Salem
's Lot
Salem's
Lot , Tobe Hooper, 1979
Salems Lot II - Die Rückkehr,
Larry Cohen, 1987
Welcome
to Jerusalem's Lot - Salem's Lot, as locals call it. Population:
1319. And growing eerier by the moment. Because an ominous outsider
has moved into the sleepy New England town's foreboding Marsten
House and brought with him an unspeakable horror.
This
powerful new adaptation of Stephen King's terrifying bestseller
stars Rob Lowe as a writer who returns to his hometown to confront
his haunted past... and who soon leads the fight against a heart-stopping
force of evil. Andre Braugher, Donald Sutherland, Samantha Mathis,
Rutger Hauer and James Cromwell co-star, and help supply proof that
when it comes to thrills, chills and unearthy dread you can't keep
the undead down. Walk the streets of Salem's Lot... if you dare.
Bereits
als Kind wusste Ben, dass es das Böse gibt. Und es lebte in
dem alten Marsten Haus. Und er wurde Zeuge dessen!
Jahre später.
Ben Mears, ein gefeierter Schriftsteller und Pulitzer Preisträger,
kommt als Erwachsener zurück in seine Heimatstadt Jerusalem's
Lot, einem kleinen Neu England Städtchen, dem er vor ewigen
Jahren den Rücken kehrte und Richtung New York verschwand.
Und wieder beschleicht ihn das gleiche ungute Gefühl, das ihm
bereits als Kind reichlich Unbehagen bereitete und das stets von
dem alten finsteren Marsten Haus ausging, das auf einem Hügel
die Stadt überragt und von nahezu jedem Punkt aus sichtbar
ist wie ein unheimliches Mahnmal. Da er ein Buch über das Haus
und seine Geschichte zu schreiben gedenkt und gleichzeitig mit seiner
Sinnkrise und den Geistern der eigenen Vergangenheit endgültig
Schluss machen möchte, plante er eigentlich sogar, das Marsten
Haus zu mieten, doch ihm kamen zwei weitere Neuankömmlinge
in Salem's Lot zuvor, der Antiquitätenhändler Richard
Straker und sein stiller Teilhaber Kurt Barlow, den allerdings noch
niemand zu Gesicht bekam. Zwangsläufig mietet sich Ben somit
in die örtliche Pension ein.
Nicht jeder
im Ort begegnet dem berühmten Sohn der Stadt freundlich, denn
obschon er dort geboren wurde, er war lange fort, somit ist er ein
Fremder, und denen steht man ja im Kleinstadtamerika erst mal skeptisch
gegenüber. Doch Mears findet auch neue Freunde wie die Kellnerin
Susan, seinen alten High School Lehrer Matt Burke oder den jungen
Arzt Dr. Cody, der gerade in schwerwiegenden persönlichen Problemen
steckt.
Und wieder beginnen
sich seltsame Abgründe in Jerusalem's Lot aufzutun. Erneut,
wie vor Jahren schon einmal, verschwinden Kinder auf rätselhafte
Weise. Der misstrauische Sheriff setzt Ben sogar auf die Liste der
Verdächtigen, doch dieser hat bereits angefangen, eigene Nachforschungen
anzustellen und ist sich sicher, dass die Bedrohung erneut vom Marsten
Haus und seinen zwielichtigen Bewohnern ausgeht. Als sich die Todefälle
häufen, Burke nach einer unheimlichen Begegnung mit einem Herzinfarkt
im Klinikum landet, Ben bei einer Nacht, die er unschuldig im Gefängnis
verbringen muss, eine grausige Erfahrung macht und schließlich
zu allem Überfluss auch noch die hübsche Susan im Marsten
Haus verschwindet, besteht gar kein Zweifel mehr: Vampire gehen
um in Salem's Lot, und der rätselhafte Barlow ist der Nosferatu,
der lebende Tote, der hinter all dem steht und die Stadt in ein
wahrhaft apokalyptisches Szenario verwandelt.
Ben, Dr. Cody,
der trunksüchtige Priester Father Callahan und der 12jährige
Mark machen sich zum Marsten Haus auf, um dem Spuk ein für
allemahl ein Ende zu bereiten. Doch kann Ben seinen Gefährten
tatsächlich noch vertrauen oder stehen auch sie bereits unter
dem Einfluss des dämonischen Barlow?
25
Jahre nachdem Tobe Hooper mit seiner damals ebenfalls für das
Fernsehen realisierten Erstverfilmung des berühmten Buches
von Stephen King mit Pauken und Trompeten scheiterte, gaben Warner
Bros und das amerikanische Kabelnetwork TNT eine Neufassung des
Stoffes in Auftrag. Das Drehbuch hierzu verfasste Peter Filardi,
dem dabei auch gleich die nicht ganz einfache Aufgabe zukam, die
Story einerseits im Sinne der Vorlage filmgerecht zu gestalten,
andererseits aber auch eine Geschichte, die inzwischen über
30 Jahre alt ist, glaubhaft ins 21. Jahrhundert zu transponieren.
Beides ist ihm ohne Umschweife ganz hervorragend gelungen.
