Dracula
II: Ascension
AKA: Wes Craven's Dracula II
USA, 2003, Farbe, 85 min |
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Regie:
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Patrick
Lussier |
Produzenten:
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Wes
Craven |
Drehbuch |
Joel
Soisson / Patrick Lussier |
Musik: |
Kevin
Kliesch |
Kamera: |
Douglas
Milsome |
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Jason
Scott Lee
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Pater
Uffizi |
Craig
Sheffer |
Lowell |
Diane
Neal |
Elizabeth
Blaine |
Stephen
Billington |
Dracula
II |
Khary
Payton |
Kenny |
Brande
Roderick |
Tanya |
Dracula
2000, Patrick Lussier, 2000
Dracula
II: Ascension, Patrick Lussier, 2003
Dracula III: Legacy, Patrick Lussier,
2004
It
grabs you...
And never lets go!
An
ancient evil is once again unleashed in the 21st Century as fright
master Wes Craven presents this terrifying and suspenseful sequel
to the big-screen hit Dracula 2000! Featuring screen favorites Jason
Scott Lee (Russell Mulcahy's Tale of the Mummy), Jason London (Out
Cold, The Rage, Carrie 2) and Craig Sheffer (Hellraiser: Inferno,
A River Runs Through it)
Ascension
is the riveting story of a group of medical students who come across
the body of the world's most notorious vampire! When a mysterious
stranger appears and offers the students $ 30 million to harvest
the body and steal its blood for auction, it's an offer they can
hardly refuse! But as the lure of riches collides with unimaginable
terror, the students also find themselves relentlessly pursued by
a vampire killer from the Vatican! Also starring Roy Scheider (Jaws)
and Brande Roderick (TV's Baywatch) - anyone who craves intense
suspense can happily sink their teeth into this chilling thriller.
Tschechien
in der Gegenwart: ein finsterer langhaariger Mann im schwarzen Mantel
verfolgt eine verängstigte Frau. Plötzlich scheint das
Spiegelbild der Frau lebendig zu werden, eine zweite Frau erscheint,
und wir sehen klarer, die beiden Damen sind Vampire und attackieren
den Mann, der sich als Priester entpuppt. Doch als ein sehr ungewöhnlicher
solcher: Pater Uffizi, so sein Name, ist Vampirjägr im Auftrage
der katholischen Kirche (so was hatten wir doch auch schon mal...),
der beste seines Faches! Die beiden Vampirinnen haben keine Chance,
schon rollen ihre Köpfe...
Schwenk,
wir befinden uns nun in einer Leichenhalle in New Orleans, was sich
bekanntermaßen in den US vom A befindet. Hier wird gerade
der verbrutzelte Leichnam eines Mannes eingeliefert, der brennend
an einem Leuchtröhrenkreuz hing (wir erinnern uns an die Schlussszene
von Dracula 2000, dessen Fortsetzung
vorliegender Film ja ist.) Die Medizinstudenten Elisabeth und Luke
schieben hier gerade Dienst und beginnen mit der Autopsie der Leiche.
Dabei stoßen sie auf allerlei rätselhafte Dinge wie weiße
Organe und ein raubtierhaftes Gebiss. An eben jenem verletzt sich
Elisabeth, ein paar Tropfen Blut rieseln auf den aschenen Körperklumpen,
der sich an eben jenen Stellen urplötzlich zu verändern,
ja scheinbar zu regenerieren scheint. Schockschwerenot, hier liegt
ein Vampir unter dem Messer, wie Luke gleich klar ist. Da klingelt
das Telefon und ein mysteriöser Anrufer bietet 30 Millionen
Dollar für den Körper. Wer kann dazu schon nein sagen,
so stehlen Elisabeth und Luke den Kadaver und ersetzten ihn durch
die Überreste eines anderen Brandunfallopfers. Pater Uffizi
erscheint und will den vermeintlichen Vampir mit Weihwasser endgültig
vernichten, doch der Körper reagiert nicht, weil es ja nicht
der richtige ist. Ihm deucht Arges...
Luke
und Elisabeth indes bringen den Körper in ein abgelegenes leerstehendes
Landhaus und trommeln den Rest ihrer Gruppe zusammen: den Afroamerikaner
Kenny und seine Freundin Tanya sowie den jungen gelähmten Professor
Lowell, der mit Elisabeth liiert ist. Draculas Körper wird
in eine Wanne voller Blut gelegt und erwacht tatsächlich zum
Leben. Sogleich tötet er, trotz schwerer Fesseln, Tanja, kann
aber dank ultraviolettem Licht in Schach gehalten werden. Tanyas
Leiche wird begraben, die Freunde beschließen, nicht die Polizei
zu holen. Dracula wird in ein altes Schwimmbad verfrachtet, wo sich
der mysteriöse Brite Eric dem Trio anschließt. Er ist
der Geldbote und ausgestattet mit wundersamen Dingen wie "Tageslichtbeamern"
und Armbrusten mit Silbergeschossen, um Dracula in Schach zu halten.
