The
Lost Boys
Read
this review in English
Michael
zu Ihrem Vater ins kalifornische Küstenstädtchen Santa
Clara, dem Ort, wo angeblich die meisten Morde in Amerika verübt
werden. Sie findet rasch einen Job bei Videothekenbesitzer Max,
die beiden Filii Anschluß bei der örtlichen Jugend; Sam
in Gestalt zweier obercool dummschwatzenden Comic-Freaks, Michael
schließt sich einer Motorradgang an, weil er sich in die hübsche
Star verguckt hat, die mit Anführer David liiert zu sein scheint.
Im Hauptquartier der Biker-Punks macht Michael einige unerfreuliche
Erfahrungen, dennoch trinkt er aus der ihm angebotenen Flasche.
Ein folgenschwerer Fehler, wie sich bald erweist. In der Flasche
war Vampirblut, was dazu führt, daß Michael nun langsam
selber zu einem solchen mutiert.
Aber
macht nichts, Bruder Sam und seine zwei neuen Spezis wissen dank
Vampircomics genau Bescheid: Der Obervampir muß ausgeschaltet
werden, dann werden sowohl Michael wie auch Liebchen Star wieder
normal, denn sie haben beide noch kein Menschenblut getrunken. So
pfählen die beiden Halbstarken David und seine Sippe, um am
Ende festzustellen, der Obervampir ist jemand ganz anderes, nämlich,
als hätte man es nicht längst schon vorher gewußt,
der smarte Max, aber auch der wird erledigt, Friede, Freude, Eierkuchen.
Ja,
ja, die 80er waren schon ein grausames Jahrzehnt mit all den Stu-,
Stu-. Studioline Frisuren, Vanilla-Hosen und Brat-Pack-Filmen. Man
stelle sich eine Mischung aus Billy Idol-Optik, amerikanischer Wave-Musik,
Filmen wie "die Goonies" und den Motiven rebellische Jugend
und, na klar, Vampire, vor. Heraus kommt dann so was wie "The
Lost Boys", der lange Zeit unverständlicherweise Kultstatus
in der Gothic-Szene hatte (oder vielleicht ja immer noch hat?).
Dieser
Film konnte so wirklich nur in den 80ern entstehen, aber gut, auch
wenn man vom Styling absieht wird der Film nicht viel besser. Joel
Schumacher ist ein guter Blender, der Film ist gut fotografiert
und temporeich inszeniert, wer aber genauer hinsieht, entdeckt ziemliche
Lücken in der eh schon hauchdünnen Story. Zugegeben, es
gibt durchaus einige originelle Ideen, z. B. Weihwasser-Pistolen
(und das knapp 10 Jahre vor Rodriguez/Tarantinos "From
Dusk Till Dawn") oder das Einbeziehen der Plakate mit den
vermißten Personen, auch hatte man zuvor noch keine rauchenden,
oder chinesisches Essen konsumierenden Vampire gesehen.
Vergleicht
man "The Lost Boys" aber mit dem im gleichen Jahr entstandenen
"Near Dark" von Kathryn Bigelow bleibt unterm Strich nicht
viel hängen. Somit kann auch die 80er Jahre-Stil Entschuldigung
nicht mehr greifen. Was fehlt ist Atmosphäre, es gruselt nicht.
"The Lost Boys" verhält sich gemessen an den Klassikern
wie Schumachers "Batman und Robin" zu den ersten beiden
von Tim Burton inszenierten Batman-Filmen. Ganz nett, mehr auch
nicht. Weder Gothic-Horror Freunde noch Splatterheads werden wahre
Freude an "The Lost Boys" haben, so daß man ihn
am ehesten den Leuten empfehlen kann, die die 80er nicht wirklich
miterlebt haben und denken, "das war eine coole Zeit damals",
ist ja gerade sehr angesagt. Wer wahren Grusel sucht sollte sich
mal 80er Jahre Serien wie "Miami Vice" oder "Dallas"
ansehen, uuaaarrgghh...
|