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Razor Blade Smile

GB, 1998, Farbe, 101 min
 
Regie: Jake West
Drehbuch: Jake West
Produzent: Jake West und Robert Mercer
Kamera James Solan
Musik 'Richard Wells
 
Eileen Daly Lilith Silver
Christopher Adamson Sir Sethane Blake
Jonathon Coote Insp. Price
Kevin Howarth  
David Warbeck  

She's smart, slinky, sexy ... and she bites.

Over 150 years ago, Lilith Silver should have died as the innocent victim of a vicious pistol duel. But the victorious Sir Sethane Blake grants Lilith the gift (and curse) of eternal life, as a vampire.

Today, Lilith stalks the urban underground as a contract assassin. Her femme Nikita skills paired with her need for a constant supply of blood, makes Lilith an unstoppable and lethal force. One by one, Lilith takes down the leaders of an organized crime sect with supernatural powers. Meanwhile,the police norrow in to try and stop them both as the body count rises faster than your heart rate in this pulse pounding vmapire frenzy!

Groß Britannien um 1850: Ein Pistolen Duell zwischen dem bösen Sir Sethane Blake und dem jungen Jack Ryder bahnt sich an, da reitet eine schwarzhaarige Frau ein. Zwei Schüsse peitschen, Ryder bricht tödlich getroffen zusammen. Die Frau, Lilith Silver mit Namen und offensichtlich Ryders Geliebte, zieht ebenfalls eine Pistole und schießt auf Blake, doch dieser stirbt nicht und schießt zurück (erstaunlich bei einer einschüssigen Duellpistole!) Nun ringt Lilith um ihr Leben. Blake ist beeindruckt vom Mut der jungen Frau und rettet sie vor dem Tod, indem er ihr ein zweifelhaftes Geschenk macht: er macht sie zu seinesgleichen, einem Vampir!

In der Gegenwart arbeitet Lilith als hochbezahlte Auftragskillerin, bekannt als "Angel of Death". Ihre Aufträge erhält sie über einen Mittelsmann, den sie nur als "Platinum" kennt und mit dem sie eine sexuelle Affäre verbindet. Ihre Opfer gehören einem geheimen einflussreichen Illuminaten Kult an, der sich "The Lost People" nennt. Oberhaupt der Organisation ist, natürlich, niemand anderer als der Vampir Sethane Blake, wovon Lilith allerdings noch nichts ahnt. Als Lilith ein weiteres Mitglied der Gruppe exekutiert, äußert Blake bei einem Treffen der "Lost People", er vermutet, der Killer sei ein Vampir! Natürlich schenkt ihm keiner der Verschwörer Glauben (keiner weiß, das Blake selber ein solcher ist), doch weitere Ermittlungen lassen Inspektor Price vom Scotland Yard, der auch dem Kult angehört, skeptisch werden. Schließlich stößt er auf Lilith, kann ihr aber mit rechtlichen Mitteln nicht beikommen. Als er versucht, Lilith bei Tage in ihrer Wohnung mittels Holzpflock zu vernichten, muss er erkennen, dass nicht alle Mythen aus alten Vampirfilmen wahr sein müssen: Lilith kann das Tageslicht nichts anhaben, lediglich ihre Augen muss sie schützen (mit einer Designersonnenbrille natürlich), so muss der "Van Helsing Cop" schließlich schwerverletzt das Weite suchen.

Inzwischen haben Lilith' Gegner "Platinum" entführt und versuchen den "Angel of Death" in einen Hinterhalt zu locken. Die Befreiungsaktion gerät entsprechend bleihaltig, doch als Lilith glaubt, sämtliche Gegner ausgeschaltet zu haben, tritt Blake aus dem Hintergrund hervor und zersiebt den armen "Platinum". Lilith, die selber mehrfach getroffen wurde und viel Blut verlor, stellt er vor die Wahl: entweder sie macht "Platinum" zu einem Vampir, indem sie ihm von ihrem eigenen Blut zu trinken gibt und rettet ihn somit vor dem sicheren Tod, dies würde allerdings höchstwahrscheinlich ihr eigenes Ende bedeuten, denn ohne Blut kann der stärkste Vampir nicht sein, oder aber sie heilt ihre eigenen Wunden indem sie sein Blut nimmt. Lilith entscheidet sich für letzteres.

