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Salem 's Lot  

USA 2004, Farbe, 2 x 120 min

 
Regisseur Mikael Salomon
Drehbuch Peter Filardi
literarische Vorlage: "Brennen muß Salem", Stephen King
Produzenten Mark M. Wolper , Jeffrey Hayes
Kamera Ben Nott
Musik Christopher Gordon
Rob Lowe Ben Mears
Donald Sutherland Richard Straker
Samantha Mathis Susan Norton
James Cromwell Father Callahan
Andre Braugher Matt Burke
Robert Mammone Dr. James Cody
Rutger Hauer Kurt Barlow

Salem's Lot , Tobe Hooper, 1979
Salems Lot II - Die Rückkehr, Larry Cohen, 1987

Welcome to Jerusalem's Lot - Salem's Lot, as locals call it. Population: 1319. And growing eerier by the moment. Because an ominous outsider has moved into the sleepy New England town's foreboding Marsten House and brought with him an unspeakable horror.

This powerful new adaptation of Stephen King's terrifying bestseller stars Rob Lowe as a writer who returns to his hometown to confront his haunted past... and who soon leads the fight against a heart-stopping force of evil. Andre Braugher, Donald Sutherland, Samantha Mathis, Rutger Hauer and James Cromwell co-star, and help supply proof that when it comes to thrills, chills and unearthy dread you can't keep the undead down. Walk the streets of Salem's Lot... if you dare.

Bereits als Kind wusste Ben, dass es das Böse gibt. Und es lebte in dem alten Marsten Haus. Und er wurde Zeuge dessen!

Jahre später. Ben Mears, ein gefeierter Schriftsteller und Pulitzer Preisträger, kommt als Erwachsener zurück in seine Heimatstadt Jerusalem's Lot, einem kleinen Neu England Städtchen, dem er vor ewigen Jahren den Rücken kehrte und Richtung New York verschwand. Und wieder beschleicht ihn das gleiche ungute Gefühl, das ihm bereits als Kind reichlich Unbehagen bereitete und das stets von dem alten finsteren Marsten Haus ausging, das auf einem Hügel die Stadt überragt und von nahezu jedem Punkt aus sichtbar ist wie ein unheimliches Mahnmal. Da er ein Buch über das Haus und seine Geschichte zu schreiben gedenkt und gleichzeitig mit seiner Sinnkrise und den Geistern der eigenen Vergangenheit endgültig Schluss machen möchte, plante er eigentlich sogar, das Marsten Haus zu mieten, doch ihm kamen zwei weitere Neuankömmlinge in Salem's Lot zuvor, der Antiquitätenhändler Richard Straker und sein stiller Teilhaber Kurt Barlow, den allerdings noch niemand zu Gesicht bekam. Zwangsläufig mietet sich Ben somit in die örtliche Pension ein.

Nicht jeder im Ort begegnet dem berühmten Sohn der Stadt freundlich, denn obschon er dort geboren wurde, er war lange fort, somit ist er ein Fremder, und denen steht man ja im Kleinstadtamerika erst mal skeptisch gegenüber. Doch Mears findet auch neue Freunde wie die Kellnerin Susan, seinen alten High School Lehrer Matt Burke oder den jungen Arzt Dr. Cody, der gerade in schwerwiegenden persönlichen Problemen steckt.

Und wieder beginnen sich seltsame Abgründe in Jerusalem's Lot aufzutun. Erneut, wie vor Jahren schon einmal, verschwinden Kinder auf rätselhafte Weise. Der misstrauische Sheriff setzt Ben sogar auf die Liste der Verdächtigen, doch dieser hat bereits angefangen, eigene Nachforschungen anzustellen und ist sich sicher, dass die Bedrohung erneut vom Marsten Haus und seinen zwielichtigen Bewohnern ausgeht. Als sich die Todefälle häufen, Burke nach einer unheimlichen Begegnung mit einem Herzinfarkt im Klinikum landet, Ben bei einer Nacht, die er unschuldig im Gefängnis verbringen muss, eine grausige Erfahrung macht und schließlich zu allem Überfluss auch noch die hübsche Susan im Marsten Haus verschwindet, besteht gar kein Zweifel mehr: Vampire gehen um in Salem's Lot, und der rätselhafte Barlow ist der Nosferatu, der lebende Tote, der hinter all dem steht und die Stadt in ein wahrhaft apokalyptisches Szenario verwandelt.

Ben, Dr. Cody, der trunksüchtige Priester Father Callahan und der 12jährige Mark machen sich zum Marsten Haus auf, um dem Spuk ein für allemahl ein Ende zu bereiten. Doch kann Ben seinen Gefährten tatsächlich noch vertrauen oder stehen auch sie bereits unter dem Einfluss des dämonischen Barlow?


