Bram
Stoker's Dracula
USA
1992, Farbe, 110 min |
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Regie |
Francis Ford Coppola |
Drehbuch |
James
V. Hart |
Vorlage |
Bram
Stoker |
Kamera:
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Michael
Ballhaus |
Musik |
Wojciech
Kilar |
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Gary
Oldman |
Prince
Vlad Dracula |
Winona
Ryder |
Mina
Murray/Elisabeta |
Anthony
Hopkins |
Prof
Abraham Van Helsing / Ships Captain / Cesare |
Keanu
Reeves |
Jonathan
Harker |
Richard
E. Grant |
Dr.
Jack Seward |
Cary
Elwes |
Lord
Arthur Holmwood |
Bill
Campbell |
Quincey
P. Morris |
Sadie
Frost |
Lucy
Westenra |
Tom
Waits |
R.M.
Renfield |
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Immobilienmakler
Jonathan Harker (Keanu Reeves), geschäftlich unterwegs in Transsylvanien,
folgt der Einladung eines alten Grafen. Bereits kurz nach der Ankunft
auf dem Schloß entdeckt er, wer sein Gastgeber wirklich ist:
Dracula (Gary Oldman), der Fürst der Vampire. Als Dracula ein
Foto von Jonathans Verlobter Mina (Winona Ryder) sieht, ist es um
den Meister der Dunkenlheit geschehen: Mina gleicht Draculas verstorbener
Btraut Elisabeta aufs Haar! Dracula überlistet Jonathan und
reist blutdürstend zu Mina nach London...
Dracula.
Grauenerregend, blutig, erotisch, sinnlich, wundervoll. Francis
Ford Coopolas Meisterwerk ist ganz großes Kino!
1492
zieht Vlad, der Pfähler, besser bekannt unter dem Namen Dracula
in den Krieg gegen die Türken. Er kehrt siegreich zurück,
doch seine Geliebte, die ihn für tot hielt hat sich zwischenzeitlich
in den Tot gestürzt. Er wendet sich an die Mächte der
Finsternis, um sie wiederzufinden. Vier Jahrhunderte später
trifft er Mina, die Reinkarnation seiner verlorenen Liebe.....
Die
bislang letzte Verfilmung des klassischen Stoker Romans ist zugleich
auch die beste und eindrucksvollste seit Murnaus Nosferatu
aus dem Jahr 1922. Nie zuvor hielt sich einer der Filme so eng an
die literarische Vorlage wie Francis Ford Coppola es tat. Schließlich
führt es der Film im Titel schon an: Bram Stoker's Dracula
heißt es hier. Und was für einen Film servierte uns der
Meisterregisseur hier, Kameramann Michael Ballhaus fing einen visuellen
Bilderrausch ein, der seinesgleichen sucht, topbesetzt bis in die
Nebenrollen mit einigen der größten Stars der 90er: Keanu
Reeves (in diesem Film sogar mal richtig gut), Winona Ryder, Tom
Waits in brillianten Kurzauftritten als Renfield, Gary Oldman in
beeindruckender Leistung als Dracula und Anthony Hopkins als Van
Helsing, der dieser Rolle völlig neue Aspekte abgewinnt. Dieser
Film bietet alles, was Fans am Genre schätzen und konnte sicherlich
viele neue hinzugewinnen. Eine ganze neue Generation an Vampir-Fans
fand hier erstmalig Zugang zu der sattsam bekannten Story.
Ein
neuer Aspekt, der hier dazukam wurde in die Einleitungssequenz des
Films gelegt: der junge Prinz Vlad vom Drachenorden verteidigt Transsylvanien
erfolgreich gegen eine türkische Übermacht und pfählt
seine Feinde (Achtung: historischer Bezug zu Vlad
Tepes). Doch die besiegten lassen der Braut Draculas die Nachricht
zukommen, ihr Prinz sei im Feld gefallen, die Verzweifelte stürzt
sich in den Tod. Vlad, außer sich vor Trauer und Zorn, rammt
sein Kriegsschwert, an dem noch das Blut der Feinde klebt in das
Altarkruzifix seiner Schloßkapelle und verflucht Gott, fortan
soll Blut sein Lebenselixier sein.
Der
Rest der Geschichte ist bekannt. Beginnend mit Harkers unheimlicher
Reise nach Transsylvanien und endend mit dem Tod des Grafen, der
nie zuvor dramatischer Dargestellt wurde Oldmans Dracula ist ein
liebender, tragische Vampir, der auf einem Bild von Harkers Braut
Mina die Incarnation seiner verstorbenen angebeteten Elisabetha
erkennt. Spätettens in seiner Sterbeszene hat Dracula die Sympathien
der Zuschauer auf seiner Seite. Und gerade diese Dramatik macht
Coppolas Werk auch gleichzeitig zu einem der schönsten Filme
der 90er Jahre. Er zeigt uns eine Liebesgeschichte, die fast an
Romeo und Julia gemahnt, zwei Liebende, die nicht zueinander finden
dürfen. Das ist ganz großes Kino. Horror, Action, Liebe,
Dramatik und natürlich auch Literaturverfilmung. Mit Coppolas
Film schließt sich bis auf weiteres der Kreis der Dracula-Verfilmungen,
angefangen bei Murnau, endend hier. Beeindruckend, der erste wie
der letzte.
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