Lifeforce-
tödliche Bedrohung (OT:
Lifeforce)
AKA: Space
Vampires, Vampires from Outer Space
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Unheimliche
Lebewesen verstecken sich im Inneren des Halleyschen Kometen, der
sich wie alle 75 Jahre der Erde nähert. Es sind verzehrende
Raumvampire, die sich an der Lebensenergie der Erdbewohner laben.
In zwar leidenschaftlichen aber ebenso schrecklichen Umarmungen
rauben sie jedem, der sich mit ihnen einläßt, die Energie.
Was bleibt, sind lebendige Kadaver, die ihrerseits zu Vampiren werden´
ständig auf der Suche nach dem erlösenden ´Energie-Transfer´.
Ein Raumkommando, das sich ins Innere des Kometen wagt, bringt den
mysteriösen Virus auf die Erde. Und löst damit furchterregende
Ereignisse aus, die zwangsläufig zur Katastrophe führen
müssen..
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Auf
einer internationalen Weltraummission der Spaceshuttle "Churchill"
zum Halley'schen Kometen entdeckt die Besatzung ein gigantisches
Raumschiff im Schweif des Himmelskörpers. Flugs wird ein Aussenteam
unter Leitung des wagemutigen Colonels Carlson mit der Erforschung
des rätselhaften Flugobjekts beauftragt. Im Innern des Schiffes
entdecken sie riesige tote fledermausähnliche Wesen und, zu
ihrer großen Verwunderung, drei gläserne Kästen,
in denen drei nackte Humanoide, zwei Männer und eine Frau in
einer Art Stase liegen. Natürlich werden diese an Bord des
Space Shuttles gebracht.
Rumms!
Einige Wochen später, das Shuttle "Churchill" gilt
als verschollen, als ein Rettungsteam selbiges führerlos im
Erdobit entdeckt. An Bord bietet sich ihnen ein Bild des Schreckens.
Das Shuttle ist ausgebrannt, die Crew ist tot. Doch da sind diese
rätselhaften gläsernen Kisten mit den drei nackten Humanoiden.
Diese werden zu Forschungszwecken auf die Erde gebracht, in das
Labor des Dr. Hans Fallada in London. Dort erwacht das nackte Mädchen
aus dem Weltall alsbald, flieht aus dem Forschungszentrum und dezimiert
die Bevölkerung der britischen Metropole, indem sie ihren Opfern
nicht das Blut, sondern die Lebensenergie aussaugt. Das Dumme an
der Sache ist, alle ihre Opfer werden infiziert und gehen nun selber
als Energievampire um. Und all die infizierten Vampire müssen
ihrerseits binnen zwei Stunden einem anderen Lebewesen die Energie
abzapfen, sonst trocknen sie aus und explodieren, was dann vom Effekt
in etwa so ausschaut als würde man in eine Urne pusten ( oder
einen Staubsauger rückwärts schalten! )
Es
dauert nicht lange und auf den Straßen Londons herrschen apokalyptische
Zustände. Die Welt wäre sicher verloren, wären da
nicht die heldenhaften Colonels Caine vom Special Air Service und
Carlsson, der es dank Rettungskapsel doch noch von der Churchill
auf die Erde geschafft hat. Ausgestattet mit einem mystischen Schwert
zum Pfählen der Space Vampire stellen sie die Herrin ( also
die Nackerte aus der transparenten Tupperdose ) der Aliens in der
St Pauls Kathedrale, von wo aus sie die Lebensenergie ihrer Opfer
über eine Art metaphysischen "Kanal" in ihr Raumschiff
weiterleitet. Und hier muß sich nun der tapfere Carlson tragischerweise
opfern um die Menschheit zu retten.
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Eine
völlig bescheuerte Story, zusammenhanglos erzählt, bevölkert
von Filmcharakteren, die keinen solchen haben, dargestellt von talentlosen
Billigmimen aus der zweiten und dritten Reihe (mit einer Ausnahme,
davon später mehr) und garniert mit Spezialeffekten, Bauten
und Kulissen, die wir in Großvaters Mottenkistenkinematographen
schon besser gesehen haben - kein Zweifel, Tobe Hooper hat wieder
zugeschlagen.
Wer
jetzt glaubt, das alles klinge nach schrägem Spaß oder
gar Kultfilm.... nun Freunde, mitnichten!
Regisseur
Hooper gelang mit Ausnahme von "Poltergeist" noch nie
ein guter Film, allerdings rankt sich um eben den die Mähr,
der eigentlich als Produzent fungierende Gigant Stephen Spielberg
hätte das Gros der Regiearbeit selbst erledigt ( seinerzeit
angeblich eine Finte um die amerikanische Filmgewerkschaft auszutricksen,
denn Spielberg war relativ zeitgleich mit der Arbeit an "E.T."
beschäftigt, was wohl dortzulande untersagt ist ), Hooper durfte
als kleine Wurst nur danebensitzen und ja und Amen sagen. Nicht
schwer zu glauen für die, die den Film kennen.
In
Lifeforce kriegt Hooper nicht einmal die völlig simple Story
in den Griff, er schafft es nicht, seiner Inszenierung einen stringenten,
logischen Handlungsfaden zu verpassen, noch schafft er es, auch
nur einer seiner Figuren so etwas wie charkterliche Tiefe zu verleihen.
Man komme mir jetzt nicht mit dem bösen Produzenten, die den
Film am Ende versäbelt hätten. Zwar existierte dem Vernehmen
nach eine längere Fassung vom "Lifeforce" als der
Bekannten (die auch dieser Rezension zugrunde liegt), eine Art Director's
Cut, doch es ist nur schwer vorstellbar, dass gerade die Szenen,
die dem Machwerk so etwas wie Komplexität oder gar Souveränität
verliehen hätten, von den Produzenten entfernt worden wären.
Exemplarisch für Hoopers Talent sind die Szenen, in denen er
Romero (Night of the living Dead, Dawn of the Dead) oder Cronenberg
(Rabid) zitieren möchte, denn was bei denen meisterhaft düster,
bedrohlich und apokalyptisch wirkt, sieht bei Hooper einfach nur
hektisch und lächerlich billig aus. Ähnliches gilt für
die Weltraumszenen, bei denen er wohl eine "Alien"-ähnliche
Stimmung im Sinn gehabt haben mochte.
Aber der Gute Mann kann nix!!
Ein
Schmankerl dürfte Lifeforce allerdings für "Star
Trek" Hardcore Fans bereithalten in Person von Patrick "Captain
Picard" Steward, der hier einen Minipart als Leiter einer forensischen
Klinik hatte kurz bevor er dank seines berühmten Serien- und
später Kinocharakters in den Olymp der Superstars aufsteigen
durfte.
Ansonsten wird der Film fraglos hauptsächlich pubertierenden
Jungmännern und/oder Mathilda May Fans gefallen (gibt's die
eigentlich?), die Dame agiert nämlich in mehr als 90% ihrer
Szenen gänzlich textilfrei. Wem dies also reicht - bitteschön
- uns nicht.
Wir
werten hier dennoch eine Fledermaus, weil wir uns in letzter Zeit
durch soviel Mist quälen mussten, der noch viel grottiger war
als dieser Quatsch ("Revenant",
"Vampir der Leidenschaft'",
"Vampirella"...), das stimmt
doch irgendwie milde. Dann gucken wir alle noch mal "Poltergeist"
und dann mögen wir Herrn Hooper auch wieder ein ganz kleines
bißchen. Aber nicht gleich wieder im Anschluß einen
seiner anderen hahnebüchenen Hackepeterstreifen schauen....
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