Lilith schwört Rache und dringt in Blakes Anwesen ein, das, Überraschung, von weiteren Vampiren geschützt wird. Doch Lilith kann sie ausschalten. Das große Finale schließlich, das sich tief vor dem "Highlander" verbeugt, gerät aber noch zur verblüffenden Überraschung...

...welche hier freilich nicht verraten wird! Aber, heil'ges Blechle!, Cool Britannia kann man da nur sagen!!!

Im Ernst, der Film ist ein einziger Asskick und haut schlichtweg um! Genau SO muss ein moderner Vampirfilm aussehen: schnell, cool, rasant, stylish, erotisch, und dabei ist "Razor Blade Smile" auch noch böse lustig und hintersinnig. Dem Vernehmen nach hat der Film nicht mehr als 20.000 britische Pfund gekostet, was glaube ich rund 30.000 Euro wären, beinahe unvorstellbar, was Regisseur Jake West damit auf die Beine gestellt hat! Der Film sieht echt cool aus, coole Klamotten, automatische Waffen, eimerweise Filmblut, technische Gags, Filmzitate ohne Ende (von "Matrix" bis hin zu Kenneth Angers legendären Werken), da kann die amerikanische Konkurrenz, die hinter Filmen wie Blade oder Underworld steht, nur neidisch mit den Schultern zucken! Dennoch würde ich die beiden genannten Produktionen, die ja eher dem Mainstreamsektor zuzuordnen sind, nicht als Referenzen bemühen. Vielmehr musste ich mehrfach an Michael Almereydas Nadja denken, aber auch an den deutschen Überraschungsknüller Kiss my Blood von David Jazay! In allen drei Filmen stehen starke Vampirfrauen im Mittelpunkt, die auch jeweils was mit Frauen haben, alle drei Filme funktionieren in besonderer Weise über ihren Soundtrack, und die drei Filme sind jeweils technisch auf ihre Art sehr tricky. Auch wenn dies jeweils eher kostengünstig realisiert wurde, so sieht es dennoch zumeist fantastisch aus.
Einen weiteren Einfluss dürfte Guy Ritchies furioser "Bube, Dame, König, Gras" auf "Razor Blade Smile" gehabt haben, oder eben Quentin Tarantino! Zeitgemäßes großes Kino, das begeistert, kann man da nur sagen.

Dennoch sollten bei aller Begeisterung einige logische Ungereimtheiten und andere Schwächen nicht unverhehlt bleiben. Zum einen, das Vampire bei Tageslicht umherstapfen können, geht ja grundsätzlich ok, aber warum muss Lilith ihre Augen mit einer dunklen Brille schützen, wohin gegen Sethane Blake dieser Einschränkung nicht unterlegen zu sein scheint? Warum soll die Illuminatenverschwörung denn so eine weitreichende und bedrohliche sein, wenn wir auf den Treffen immer nur die gleichen zwei drei Gestalten sehen? Wieso nennt der "Horror Film Man" Inspektor Price "Van Helsing Cop", wo dieser doch gerade erst von der Vampirtheorie Blakes erfahren hatte?
Zudem lässt sich manchmal das schmale Budget eben doch nicht verheimlichen, aber na ja, das macht doch nichts. Lieber ein erfrischender Independentfilm, an dem echtes Herzblut hängt, als uninspiriertes Mainstreamkino, das ohnehin nur auf große Kasse schielt.

Übrigens, gibt man bei Google "Razor Blade Smile" ein, bekommt man ganze 55 Einträge (zumindest als ich wegen des Films recherchiert habe), das heißt ja wohl, dass der Film nahezu unbekannt ist. Wie kann das sein?
Hier gibt es ein echtes Juwel zu entdecken! Leute, geht raus und besorgt Euch diesen tollen Film, denn er ist einer der besten B-Filme ever und einer der besten Genre Beiträge der neunziger Jahre sowieso! Ihr werdet begeistert sein!!!!!!!

       


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