Die
Gruft des Grauens (OT:
Grave of the Vampire)
AKA: Seed
of Terror, Gruft der Dämonen, Die, Tumba des Vampiro, La
USA, 1972, Farbe, 89 min |
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Regie:
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John
Hayes |
Produzenten:
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Drehbuch |
David
Chase |
Musik: |
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Kamera: |
Paul
Hipp |
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William
Smith |
James
Eastman |
Mike
Pataki |
Charles
Croydon/Prof. Lockwood |
Lynn
Peters |
Anne
Arthur |
Jay
Scott |
Paul |
Kitty
Vallacher |
Leslie |
Jay
Adler |
Zack |
Leslie
und Paul, ein mutmaßliches Teenagerpaar, für das man
aber wohl keine entsprechenden jungen Darsteller finden konnte (zumindest
Paul sieht aus, als habe er die 40 aber schon locker überschritten,
oder sollten das die schrecklichen Folgen von Pubertätsakne
sein?), vergnügen sich beim Schäferstündlein mit
besonderem Kick auf dem Friedhof. Offensichtlich nerven sie dabei
den anlageneigenen Vampir dermaßen, dass dieser von den Toten
aufersteht und erst mal kurzen Prozess macht. Paul kriegt auf die
Fresse und wird zur Blutspende gebeten, was ihm nicht so gut bekommt,
er reicht den Löffel, Leslie wird in die nächstbeste Gruft
verschleppt.
Neun Monate später ward ihr ein Knabe geboren. Na prima, denkt
sie, bleibt mir wenigstens was von Paul. Nur seltsam, dass der Kleine
immer so bleich ist und viel lieber Blut als Milch trinkt...Sollte
der Herr Papa etwa ein ganz anderer sein?
30 Jahre später ist Leslie tot, sie hat sich für ihren
Sohn aufgeopfert und ihn mit ihrem Blut zu einem ganzen Kerl großgezogen.
James, so der Name des Filius, ist nun schon seit einigen Jahren
auf der Hatz nach seinem bösen Erzeuger, den er unbedingt zur
Strecke bringen will.
Bei seinen Recherchen landet er in einer Vorlesung des Mythologieprofessoren
Lockwood, der tatsächlich niemand anders ist als der Vampir,
der 30 Jahre zuvor...nun ja, Sie ahnten es ja bereits! Das findet
auch unser James bald heraus. Lockwood ist die neue Identität
des Frauenmörders Croft, der wiederum niemand anderer ist als
der legendäre Vampir Croydon, der immer für einen Mythos
gehalten wurde. Einige Leichen und etliche langweilige Minuten später
kommt es zum finalen Showdown zwischen Vater und Sohn.
James kann Croydon zwar besiegen, doch er muß erkennen, dass
er selber dem vampirischen Trieb nicht entkommen kann.

Da
haben wir Leon
Klimovsky, die Eminenz des spanischen Horrortrashkinos der Siebziger
(wer hat da gerade Jess
Franco gesagt? Sechs, setzen!) gerade richtig liebgewonnen,
da soll uns diese absolute Gurke den Mann schon wieder vermiesen?
Aber nein doch!!!
Der arme 1996 verstorbene Regisseur konnte nämlich gar nichts
für diesen Mist. Klimovsky war in Deutschland Anfang der Siebziger
einfach dermaßen populär, dass der Film ihm vom deutschen
Verleih quasi in die Schuhe geschoben wurde. Wir kennen die Praxis
solcher Maßnahmen ja bereits aus einer Vielzahl anderer Streifen,
nicht nur im Horrorgenre. Man erhoffte sich einmal mehr einen fetten
Reibach ob so eines "raffinierten" Schachzuges, doch wieder
einmal hat es nicht so recht klappen wollen. Poetische Gerechtigkeit?
Paradoxerweise schlug man hier aber den entgegengesetzten Pfad der
üblichen Schummelei ein. Euro-Poduktionen wurden ja meist mit
englischen Filmtiteln geschmückt während Regiesseure wie
Filmsternchen sich gern angelsächsische Pseudonyme zulegten
um ihrerm Schund etwas Hollywoodglanz zu verleihen. Doch "Gruft
des Grauens" entstand tatsächlich in den US von A und
wurde auch gottlob nicht von Klimovsky inszeniert, sondern von einem
talentfreien Tropf namens John Hayes, der auch wirklich "Gottes
eigenem Land" entstammt, aber weder zuvor noch danach jemals
etwas gescheites zustande bekam und zuletzt nur noch für das
Fernsehen tätig war. Er ist wohl irgendwann in den Achtzigern
gestorben.
Somit ist der Originaltitel des Films nicht wie uns die deutsche
Videoversion (erschien dort interessanterweise unter dem Titel "Gruft
der Dämonen", warum auch immer) glauben machen will, "La
Tumba del Vampiro", sondern vielmehr "Grave of the Vampire".
"La Tumba..." war lediglich der Titel, unter dem der Film
in den spanischsprachigen Länder vermarktet wurde.
Tja, Sachen gibt's...
Ansonsten muß man über dieses doofe kleine Filmchen eigentlich
gar nichts wissen, denn es ist weder irgendwie gruselig noch spannend
noch unterhaltsam. Völlig unbegabte Mimen wie der grottige
Billigst-Filmrecke William Smith (natürlich nicht zu verwechseln
mit Superstar Will Smith, der aber in der Vampireworld nun auch
nicht gerade zur Top Ten der Darsteller gehört) machen, was
sie eh nicht können und tun es somit nahezu jedem an dieser
Produktion beteiligten gleich.
Besonders hervorheben muß man eventuell noch die unterirdischen
Arbeiten des Cutters (war Parkinson schuld?) und des Ausleuchters
(zu cool um die Sonnenbrille abzunehmen?), und es ist auch klar,
dass solche Koryphäen für ihre Arbeit hartes Geld verlangen,
somit war als die Spezialeffekte an der Reihe waren wahrscheinlich
nur noch Geld für vier Gläser Marmelade da, die dann als
Filmblut Blut herhalten mussten, jedoch spielt die Konfitüre
damit die sämtlichen Schauspieler immer noch locker an die
Wand.
Ach, was soll man noch an Worten über dieses Machwerk verlieren?
Der Film ist doof und langweilig. Schaut ihn Euch nicht an, er besitzt,
auch wenn mancher dies weismachen möchte, weder Kultstatus
noch irgendeinen Nähr... ääh Unterhaltungswert und
ist einfach nur schlecht.
Es lohnt nicht!
Und er ist nicht von Leon
Klimovsky. Wirklich wirklich wirklich nicht!

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