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Udo Kier

Was wäre der moderne Vampirfilm wohl ohne ihn, den "König der Nebendarsteller", den "Mann mit dem gefährlichen Blick", den "Top-Bösewicht Hollywoods", den "erfolgreichsten deutschen Filmexport der Gegenwart" oder schlicht den "deutschen Hollywood Star" Udo Kier? Kaum ein Darsteller der jüngeren Filmgeschichte war häufiger in einem Blutsauger Streifen zu sehen als er, und vor allem, kaum jemand vermag einen richtig schlechten Film so aufzuwerten wie er, wobei beileibe nicht jeder Vampirfilm mit ihm schlecht ist, doch dazu später mehr!

Wer aber ist dieser Udo Kier, der ja inzwischen fast von einem ähnlich mystischen Wind umweht wird wie weiland der große Klaus Kinski - vermutlich würde er gerade diesen Vergleich nicht mögen, dennoch trifft es das gar nicht mal so schlecht, denn gewisse Parallelen tun sich zwangsläufig auf, auch wenn Uns Udo um ein vielfaches sympathischer als der exzentrische Kinski und absolut geerdet geblieben ist, doch seine Rollen, seine Präsenz, sein "böses Image", sein Status im internationalen Filmgeschäft und nicht zuletzt seine Schönheit (immer noch) lassen diesen Vergleich ziehen.

Udo Kierspe erblickt an einem Samstag, genauer am 14. Oktober 1944 im rechtsrheinischen Kölner Stadtteil Mülheim das Licht der Welt. Zu der Zeit liegt die Domstadt in den Wirren des Weltkrieges bereits lange in Schutt und Asche, der kleine Udo spielt wie jedes Kind seiner Generation in den Trümmern. Er absolviert nach der Schule eine kaufmännische Ausbildung und geht dann mit 21 nach London um sich dort weiterzubilden. 1966 wird er eher zufällig für den Film entdeckt und spielt eine kleine Rolle in dem Film "Route de St. Tropez". Von da an hat's ihn gepackt, Kier beschließt Schauspieler zu werden.

Schicksalhaft wird seine Begegnung mit Andy Warhol Anfang der 70'er. Kier spielt die Hauptrolle in den von Paul Morissey (oder doch eher von Antonio Margheriti?) inszenierten Warhol Produktionen "Andy Warhols Frankenstein" und Andy Warhols Dracula, den er später mal als seinen Lieblingsfilm bezeichnen wird. Zwar fanden wir den Film eher doof, lobten aber Udo Kiers Glanzleistung in dem Film.

In der zweiten Hälfte der 70'er stieß Kier zur legendären Clique um den charismatischen Regisseur Rainer Werner Fassbinder und arbeitete mit ihm in legendären Produktionen wie "Bolwieser", in dem er auch als Regie Assistent tätig war, "Berlin Alexanderplatz" oder "Lili Marleen". Im folgenden nimmt seine Karriere immer wieder rasante Wendungen. Einerseits spielt er - teils ohne Gage aus reinem Idealismus - Rollen für hoch angesehene Filmkünstler wie Lars von Trier, Robert von Ackeren, Christoph Schlingensief (immer wieder gern, wie er nicht müde wird zu betonen), andererseits sieht man ihn in jeder Menge B-Movies, die aber dafür sorgen, dass einerseits der Rubel rollt und andererseits sein Gesicht auch einem breiten Publikum bekannt wird.

Inzwischen hat der Mann auch in zahlreichen Blockbustern ("End of Days", "Armageddon", "Ace Ventura") mitgewirkt, die seinen Hollywood Celebrity Status absolut untermauert haben, was ihm aber persönlich eher egal ist, denn ihn zeichnet eher eine bescheidene Wesensart aus, zumindest wirkt er so. Kier ist zwar fasziniert vom amerikanischen Filmbusiness, von der Professionalität, von der man hier in Germany noch weit entfernt ist, von der Effizienz und der Selbstverständlichkeit, mit der man drüben zu Werke geht, nicht aber von der elitären Starkaste, von der Oberflächlichkeit und dem elitären Täterä. Er lebt zwar in Los Angeles, doch betrachtet er Köln weiterhin als sein zu hause.

Was macht den Mann nun für die Vampireworld zu einem Kandidaten für die "Ewigkeit"? Nun, mit Sicherheit alles, was ihr hier gerade gelesen habt, aber natürlich im besonderen Maße seine Mitarbeit an folgenden Filmen:

Am 14. Oktober 2004 ist Udo Kier 60 Jahre alt geworden. Dazu möchte ihm die Vampireworld herzlich gratulieren.


2001 - 2009 by  webmaster@vampire-world.com       Stand: 15.10.2004 Seitenanfang nächste Seite