The
Horror Star
(OT: Frightmare)
USA,
1982, Farbe, 86 min |

|
 |
|
Regie |
Norman
Thaddeus Vane |
Drehbuch |
Norman
Thaddeus Vane |
Musik |
Jerry
Mosely |
Kamera |
Joel
King |
 |
|
Conrad
Ragzoff |
Ferdy
Mayne |
Saint |
Luca
Bercovici |
Meg |
Jennifer
Starrett |
Eve |
Carlene
Olson |
Bobo |
Scott
Thomson |
Donna |
Donna
McDaniel |
Stu |
Jeffrey
Combs |
Etta
Ragzoff |
Barbara
Pilavin |

Conrad
Ragzoff ist der letzte noch lebende Horrorstar aus der alten Garde
a la Lugosi
und Karloff.
Inzwischen ist er nicht mehr der jüngste, um überhaupt
noch vor der Kamera zu stehen, muss er Werbespots drehen, in denen
er als Vampir jungen Damen an die weißen Hälse geht.
Der exzentrische Altstar fetzt sich hierbei allerdings dermaßen
mit seinem Regisseur, dass er während einer Drehpause bei dessen
tödlichem Unfall ein wenig nachhilft. "...19" grinst
Ragzoff sichtlich besser gelaunt, nachdem er sich vom Ableben des
unflätigen Werbefuzzies überzeugt hat.
Einige Tage
später absolviert Conrad Ragzoff einen Auftritt vor begeistertem
Publikum an einer Filmhochschule, erleidet währenddessen aber
einen Schwächeanfall. Geistesgegenwärtig rettet ihm die
junge Studentin Meg per Mund zu Mund Methode das Leben. Zurück
in seiner prunkvollen finsteren Villa hält er noch einmal Hof
und lässt seinen Entdecker und Stammregisseur Wolfgang Baumann
zu sich kommen. Diesem verlangt er das Versprechen ab, sein Begräbnis
als epochales Ereignis zu inszenieren, einem Star seines Kalibers
würdig (The American Way of Death, wenn man so möchte.).
Dieser willigt ein, da scheint Conrad auch schon seinen letzten
Atemzug zu tun. Nun wiegt sich Baumann in trügerischer Sicherheit
und beschimpft den "Toten" als Charakterschwein und habgierigen
Gernegroß, der ja doch alles nur ihm, dem begnadeten Inszenierer
zu verdanken habe. Derlei hört der Horrorstar, der tatsächlich
noch nicht tot ist, aber nicht gern und erstickt den dicken Wolfgang
mit einem Kissen. "... 20" murmelt er, und der Zuschauer
macht sich allmählich Sorgen um den Berufsstand der Regisseure.
Ragzoff schleppt
sich mit letzter Kraft in seinen offensichtlich bereitstehenden
Sarg, klappt den Deckel zu und ist nun aber echt dahin. Es wird
allgemein angenommen, sein "Freund" Baumann sei ebenfalls
einer Herzattacke zum Opfer gefallen.
Das Begräbnis
gerät tatsächlich zu einem vollen Erfolg. Conrad Ragzoff
wird in einem Mausoleum beigesetzt, das einem ägyptischen Pharao
zur Ehre gereicht hätte, und wendet sich schließlich
per Videobotschaft ein letztes mal an die Trauergemeinde. Er habe
die Absicht, von den Toten auferstehen zu wollen, teilt er mit.
Nächtens
dringen nun einige der Filmstudenten, offensichtlich große
Ragzoff-Fans, in das Mausoleum ein und beschließen den Leichnam
des großen Mannes zu "entführen". Sie bringen
den Kadaver in das Haus einer Kommilitonin und feiern eine bizarre
Party. Inzwischen hat auch die Polizei gemerkt, das Ragzoff weg
ist und der wohl beleibteste Detective der Filmgeschichte übernimmt
die Ermittlungen.
Ragzoffs Frau
Etta hat sich indes mit dem Medium Mrs. Rohmer verschworen, die
Conrad ins Leben zurückholen soll. Eine Beschwörung später
ist Ragzoff tatsächlich zurück aus dem Schattenreich und
wandert nun als zombieesker Rächer durch das alte finstere
Haus um sich nach bewährter Teenie Bodycount Manier einen nach
dem anderen der Studenten auf mehr oder weniger originelle Art zu
holen...

