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Dracula und Frankenstein, die Blutfürsten (2)
AKA: Dracula trifft Frankenstein

Buch H.G. Francis
Produktion und Regie Heikedine Körting
Kategorie Hörspiel
Länge 43 Min
Produktionsjahr

1975/1978 (divervierengde Angaben)
1981 erschienen in der H.G. Francis-Reihe

Studio Studio EUROPA
SBN-Nummer
Sprecher
Erzähler Karl Walter Diess
Reporter Tom Fawley Horst Frank
Eireen Fox Brigitte Kollecker
Wirt Benno Sterzenbach
Dr. Stein Hans Paetsch
Dr. Finistra Jo Wegener
Humunculus Andreas Weber
Graf Dracula Gottfried Kramer

(2) Dracula und Frankenstein, die Blutfürsten
(3) Dracula, König der Vampire
(6) Das Duell mit dem Vampir
(8) Gräfin Dracula, Tochter des Bösen
(10) Draculas Insel, Kerker des Grauens

Todessturz vom Balkon... Es fehlt der Kopf des Toten! Gibt es eine Macht, die Tote verschwinden läßt? Angst überdeckt das Land! Die Reporter Eireen Fox und Tom Fawley auf der Spur des unheimlichen Geschehens. Das Labor des Dr. Stein, gefährliche Experimente, entwendetes Blut! Eireen ahnt: Dracula war hier!

Eireen Fox und Tom Fawley, ein streitbares Sensationsreporterpärchen aus London, weilt in Transsilvanien, um dem Wissenschaftler Dr. Stein, der spektakuläre Forschungsergebnisse erzielt haben will, in seinem alten Schloss bei dessen Arbeit über die Schulter zu schauen.

Noch kabbeln sich Tom und Eireen beim Abendessen in einem Gasthaus, als sie plötzlich durch das geöffnete Fenster beobachten, wie ein Mann durch einen Sturz vom Balkon zu Tode kommt. Als sie hinausstürmen um zu sehen was passiert ist, packt sie das Entsetzen: dem Toten wurden der Kopf und die rechte Hand entfernt. Ein schauerliches Lachen erklingt, ein Unbekannter entfernt sich rasch vom Tatort. Doch es kommt noch rätselhafter, denn der Tote ist offenbar von einem Balkon gestürzt worden, dessen Zugang seit Jahren verbrettert und vernagelt ist, da dieser baufällig ist.

Das nächste Rätsel begegnet den Journalisten am kommenden Morgen: denn jetzt ist auf einmal der Tote verschwunden. Scheinbar hat er sich in Luft aufgelöst, oder ist vielmehr zu Staub zerfallen, denn der Tisch, auf den der Tote gelegt wurde, war noch gestern Abend blitzblank poliert, jetzt ist er völlig zugestaubt. Seltsam zwar, aber kein Anlass für Tom und Eireen, ihren Auftrag zu vergessen, schließlich sollen sie Dr. Stein interviewen. So machen sie sich auf den Weg zu dessen Schloss. Da Transsilvanien aber scheinbar unglaublich schlecht beschildert ist und Dr. Stein keine Koryphäe der Wegbeschreibungen zu sein scheint, sind sie den gesamten Tag unterwegs und erreichen das alte Gemäuer erst bei Einbruch der Nacht.

Zunächst stoßen sie hier auf allerlei Särge, dann begegnet ihnen ein Mann, der sich als Schlossherr Graf Cula (!) vorstellt und seltsamerweise von einem Dr. Stein noch nie etwas gehört haben will. Als dieser plötzlich die Szenerie betritt, ist Graf Cula verschwunden, und, Wunder über Wunder, auch Dr. Stein beteuert, nie etwas von einem Grafen Cula gehört zu haben. Er und seine Assistentin Dr. Finistra bewohnen ganz allein das Schloss, so der Wissenschaftler. Da man keine Zeit verschwenden will, soll Dr. Finistra, die sich als reichlich verhuschte Person erweist, den Reportern das Labor und das Resultat von Steins Arbeit präsentieren: den Humunculus, einen künstlichen Menschen. Dieser entpuppt sich als hässlicher Riese, doch als Eireen die Hand des Ungetüms erblickt, ist sie sich sicher, es handelt sich um die Hand des Mordopfers vom vorigen Tag. Tom mag dies nicht recht glauben, doch schon überstürzen sich die Ereignisse. Finistra wird im Labor von einem Unbekannten attackiert und am Hals verletzt, was zu einem ziemlich großem Blutverlust führte, nun faselt sie ziemlich wirres Zeug vom Grafen Dracula und einem Boten aus der Hölle namens Hemator, der kam um Dracula zu erlösen und den sie, Finistra, getötet hätte. Nun seien sie alle der Rache des Grafen ausgeliefert, Tom, Eireen und nicht zuletzt auch Dr. FRANKENstein...