Der arme Vampir hängt nun den größten Teil des Films
an einen Balken gekettet während ihm Blut für medizinische
Versuche abgezapft wird. Aber er wird bald wieder bessere Zeiten
sehen...
Inzwischen
hat auch Uffizi mit Hilfe seines Mentors Kardinal Siqueros (trotz
großer Ankündigung nur ein Mini-Cameo von Roy Scheider)
sich wieder auf die Spuren unserer Freunde bzw. Draculas respektive
Judas Ischariots (da müssen wir uns wieder auf den ersten Film
rückbesinnen, im Kommentar mehr dazu) geheftet und landet in
dem Landhaus, in dem Drac reanimiert wurde. Hier werden zwei Cops,
die nach dem Rechten sehen wollten, inzwischen zum Opfer von Tanya,
die nun ebenfalls als Blutsauger umhergeistert und jetzt ihrerseits
von Uffizi eliminiert wird. Im Schwimmbad regiert allmählich
die Zwietracht. Elisabeth realisiert, dass sie sich offensichtlich
durch die Verwundung bei der Autopsie ebenfalls am Vampirismus infiziert
hat. Professor Lowell spielt ein falsches Spiel, er will seine Lähmung
mit Draculas Blut heilen. Der großmäulige Kenny injiziert
sich Draculas Blut, um selber zum mächtigen unsterbliche Vampir
zu werden, wird aber ebenfalls von Uffizi geköpft. Dieser erreicht
das Schwimmbad, als Dracula sich, Dank Blutaustausches mit Elisabeth
gerade wieder zu seiner vollen Macht erstarkt, befreien kann und
Lowell wie Eric tötet. Nun steht das finale Duell Uffizis mit
dem Fürsten der Finsternis an, das, als es für Dracula
gar nicht mehr so gut aussieht, plötzlich eine (nicht ganz)
unerwartete Wendung nimmt...
Donnerwetter,
was ist das denn? Da mussten wir Regiesseur Patrick Lussier vor
zweieinhalb Jahren für den (wirklich total misslungenen) Vorgänger
Dracula 2000 so sehr schelten, taten
gar den Fauxpas zu verbreiten, es handele sich bei nämlichen
Film um das Regiedebut des ehemaligen Cutters Wes Cravens - welcher
hier wie im ersten Teil als Produzent tätig war - was Regieerstling
betreffend aber bekanntermaßen "Scream 2" war, ähem,
Hausaufgaben schlecht gemacht, aber hey, wir gestehen einen Fehler
ein, da überrascht uns der Mann doch tatsächlich mit einem,
will mal sagen, durchaus passablen Nachfolger mit Namen "Dracula
II: Ascension". Wir müssen also zunächst einmal zurücknehmen,
dass Lussier regietechnisch eine talentfreie Zone ist, denn bei
vorliegendem Film hat der Mann viel richtig gemacht. Sorry, Patrick,
echt jetzt, doch Drac 2000 bleibt für immer grottenschlecht,
da kann es keinen Zweifel geben.
Nun
geht es aber hier um "Ascension", der gänzlich anders
als sein großer Bruder daherkommt. War Drac 2000 seinerzeit
für die große Leinwand als potentieller Boxoffice-Hit
konzipiert und zielte in seinem MTV-mäßigen Musikclipstyle
mit mehr oder weniger prominenten Darstellern wie Jerri Ryan aus
"Star Trek: Voyager" auf ein jugendliches "Scream"-Publikum,
so wurde "Ascensiion" von vornherein für den ja gerade
derzeit wieder recht erfolgverhaschenden DVD / Videomarkt gedreht
und ging nicht den wirtschaftlich erschwerlichen Umwg über
die Lichtspielhäuser. Auch begab man sich diesmal mit bedeutend
weniger Budget zu Werke, doch das hat dem Film keinerseits geschadet,
im Gegenteil. Vergleicht man beide Streifen miteinander, kann jener
hier in jedem Belang nur gewinnen. Vielleicht liegt es am Besinnen
auf das Wesentliche wenn weniger zum Ausgeben da ist... Wer weiß?