...und
allerspätestens an der Stelle wird der Film grottenlangweilig.
Die Idee vom Horrorstar, der von den Toten zurückkehrt, ist
eigentlich eine sehr pfiffige, in diesem speziellen Fall hätte
es noch nicht einmal eine tatsächliche Rückkehr sein müssen,
man hätte die Eindringlinge im großzügigen Mausoleum
einsperren und durch allerlei tödliche Fallen geleiten können,
wobei sich der große Meister stets über einen der zahlreichen
Videoschirme hätte melden können, das wäre ein netter
Film geworden!
Man hätte Conrad Ragzoff aber auch klassisch vampirisch wieder
ins "Leben" holen können, meinethalben auch durch
einen faustischen Pakt, den er noch zu Lebzeiten besiegelt, aber
so...? Nee, hier sind sämtliche Gelegenheiten ungeschickt verspielt
worden.
Die ersten 20
Minuten des Films sind gar nicht mal so schlecht. Der große
Star, der sich als exzentrisches selbstverliebtes Ekel erweist und
anscheinend auch auf den einen oder anderen kleinen Mord in seinem
Leben zurückblicken kann, am Ende sind es gar 20 an der Zahl,
das kommt schon ganz gut und wird auch von Horrorveteran Ferdie
Mayne (Tanz der Vampire, Gruft
der Vampire), darstellerisch übrigens dem einzigen Lichtblick
im gesamten Film (Horrorikone Jeffrey Combs ist auch mit an Bord,
war aber zu der Zeit noch gänzlich unbekannt und spielt nur
eine unbedeutende Nebenrolle), noch ganz ordentlich gegeben. Wenn
dieser allerdings später bemüht gruselig als Untoter durch
das Studentenhaus schleicht, wirkt das größtenteils nur
noch lächerlich, Sorry!
Und überhaupt,
kann man sich ernsthaft vorstellen, das Fans eines Stars in dessen
Gruft einbrechen um dessen Körper zu stehlen und dann allerlei
Schabernack mit diesem treiben? Ihm bunte Hütchen aufsetzen,
mit ihm zu tanzen und Polaroids von innigen Küssen mit dem
allmählich Verwesenden aufzunehmen? Also da bedarf es vermutlich
schon eines größeren Defektes der anzunehmenden Ratio,
möchte ich mal meinen.
Logisch geht
ab ungefähr der Mitte des Films eh kaum noch was. Wenn am Ende
des Films das Medium noch versucht den Leichnam zu bestehlen, indem
sie seine Ringe von den Fingern zieht und sogar noch ein dickes
Bündel Bargeld in seinem Anzug findet, dann ist das einfach
nur noch daneben und doof. Warum wurde zuvor nicht erklärt,
was genau denn die Gute mit dem Verstorbenen hatte? Wie so vieles
bleibt dies offen.
Atmosphäre?
Nicht die Bohne! Die meisten Szenen spielen ohnehin in gnadenloser
Dunkelheit, so dass man von den vielleicht gelungenen Goreszenen
absolut nichts erkennen kann. Nachgedunkelt? Wer weiß, vielleicht
wollte man auch nur ein paar Hundert Dollar beim Beleuchter einsparen.
Die deutsche
Version dieses Langweilers war mal auf dem prolligen "Mike
Hunter" Video Verlag erhältlich, keine Ahnung, ob der
Film derzeit noch irgendwo aufgelegt wird, ist aber eigentlich auch
egal.
Da hier außer
ganz wenigen Elementen so gut wie nichts vampirisches passiert,
der Film insgesamt sowieso langweilig, uninspiriert und billig wirkt
sowie die gute Grundidee völlig verschenkt ist, setzt es hier
eine klare 0!!!



|