25 Jahre nachdem Tobe Hooper mit seiner damals ebenfalls für das Fernsehen realisierten Erstverfilmung des berühmten Buches von Stephen King mit Pauken und Trompeten scheiterte, gaben Warner Bros und das amerikanische Kabelnetwork TNT eine Neufassung des Stoffes in Auftrag. Das Drehbuch hierzu verfasste Peter Filardi, dem dabei auch gleich die nicht ganz einfache Aufgabe zukam, die Story einerseits im Sinne der Vorlage filmgerecht zu gestalten, andererseits aber auch eine Geschichte, die inzwischen über 30 Jahre alt ist, glaubhaft ins 21. Jahrhundert zu transponieren.
Beides ist ihm ohne Umschweife ganz hervorragend gelungen.

Nur der Geier oder der Wind wissen, wie viele verhunzte Stephen King Verfilmungen es geben mag, der guten jedoch sind es wirklich wenige. Als halbwegs akzeptabel darf man "Shining" bezeichnen (allerdings nicht im Sinne des Buches), als ganz ordentlich "The Stand" und "Needful Things", als wirklich gelungen bislang eigentlich nur Cronenbergs "The Dead Zone" - doch "Salem's Lot" ist die bisher mit Abstand beste filmische Adaption überhaupt, die je zu einer seiner Geschichten inszeniert worden ist.

Autor Filari und Regisseur Mikael Salomon haben sich ganz im Kingschen Sinne viel Zeit für die Entwicklung der Story und die Ausarbeitung der Charaktere genommen. Sorgfältig verweben sie alle die Sideplots miteinander, nehmen sich Zeit auch eher unwichtige Nebencharaktere vorzustellen (was im ersten Teil allerdings auch schon mal zu Längen führt, sich aber rückblickend doch als notwendig und sogar als raffiniertes Stilmittel erweist) um uns dann ganz wie der Horrorpapst selbst plötzlich mit dem Bösen, das zwar latent vorhanden aber noch nicht greifbar war, zu konfrontieren und die Schlinge des Entsetzens immer enger zu ziehen.

Dabei stehen ihnen eine ganze Reihe gestandener und verdienter Mimen zur Seite wie beispielsweise Rob Lowe, der mit den Jahren immer besser geworden ist und hier recht überzeugend den gebrochenen Helden Ben Mears verkörpert. Lowe machte ja bereits vor einigen Jahren im epischen "The Stand" schon eine ganz gute Figur und empfahl sich somit für die Rolle des Ben in diesem Film.
Über Donald Sutherland und Rutger Hauer muss man wohl nicht mehr viele Worte verlieren, außer vielleicht, dass man ihnen in diesem Film mehr Szenen gewünscht hätte, leider gab das Buch für sie nicht mehr her. Dennoch gelang es den beiden alten Recken vorzüglich, den einen oder andern dämonischen Glanzpunkt zu setzen und genüsslich das Gruseln zu lehren.
Auch James Cromwell ist ja schon seit etlichen Jahren gut im Geschäft. Zwar ist er hauptsächlich als Nebendarsteller zu sehen, doch versteht er es immer wieder mit seinen Figuren entscheidendes zu leisten, wie auch hier, wo er den Pater Callahan gibt.
Insgesamt sind wirklich alle Rollen sehr sorgfältig besetzt und jeder (!) der Darsteller weiß zu überzeugen.

Ebenfalls als Könner seines Faches muss man den Kameramann Ben Nott bezeichnen, der hier eine fabelhafte Arbeit abliefert und Salem's Lot in finsteren winterlichen Farben einfing, und das, obschon der Film in Australien, genauer gesagt einem Vorort von Melbourne entstand. Kaum zu glauben, wie überzeugend die Illusion des tristen Neu England Winters geriet. Einzig das Marsten Haus, das sich immer wieder düster auf seinem Hügel gegen den Nachthimmel abhebt, stammt offensichtlich aus der Pixelkiste, aber das macht ja nichts.

Der Soundtrack, den Christopher Gordon komponierte, passt perfekt zu den Bildern, und besonders an den Stellen, wo die Musik durch die unheimlich intensive Stimme der großen Lisa Gerard - seinerzeit die weibliche Hälfte des Duos "Dead can Dance" - veredelt wird, ist die Gänsehaut garantiert. Schön auch mal wieder von ihr zu hören.

Bei soviel Lobhudelei könnte man allenfalls noch gegen die "Buffy"-mäßigen Effekte stänkern, die wann immer ein Vampir zerfällt doch eine Spur zu digital daherkommen, aber da hat man schon weitaus schlimmeres gesehen und übertrieben wird der Einsatz vom Kollegen Computer gottlob auch nicht.

"Salem's Lot" ist eine düstere, psychologisch dichte und trotz des Alters der Vorlage sehr moderne Gruselmär geworden, die die Konkurrenz von der großen Leinwand keinesfalls zu scheuen braucht, im Gegenteil sogar allemal überzeugender daherkommt als solche 150 Millionen $ Flopps wie Van Helsing. Hoffentlich ist diese gelungene und lange überfällig gewesene Neuverfilmung des King Bestsellers bald auch in Deutschland erhältlich. Nicht nur die Heerscharen der Kingjünger würden es den Warner Bros danken.

       



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