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Gräfin Dracula - Tochter des Bösen

Buch H.G. Francis
Regie Heikedine Körting
Kategorie Hörspiel
Länge ca. 50 Min
Produktionsjahr 1981
Studio Studio EUROPA
SBN-Nummer  
   
Sprecher  
Erzähler Günther Ungeheuer
Gräfin Dracula Marianne Kehlau
Angelo Menares Horst Stark
Maria Gabi Libbach
Pedro Faria Ernst von Klippstein

(2) Dracula und Frankenstein, die Blutfürsten
(3) Dracula, König der Vampire
(6) Das Duell mit dem Vampir
(8) Gräfin Dracula, Tochter des Bösen
(10) Draculas Insel, Kerker des Grauens

Portugiesische Fischer haben das Leuchtfeuer vom Cap Sao Vincente gelöscht. Sie wollen Schiffe auf die tödlichen Klippen locken, um sie auszuplündern. Ein Schiff zerschellt. Doch nicht Gold und Silber sind an Bord, sondern die Tochter Draculas! Schlimm ist ihre Rache an den Fischern, aber noch ist ihr Blutdurst nicht gestillt! Für die Reisenden bedeutet die Begegnung mit Gräfin Dracula Gefahr.

Eine Gruppe Reisender, namentlich Angelo Menares nebst Eheweib Maria, der Händler Pedro Faria und die etwas altjungferliche Amalia Rodriguez, verunfallen Anfang des 20. Jahrhunderts mit ihrer Kutsche nachtens an Portugals sturmumtoster Küste. Zum Glück ist ein finsteres Gmäuer nicht weit, in dem die Gruppe Unterschlupf und Schutz vor dem Sturm sucht. Doch ach, es ist niemand daheim. Man beschließt, der ominöse Bewohner werde schon nichts dagegen haben, wenn die guten Christenmenschen hier die Nacht verbringen...
Ok, ich geb's ja zu, bislang klingt die Geschichte extrem bekannt, denn war da nicht mal was mit Draculas Insel? Aber jetzt kommt's ganz anders...

Schon bald entdeckt die Gruppe einen schwerverwundeten Mann, der verständnislos umherbrabbelt, offenbar ein Wahnsinniger. Da erscheint eine gebieterisch wirkende Dame, die sich als Gräfin Dracula vorstellt. Den Maniac erschreckt das Auftauchen der Guten dermaßen, dass er verschreckt stiften geht. Zwar verfolgen Meneras und Faria den Bedauernswerten, können aber nicht verhindern, dass er sich von der Mauer des einer Festung ähnlichen Anwesens in den stürmischen Atlantischen Ozean stürzt, wo sogleich ein Haifisch erscheint, der den ungestümen Badegast wegmümmelt. Seltsam...

Doch noch mehr rätslehaft' Ungemach bricht über die unfreiwilligen Besucher des Gemäuers herein. Auch die Rodriguez kommt zu Tode, wird gar von Möven attackiert und stürzt ebenfalls blutüberströmt ins Meer. Da stimmt doch was mit der schrägen Gräfin nicht, die sich tagsüber im Trum verschanzt, zu dem sie die Zugbrücke einholt, des Nachts aber ihr böses Unwesen treibt, scheinbar den Tieren gebieten kann und vom Blute der Lebenden zu existieren scheint.

Können Angelo und Co. der dämonischen Furie entkommen?

Wer schon einmal ein Hörspiel aus der H.G. Francis Serie gehört hat, kann diese Frage sicherlich leicht beantworten, dennoch ist auch dieses Hörspiel so bemerkenswert wie der bereits erwähnte Titel Draculas Insel. Warum?
Nun, der Großteil der Serie geriet ja insgesamt betrachtet eher trashig, manchmal gewollt schräg und komisch (wie in den Episoden, in denen uns die Sensationsreporter Tom Fawley und Eireen Fox begegnen), oft auch unfreiwillig komisch (wenn sich zum Beispiel mal wieder die weibliche Hauptdarstellerin den Fuß verstaucht), manchmal war es auch nur echter Quatsch!

Doch eben Draculas Insel und Gräfin Dracula ragen da ziemlich weit heraus, weil sie teilweise wirklich eine recht unheimliche Stimmung verbreiten und sich in ihrer Gewaltdarstellung ziemlich weit aus dem Fenster lehnen (immer gemessen daran, dass sie ab 12 Jahren freigegeben sind und ja eigentlich unter Jugendbespaßung laufen.) Natürlich tun auch hier wieder die famosen Sprecher den Löwenanteil zum letztlichen Gelingen der Geschichte hinzu, denn damit steht und fällt so ein Hörspiel freilich, und was hier Marianne Kehlau aus ihrer Titelrolle rausholt, ist wirklich unglaublich. Wahrscheinlich ist die Gräfin Dracula die radikalste und dämonischste Figur, die jemals durch eine der Europa-Geschichten spukte. Sie faucht, droht, schreit und keift, dass es eine wahrhaft (gruselige) Freude ist. Ich muss zugeben, dass ich diese Geschichte als Kind noch nicht kannte, doch da hätte ich mich glaube ich wirklich, na ja, vielleicht nicht gefürchtet, aber zumindest wohlig gegruselt, und das funktioniert auch heute noch ganz gut. Man kann sich förmlich die Bilder vorstellen und wünschte beinahe, zu der Geschichte würde es Film geben, so im Hammer Ambiente und die legendäre Barbara Steele (siehe Die Stunde, wenn Dracula kommt) müsste die Gräfin spielen (zumindest habe ich ihr Gesicht vor meinem geistigen Auge gehabt.)

Versucht es mal selber, auch Du ungläubiger Thomas, der Du denkst, derlei Hörspiele seien ja Kinderkram. Dieses Teil hier rockt, genau wie Draculas Insel.



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