Vamp
Die
Collegekids A.J. und Keith wollen unbedingt in eine Studentenverbindung
aufgenommen werden, weil das ihre Wohnsituation ungemein aufbessern
würde. Da aber das Aufnahmeritual gründlich in die Hose
geht, verspricht der großmäulige A.J. vollmundig, er
könne stattsessen alles besorgen, was zu einer ordentlichen
Semesterfete gehört, und so befinden sich er und Keith alsbald
gemeinsam mit dem Collegetrottel Duncan in dessen Auto auf dem Weg
in die nächste Großstadt um eine Stripperin zu engagieren.
Nachdem
eine merkwürdige Begegnung mit drei skurillen Albinos noch
gerade eben glimpflich ausgeht, landet das Studententrio im "After
Dark" Nachtclub und ist fasziniert von der Show der exotischen
Katarina. Während A.J. hinter der Bühne verschwindet und
Duncan sich exzessiv betrinkt, begegnet Keith der Kellnerin Allison,
die beteuert, ihn von früher zu kennen. Nur dumm, dass sich
Keith überhaupt nicht an sie erinnern kann. Allmählich
wird es spät und Keith fühlt sich immer unwohler in dem
zusehends dubioser wirkenden Club, so macht er sich auf die Suche
nach A.J., hat aber zunächst noch einige bizarre Erlebnisse
dank eines Killerfahrstuhls und einer erneuten Begegnung mit der
Albinogang zu überleben. Da findet er A.J.s übel zugerichtete
Leiche im Müllcontainer und schließlich ist ihm klar,
wo er sich befindet: der gesamte Nachtclub ist ein einziges Vampirnest
und Katarina ist die Obervampirin. Er beschließt den Club
niederzubrennen und mit Allison und Duncan zu fliehen, doch Duncan
ist inzwischen ebenfalls vampirisiert. Auch A.J. taucht in sehr
unerfreulichem Zustand wieder auf. Schließlich kommt es zum
großen Showdown im Abwasserkanal, der noch einige Überraschungen
für Keith und Allison bereithalten soll...
Zunächst
klingt das alles erst mal wie eine weitere grottige "Highschool/College
Typen treffen auf Vampire/Zombies, es spritzt das Blut, es läuft
der Eiter und Hauptsache Titten sind im Spiel" Klamotte. Und
dann Überraschung, Überraschung, erweist sich der Film
als äußerst origineller Vertreter seiner Art, vollgepackt
mit skurillen und aberwitzigen Ideen, poppigen Bildern, blutigen
gelungenen Spalttereffekten und immer wieder ulkigen, teilweise
unerwarteten Wendungen in der Geschichte. Da gibt es eine Eröffnungssequenz,
die wie ein Gothicklischee wirkt und verblüffend lustige Züge
annimmt, Blutsauger, deren größter Traum eine eigene
Bar in Las Vegas ist, kleine Mädchen, die sich wie Kampfhunde
an Armen festbeißen und Vampire, die sich mit Pressspan nicht
pfählen lassen, ( dazu braucht man dann schon echtes Holz!)
Von
all den 80'er Filmen dieser Art ist "Vamp" ganz ohne Frage
der beste. Wohlgemerkt, den großartigen Filmen des Jahrzehnts
wie "Near Dark" oder "Begierde"
kann er freilich nicht das Wasser reichen, aber alle Lost
Boys, Fright Nights und sonst
wie ähnlich gearteten Filme dieser Dekade lässt Regieseur
Wenk locker hinter sich.
"Vamp"
ist ein frecher bonbonbunter Partysplatterulk mit hohem Kultfaktor,
und das nicht nur (aber mit Sicherheit auch) aufgrund des Mitwirkens
von Discoikone Grace Jones, schließlich klauten sich eine
Dekade später die Herren Rodriguez und Tarrantino eine ganze
Menge der hier bereits vorgegebenen Ideen für ihren Vampirsplatterspaß
"From Dusk 'till Dawn".
Die
Dreierwertung, die wir hier vergeben, ist eine wirklich gute und
gutgemeinte. Wir empfehlen "Vamp" definitiv für lustige
Videoabende, an denen gern was getrunken und gelacht werden darf,
denn in so einem Umfeld macht der Film am meisten Spaß.
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