Wer kennt sie nicht, wer liebt sie nicht, die beiden Superstars der Europa-Gruselserie Tom Fawley und Eireen Fox, denen der unvergessene und inzwischen leider verstorbene Horst Frank und die große Brigitte Kollecker stets munter ironisch und sehr gekonnt ihre Stimmen liehen? Erstmals begegneten uns die Sensationsreporter aus London ja bei dem leider nicht neu aufgelegten Hörspiel "Nessie, das Ungeheuer von Loch Ness", bei den "Blutfürsten" hatten sie ihr zweites Abenteuer zu bestehen.

Ursprünglich wurde die Geschichte als Einzelhörspiel unter dem Titel "Dracula trifft Frankenstein" von Europa aufgelegt, dies war entweder 1975 oder 1979 (hier widersprechen sich die Quellen im www ein wenig), 1981 wurde das Abenteuer dann unter dem Titel "Dracula und Frankenstein, die Blutfürsten" als offizielle Nummer zwei der Gruselserie mit leicht veränderter Musik neu aufgelegt. Ich besaß als Kind mal eine Vinylausgabe des Originalhörspiels, leider habe ich keine Ahnung, was aus der wohl geworden sein mag. Ebenso erging es der besagten "Nessie"-Cassette. Zwar habe ich mal irgendwann intensiv den Keller meines Elternhauses nach diesen Schätzen durchforstet, weil meine Mutter meinte, das sei alles in irgendeiner Kiste dorthin gewandert (meine Eltern schmeißen tatsächlich nie etwas weg!), doch wer die Abstellräume meiner Eltern kennt, der weiß, es kann eine Lebensaufgabe sein dort nach zwei Einzelteilen zu stöbern. So viel Zeit habe ich aber nicht, schließlich muss ich ja Reviews etc. für die Vampireworld schreiben. Aber bei der Gelegenheit, einen schönen Gruß an meine Eltern!

Zurück zum Hörspiel. Wer Fawley und Fox kennt, weiß was ihn hier erwartet, nämlich vergnüglicher Quatsch, der sich meistens selber nicht all zu Ernst nimmt. Die ganze Sache steht und fällt natürlich mit Horst Frank und Brigitte Kollecker, um die herum man die Fawley / Fox Storys stets konstruiert hat. In diesem Fall muss man allerdings zwar über etliche inhaltliche Unklarheiten und Löcher in der Logik hinwegschauen, doch kann man aufgrund der gut aufgelegten Stars und einiger witziger Gags damit ganz gut leben. Ich meine, es ist ja schon reichlich abseitig, das sich Dracula und Frankenstein im gleichen Schloss tummeln, sich aber nie über den Weg laufen, oder? Außerdem, wer würde nicht hellhörig werden, wenn sich jemandem in Transsilvanien ein Mann namens Graf Cula vorstellen würde? Dr. Stein ist übrigens ein ähnlich originelles Pseudonym (in einem anderen Hörspiel der Serie, ich weiß leider nicht mehr in welchem, nennt sich Frankenstein Dr. Frank, Mensch, da hat sich der olle H. G. Francis ja tatsächlich selber übertroffen!)

Auch ansonsten ächzt und knarrt es mitunter ganz schön im Gebälk der Geschichte, zum Beispiel wenn Dracula, der hier leider nicht vom legendären Charles Regnier, sondern vom, Sorry, nicht ganz so überzeugenden Gottfried Kramer gesprochen wird, sich vom Höllenboten erlösen lassen will, dann aber Angst vor dem Sonnenlicht hat, weil die ihn ja verbrennt , aber lassen wir das und erfreuen uns einfach am Gesamtergebnis, welches einmal mehr unter der fachkundigen Regie von Heikedine Körting als vergnüglicher Spaß knapp am Rande einer Persiflage inszeniert wurde. Außerdem ist dieses Hörspiel ein kleiner Ausflug in die Kindheit und schon deshalb ganz große klasse.
Kultiger Trash, der übrigens auf keiner gelungenen Halloween-Fete fehlen sollte.




 


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