Lussier
und CoAutor Joel Soisson nahmen sich diesmal wesentlich mehr Zeit
für das Aufbauen ihrer Geschichte, fast schon zu viel davon,
weshalb in der ersten Hälfte des Films eine gewise Behäbigkeit
aufkommt, das ist aber gar nicht so drastisch, denn man ahnt es
nach gar nicht all zu langer Zeit, wir haben es hier mit einem Zwischenkapitel
zu tun. Alles deutet weit vor dem offenen Ausgang dieses Films auf
einen dritten Teil hin, der ja auch bereits in Arbeit ist. Es steht
ja zu befürchten, das dies dann wahrscheinlich bei entsprechenden
Einspieleregebnissen nicht das letzte Kapitel dieser neuerlichen
Dracula Saga sein wird. Erinnerungen an die Hammerepoche
drängen sich nahezu auf, doch wir schweifen wieder zu sehr
ab und wollen uns eigentlich mit "Dracula 2" beschäftigen.
Es
gibt aber bei allem Lob dennoch einige offene Fragen und Ungereimtheiten
zu klären. Warum ist Dracula, der hier selber nie diesen Namen
verwendet und sich stets auf Herrn Ischariot beruft und sagt, er
habe schon viele Namen verwendet wie Gilles de Rais oder Vlad Tepes,
plötzlich ein blonder kurzhaariger Mann, dargestellt von Newcomer
Stephen Billington, der den wenig überzeugenden dunkelhaarigen
Gerard Butler ablöst? Kein Zweifel, Billington scheint besser
in der Rolle aufgehoben, auch wenn er in diesem Streifen ja nicht
so wirklich viel Gelegenheit hat, schauspielrisch zu glänzen,
im letzten Drittel macht er seine Sache dann aber echt gut, ja teilweise
sogar richtig cool. Warum kennt sich ferner die katholische Kirche
in Form der Roy Scheiderschen Figur plötzlich so gut mit diesem
Dracula, also dem unsterblichen Judas, aus? Schlummerte der Verfehmte
nicht im ersten Teil unter Obhut seines ebenso nahezu unsterblichen
Wächters van Helsing mindestens 100 Jahre in des toten Mannes
Kiste, so das quasi niemand außer dem und seinen Vertrauten
von der Existenz des großen Zampano wissen konnte? Das der
Vampir niemand anderes ist als der berühmteste Minuskollege
der Weltgeschichte, der Verräter Jesu, fanden wir im ersten
Teil gelinde gesagt doof, hier beginnt die Idee langsam Sinn zu
machen, weil viel besser damit umgegangen wird. Judas ist der Urvampir,
der älteste und mächtigste von allen, Dracula ist nur
eine seiner vielen Identitäten, die er durchlebt hat. Jetzt
wissen wir dies, der erste Teil hingegen war völlig auf die
Stokersche Figur, den Roman-Dracula also, den unheimlichen gotischen
Halsknusperer von den Karpaten, den wir so mögen, inklusive
seines legendären Gegenspielers van Helsing und so weiter,
zurechtgeschnitten, was insgesamt auch einen Großteil des
Scheiterns jenes Films ausmacht. Gerard Butler und die gesamte Inszenierung
war uns nicht Draculamäßig genug, erinnerte stattdessen
an all die "Scream" und Konsorten Teenie-Grusel-Filmchen.
Das ist einfach nicht unsere Tasse Blut...ääh Tee mein
ich natürlich.
Zurück
zu den offenen Fragen.Warum mutieren alle Infizierten in beunruhigend
schnellem Tempo zu Blutschlürfern, nur Elisabeth benötigt
fast den ganzen Film für ihre Metamorphose, die aber auch zum
Filmende noch immr nicht komplett abgeschlossen zu sein scheint?
Wie können wir derlei nachvollziehen? Und dann ist da Pater
Uffizi, dargestellt von Jason Scott Lee, der einige Jahre zuvor
Namensvetter Bruce Lee in einem gar nicht mal so schlechten Film
geben durfte, die wohl coolste Gestalt des gesamten Streifens, warum
erfahren wir so wenig über ihn? Ist er nun hinüber oder
ist er, wie es sich vermuten lässt, ein Beinhe-Vampir? Und
warum sehen wir, was sehr schade ist, keine Kung Fu Fights von ihm?
Wie
auch immer, vielleicht liefert uns der drite Teil, dem wir nun doch
mit einiger Vorfreude entgegen sehen, ja ein paar Antworten darauf.
Wir werden sehen.
Wennn der kommende dritte Teil ähnlich gut oder hoffentlich
sogar noch besser gerät und Lussier es eventuell dann dabei
belässt, dann hat er vielleicht sogar die Chance darauf ein
wenig Kultstatus mit seiner Trilogie zu erlangen.
Warten wir es ab!
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