Nur der Geier
oder der Wind wissen, wie viele verhunzte Stephen King Verfilmungen
es geben mag, der guten jedoch sind es wirklich wenige. Als halbwegs
akzeptabel darf man "Shining" bezeichnen (allerdings nicht
im Sinne des Buches), als ganz ordentlich "The Stand"
und "Needful Things", als wirklich gelungen bislang eigentlich
nur Cronenbergs "The Dead Zone" - doch "Salem's Lot"
ist die bisher mit Abstand beste filmische Adaption überhaupt,
die je zu einer seiner Geschichten inszeniert worden ist.
Autor Filari
und Regisseur Mikael Salomon haben sich ganz im Kingschen Sinne
viel Zeit für die Entwicklung der Story und die Ausarbeitung
der Charaktere genommen. Sorgfältig verweben sie alle die Sideplots
miteinander, nehmen sich Zeit auch eher unwichtige Nebencharaktere
vorzustellen (was im ersten Teil allerdings auch schon mal zu Längen
führt, sich aber rückblickend doch als notwendig und sogar
als raffiniertes Stilmittel erweist) um uns dann ganz wie der Horrorpapst
selbst plötzlich mit dem Bösen, das zwar latent vorhanden
aber noch nicht greifbar war, zu konfrontieren und die Schlinge
des Entsetzens immer enger zu ziehen.
Dabei stehen
ihnen eine ganze Reihe gestandener und verdienter Mimen zur Seite
wie beispielsweise Rob Lowe, der mit den Jahren immer besser geworden
ist und hier recht überzeugend den gebrochenen Helden Ben Mears
verkörpert. Lowe machte ja bereits vor einigen Jahren im epischen
"The Stand" schon eine ganz gute Figur und empfahl sich
somit für die Rolle des Ben in diesem Film.
Über Donald Sutherland und Rutger Hauer muss man wohl nicht
mehr viele Worte verlieren, außer vielleicht, dass man ihnen
in diesem Film mehr Szenen gewünscht hätte, leider gab
das Buch für sie nicht mehr her. Dennoch gelang es den beiden
alten Recken vorzüglich, den einen oder andern dämonischen
Glanzpunkt zu setzen und genüsslich das Gruseln zu lehren.
Auch James Cromwell ist ja schon seit etlichen Jahren gut im Geschäft.
Zwar ist er hauptsächlich als Nebendarsteller zu sehen, doch
versteht er es immer wieder mit seinen Figuren entscheidendes zu
leisten, wie auch hier, wo er den Pater Callahan gibt.
Insgesamt sind wirklich alle Rollen sehr sorgfältig besetzt
und jeder (!) der Darsteller weiß zu überzeugen.
Ebenfalls als
Könner seines Faches muss man den Kameramann Ben Nott bezeichnen,
der hier eine fabelhafte Arbeit abliefert und Salem's Lot in finsteren
winterlichen Farben einfing, und das, obschon der Film in Australien,
genauer gesagt einem Vorort von Melbourne entstand. Kaum zu glauben,
wie überzeugend die Illusion des tristen Neu England Winters
geriet. Einzig das Marsten Haus, das sich immer wieder düster
auf seinem Hügel gegen den Nachthimmel abhebt, stammt offensichtlich
aus der Pixelkiste, aber das macht ja nichts.
Der Soundtrack, den Christopher Gordon komponierte, passt perfekt
zu den Bildern, und besonders an den Stellen, wo die Musik durch
die unheimlich intensive Stimme der großen Lisa Gerard - seinerzeit
die weibliche Hälfte des Duos "Dead can Dance" -
veredelt wird, ist die Gänsehaut garantiert. Schön auch
mal wieder von ihr zu hören.
Bei soviel Lobhudelei
könnte man allenfalls noch gegen die "Buffy"-mäßigen
Effekte stänkern, die wann immer ein Vampir zerfällt doch
eine Spur zu digital daherkommen, aber da hat man schon weitaus
schlimmeres gesehen und übertrieben wird der Einsatz vom Kollegen
Computer gottlob auch nicht.
"Salem's
Lot" ist eine düstere, psychologisch dichte und trotz
des Alters der Vorlage sehr moderne Gruselmär geworden, die
die Konkurrenz von der großen Leinwand keinesfalls zu scheuen
braucht, im Gegenteil sogar allemal überzeugender daherkommt
als solche 150 Millionen $ Flopps wie Van
Helsing. Hoffentlich ist diese gelungene und lange überfällig
gewesene Neuverfilmung des King Bestsellers bald auch in Deutschland
erhältlich. Nicht nur die Heerscharen der Kingjünger würden
es den Warner Bros danken.
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