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Project Vampire  

USA, 1992, Farbe, 88 min
 
Regie: Peter Flynn
Drehbuch: Peter Flynn
Produzent: NBV Productions Inc.
Musik: Robert King
Kamera: Joe Mealey
Myron Natwick Dr. Frederick Klaus
Brian Knudson Victor Hunter
Mary-Louise Gemmill Sandra Jensen
Christopher Cho Dr. Lee Fong
Paula Randol-Smith Heidi
John Scott Taylor Dr. Paul Holt
Chris Wolf Tom

Nach Jahrzehnten in der Dunkelheit entwickelt der Ober-Vampir Dr. Frederick Klaus (Myron Natwick) ein Serrum, das den Kreaturen der Nacht ein Leben bei Tageslich ermöglicht. Das sogenannte "Projekt Alpha" hat eine gefährliche Nebenwirkung: Jeder, der mit dem Serum in Kontakt gerät, ob Mensch oder Vampir, wird zum willenlosen Instrument von Dr. Klaus' Weltherrschaftsplänen. Der Medizinstudent Victor Hunter kriegt Wind von der Sache und kämpft gegen die Versklavung der Welt durch die blutrünstige Brut der Vampire.

Der fiese, manipulative Dr. Frederick Klaus, ein aus Österreich stammender Vampir, und seine Assistentin und offenkundige Geliebte Heidi (das glaubt man jetzt gar nicht, oder?) haben irgendein Teufelszeug entwickelt, das aus einem jeden von uns einen waschechten Blutsauger machen könnte. Doch nicht genug damit, denn er hat mitgedacht und die Plörre auch noch gleich weltweit an seine Partner vermarktet. Freilich tat er auch dies nicht ohne Hintersinn, denn wer zu oft am diabolischen Nektar nascht, wird zum bösen Monster und zum Geschöpf Klausens. Damit Kläuschen und die seinen dann auch künftig am Tage über den traurigen Rest von uns herrschen kann, hat er auch gleich noch ein Serum gebastelt, dass es ihm und den anderen Vampiren ermöglicht auch mal ausdauernde Sonnenbäder zu genießen.

Jetzt ist aber dummerweise sein potentiell infizierter Mitarbeiter Victor Hunter ausgebüchst, weil ihn das Gewissen zwickt. Er mag halt nicht so gern Menschen versklaven und all so was, jedenfalls wird er quasi ab jetzt eigentlich den gesamten Rest des Filmes über nur noch gejagt. Dabei stehen ihm bald die freundliche Krankenschwester Sandra und das chinesische Computergenie Lee Fong zur Seite.

Wird das heldenhafte Dreigestirn dem alpinen Nosferatu und seiner Bergziege Heidi Einhalt gebieten können oder machen die uns alle platt?

Ja gut, das alles klingt irgendwie nicht ganz unbekannt. Gab es da nicht zum Beispiel mal eine ähnlich kostengünstige Produktion aus dem sonnigen Australien, die auf den ulkigen Namen Reign in Darkness getauft war, wiedersinnigerweise aber fast nur am Tage spielte und thematisch eine ganz ähnliche Kerbe in den Revolverknauf (respektive den Griff des Molekularbiologenschwertes, Fachkundige erinnern sich) schnitzte ?

Das solch philosophische Kleinode natürlich gern mal das eine oder andere Filmband in Gold abstauben ist natürlich klar, aber spricht so ein komplizierter Film auch diejenigen von uns an, die ein wenig Überdruss an diesen intellektuell überfrachteten Problemfilmen haben? Ganz offensichtlich ist der Film ja eine Metapher, der bereits Jahre vor der Machtübernahme des amerikanischsten aller Bundesländer durch einen steyerischen Immigranten vor genau der Situation, die ja nun tragischer Alltag ist, mahnen wollte. Dumm nur, das diesen Film kaum jemand sah und sich die Leute damals lieber die megateuren Blockbusterstreifen des künftigen Machthabers in unfassbar gigantischen Multiplexkathedralen reinzogen, in denen die Eintrittskarten beinahe so teuer wie die Filme selber waren.
So war das damals, und heute will es wieder keiner gewesen sein...

Ja nee, ist klar, alles Quatsch, aber im Ernst, was zur Hölle soll man eigentlich zu einem Film wie diesem hier schreiben? Mit Vampiren hat das alles höchstens am Rande zu tun, denn ob sich hier Vampire, Bankräuber, Söldner, Molekularbiologen oder Vollidioten umhauen und / oder -schießen, spielt im Grunde keine Rolle. Wir haben es hier mit einer Low Low Budget Produktion zu tun, wie sie mit immer gleichem Schema täglich zu Hunderten durch die Nachtprogramme der Privatsender geistern. In diesem Fall, wie der Rezensent findet, geringfügig besser als viele seiner Artgenossen, doch der Erdball wurde ganz klar auch hier nicht neu erfunden.

Man muss aber schon sagen, einige der Special Effects sehen gar nicht mal schlecht aus, auch über die Make ups kann man höchstens dahingehend meckern, dass sie zu "Buffy"-mäßig aussehen und somit in der Form überflüssig sind (obwohl, 1993, gab es da überhaupt schon Buffy? Eher nicht...), und in einem teureren Film hätte sicher Udo Kier den Dr. Klaus gegeben (der "deutsche" Akzent von Myron Natwick, der seinen Part maßlos übertreibt, ist echt die Härte), womit wir bei dem anderen großen Manko (neben der Story an sich) des Filmes sind: den Darstellern!

Nahezu sämtliche Darsteller sind absolut unsympathisch, besonders Hauptdarsteller Brian Knudson, der den Victor gibt. Beinahe wünschte man sich, dass der fiese Skinhead Vampir ihn endlich kriegt, aber Victor, der scheinbar im Grundstudium Kampfsport statt Medizin büffelte, boxt sich immer wieder (reichlich unüberzeugend) durch. Absolut unverständlich ist auch, warum all die männlichen Figuren des Filmes ständig hinter "Sandra" Mary Louise Gemmill herrennen, denn die ist weder attraktiv, noch können ihre "inneren Werte" Werte es sein. Einzig "Lee Fong" kann überzeugen und den einen oder anderen Gag auf der Habenseite für sich verbuchen, andererseits aber bedient er sämtliche Klischees, die solche Figuren üblicherweise in Filmen wie diesem innehaben.

Schade all das, denn eigentlich finden wir es immer sehr unterstützenswert, wenn Leute fernab der großen Budgets und Studios sich anschicken, Filme zu machen, aber, warum nur muss das so oft so inspirationslos vonstatten gehen? Spielen da so typische "Jungs' "-Gedanken eine Rolle? Heldenklischees bedienen, Cowboys, Kampfsport, all so was, muss das sein? Ich weiß es nicht. Ich will auch nicht immer zu kritisch sein, außerdem ist der Film überall im Netz nur verrissen worden, besser als manch ein anderer seiner Art ist er ohnehin, so sagten wir ja bereits...
Wir geben...eine 2, mit dem Vermerk (wäre dies ein Zeugnis), knapp ausreichend!


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