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Blutsauger  (OT: Extraño amor de los vampiros, El)
AKA: Night Of The walking Dead, Noche De Los Vampiros, Strange Love Of The Vampires, Macht des Blutes

Spanien, 1975, Farbe, 83 min
 
Regie: León Klimovsky
Drehbuch: Juan Jose Daza/Juan Jose Porto/Carlos Pumares
Kamera: Miguel Mila
Musik: Máximo Baratas
 
Emma Cohen Catherine
Charles Balesteros Graf von Wienberg
Vicky Lusson  
Bartha Barry  
L. Robled  


Die Schwester der jungen Catherine fällt einer Vampirattacke zum Opfer, deshalb wird ihr sicherheitshalber bei der Beerdigung noch eine Holzlatte zwischen die Rippchen gezimmert. Hilft aber nix, noch in der selben Nacht kommen die Vampire und ziehen ihr das Teil wieder raus, und Zack!, da steht'se wieder.

Der Obervampir mit Namen Graf Rudolf von Wienberg hat es aber auch auf Liebelein Catherine abgesehen und kreuzt bei ihr auf, als Catherines Vater nicht im Hause weilt. Angeblich hatte seine Kutsche eine Panne (ja klar, die obligatorische Kutsch- oder Autopanne, Spanien scheint kein guter Ort für Fahrzeuge zu sein. Fährt vielleicht einer von Euch einen Seat?) und er sehe sich gezwungen, Catherines Gastfreundschaft in Anspruch zu nehmen. Alter Schwede, welch raffinierter Trick (gähn), jedenfalls ist der Graf am nächsten Morgen wieder verschwunden und sein Bettchen sieht aus, als habe er gar nicht darin gelegen, dafür erscheint Catherine in der nächsten Nacht ihre tote Schwester.

Einem widernatürlichen Trieb folgend, zieht es Catherine zum unheimlichen Spukschloß, von dem es im Ort heißt, dort hausen die Vampire. Und tatsächlich, der Graf, Catherines Schwesterchen, alle sind sie da und hauen dann sogar richtig auf den Putz, denn in der Nacht ist der Ball der Vampire angesagt, zu dem sich allerorten die Toten aus ihren Gräbern erheben, auf Sauftour gehen (im wahrsten Sinne) um dann im Schloss die Sau richtig rauszulassen. Der Graf faselt inzwischen Catherine mit allerlei BlaBla voll, die verliebt sich gar in ihn.

Als die Sonne schließlich aufgeht, beschließen die Dorfbewohner, mit den Vampiren endlich aufzuräumen, diese flüchten sich in ihre Grüfte. Catherine stirbt plötzlich aus nicht nachvollziehbarem Grunde, sie hatte allerdings zuvor mehrfach angekündigt, es nicht mehr allzu lange zu machen. Der Graf hat nun keine Lust mehr zu fliehen und wählt den Freitod unter Spaniens Sonne. Rauch, zisch, weg is'ser .



Hallo, wach! Der Film ist zu Ende! Gut geschlafen?
Na dann habt ihr aber was verpasst, und zwar den langweiligsten Klimovsky Film überhaupt. Bei allem Respekt vor dem trashigen Gesamtwerk des Argentiniers, aber zu diesen Film fällt mir ehrlich gesagt nicht viel mehr ein, als ihm das Prädikat "Besonders Langweilig" zu verleihen.

Unentschlossen pendelt Klimovsky hier zwischen melancholischem Abgesang auf die Ära des Gothicfilms einerseits und Sexploitation andererseits hin und her, langweilt aber schließlich mit beiden Elementen gnadenlos, weil er sie nicht in den Griff bekommt. Und dieser Film wurde ihm nicht vom teutonischen Verleiher zugeschustert (siehe Die Gruft des Grauens), diesen hier hat er tatsächlich selber inszeniert.

Jetzt könnte man natürlich sagen, gut, der León war ja auch nicht mehr gerade der jüngste als er diesen Schundfilm gemacht hat, und das stimmt ja auch, entschuldigt aber dennoch nicht das enttäuschende Ergebnis, schließlich hat der Mann ja sonst auch im fortgeschrittenen Alter noch recht unterhaltsames zuwege gebracht (Planet Ciego, Trauma) und war bei den guten Nacht der Vampire und The Dracula Saga auch nicht wirklich bedeutend jünger. Auch am fehlenden Mitwirken seines Spezis (oder Amigo, wie man in Spanien sagt) Paule Nashy kann es nicht gelegen haben (obschon der bestimmt einiges an Stimmung in die Grotte mitgebracht hätte), denn der trug sein glänzendes Fell auch in der Dracula Saga nicht zu Markte, und der Film taugte trotzdem was.

Zwar ist Emma Cohen in der Rolle Catherines ganz schnuckelig anzuschauen, aber auch das wertet diese Gurke nicht wirklich auf.
Was ging schief? Ich weiß es nicht, es mag am Drehbuch gelegen haben (die Story ist ja auch echt Murks), es mag daran gelegen haben, dass Klimovsky keine Lust hatte, aber den Film aus vertraglichen Gründen noch realisieren musste (Spekulation das, wohlgemerkt! Wir wissen es nicht und bekamen es auch nach umfangreicher Recherche im Netz nicht heraus), vielleicht hat er auch einfach nur eine schlechte Woche gehabt, als der Film gedreht wurde, viel länger können die Dreharbeiten sicherlich nicht gedauert haben.

Wer jetzt dennoch gedenkt, sich diesen Film zuzulegen weil er vielleicht León Klimovsky Fan ist oder weil dieser Film ein extrem rarer ist, dem sei die DVD Version der amerikanischen Firma Midnight Video ans Herz gelegt, die dort unter dem Titel "Night of the walking Dead" erhältlich ist und in Qualität und Ausstattung ganz passabel geraten ist. Dennoch bleibt der Film letztlich eindeutig Klimovskys schlechtester Vampirfilm und lohnt den teuren Ami-Import nicht wirklich. Schade!



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