. Lussier ist zweifelsfrei einer, der sein Handwerk versteht. Das ist allerdings das Schneiden von Filmen, auf dem Regiestuhl hat der Mann nichts verloren, wie sein Debutfilm eindeutig beweist. Irgendwie hat er nämlich alles falsch gemacht, was nur falsch zu machen war. Was atmosphärisch wirken soll, wirkt lächerlich und peinlich, die Story hat Riesenlücken, man fragt sich ständig, was passiert da jetzt eigentlich und wieso?

Für die Rolle des Dracula besetzte Lussier Gerald Butler, zwar ein Gutaussehender, doch leider gänzlich ohne Charisma und ohne Talent, man könnte fast sagen, irgendwie blutleer, gab es da eigentlich niemand anderen? Butlers Dracula-Darstellung kann jedenfalls keinem seiner legendären oder auch den weniger legendären Vorgängern auch nur ansatzweise das (Weih-)wasser reichen. Der erste Auftritt des Blutsaugers im dritten Jahrtausend ist jedenfalls reichlich mißlungen

Vielleicht hätte man der kruden Story ja noch das ein oder andere abgewinnen können, spätestens an der Stelle, wo Draculas Herkunft genauer beleuchtet wird, wird es unglaublich dämlich, ist doch Dracula niemand anders, als Judas Iscariot, von Gott verflucht, niemals sterben zu können, was er dann ja am Ende des Films doch irgendwie tut. Das einzige positiv erwähnenswerte des Ganzen ist Christopher Plummers Van Helsing Darstellung, den Rest darf man getrost vergessen. Wird sicher bald ganz unten in den Regalen der Videotheken stehen, in der Nähe von Carpenters "Vampires" von vor zwei Jahren, der ein ähnlicher Mumpitz war. Fans schauen weiterhin Coppolas "Bram Stokers Dracula", Jordans "Interview mit einem Vampir" oder auch Rodriguez "From Dusk till Dawn".

Fortsetzung: Dracula II - Ascension

       


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