Orgy
of the Dead
AKA: A.C. Stephens' Orgy of the Dead, Orgy of the Vampires, Revenge
Of The Dead
USA,
1965, Farbe, 92 min |
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|
Regie:
|
Stephen
C. Apostolof |
Produktion:
|
Stephen
C. Apostolof |
Buch:
|
Ed
Wood |
Kamera |
|
Musik
|
|
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|
Der
Herr der Dunkelheit |
Criswell |
Ghoulita |
Fawn Silver |
Bob |
William
Bates |
Shirley |
Pat
Barringer |
Werwolf |
John
Andrews |
Mumie |
Louis
Ojena |
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Die
Story dieser Granate von einem Film ist rasch wiedergegeben, sehen
wir in dem Film doch ungefähr 15 Minuten Handlung (wenn überhaupt
!), die sich zudem auch noch "Filmgenie" Ed
Wood ersonnen hat, und ca 75 Minuten Rumgehoppse/-gezappele
von absolut unbegabten Oben-Ohne-Tänzerinnen, was dann wohl
die Orgie der Toten darstellen soll.
Zur
Geschichte: Horrorautor John ist per nächtlicher Autofahrt
mitsamt Freundin Shirley unterwegs um einen Friedhof zu finden,
der ihn für seine Stories inspirieren soll. Doch sie haben
einen Unfall. Die beiden fallen in Besinnungslosigkeit und tatsächlich,
als sie wieder erwachen, befinden sie sich auf einem Friedhof. Hier
werden sie Zeuge des besagten bizarren Rumgezappel der Topless-Zombies.
Doch sie werden von der Mumie und dem Werwolf, die hier ganz dicke
Freunde sind, (und ganz ehrlich, diesmal ist der Werwolf auch nicht
Paul Nashy!) entdeckt und zum Herren der Toten und seiner Dienerin
gebracht. Jener besagte Herr aber kann gar nicht genug von der "tollen
Horrorshow" der Hupfdohlen kriegen und als er beharrlich alle
Warnungen seiner Dienerin, die Sonne würde gleich aufgehen,
ignoriert, ist es auch schon wieder vorbei mit der untoten Existenz.
John und Shirley sind gerettet.
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Und
als Zuschauer kriegt man die Kinnlade gar nicht mehr wieder hoch
und fragt sich eigentlich nur noch, wollte man mich hier jetzt verarschen
oder war es den Herren Wood als Autor und Stephen C. Apostolof (aka
A. C. Stevens) als Produzent und Regiesseur etwa ernst mit diesem
- so der Covertext - "Masterpiece of erotic Horror"? Man
weiß es nicht. Dem Vernehmen nach wollte Wood ja all seine
Filme ernstgenommen wissen. Doch nach dem Fiasko, das seine Filme
in den 50'ern sowohl finanziell wie bei der Kritik auslösten,
nahm der zusehends verbitternde Wood nur noch selten auf dem Regiestuhl
Platz, und wenn, dann meistens nur noch um billige Pornos zu inszenieren.
Viele
von den Spielszenen in "Orgy..." sind absolut typisch
für Wood, beinhalten hirnlose Dialoge, das plötzliche
Wechseln der Tageszeiten, z. B. bei der anfäglichen Autofahrt
von John und Shirley. Sieht man die Darsteller in Close Ups, ist
es dunkel, sehen wir das Auto über die Straße rasen,
ist es taghell, auch wenn das Auto die Scheinwerfer eingeschaltet
hat. Der incredible Criswell, der uns ja noch als Host aus "Plan
9 from outer Space" bekannt ist und hier den Herren der
Toten spielt (angeblich in Bela Lugosis Kostüm, wie uns die
Werbung glauben machen will, doch das darf stark angezweifelt werden,
denn Lugosi wurde in seinem Original Vampirkostüm beigesetzt),
liest seinen Text ganz offensichtlich von einem Teleprompter ab.
Alle anderen Schauspieler sind noch viel schlechter, speziell Pat
Barringer, die hier die Shirley spielt und einen weiteren Auftritt
als eine der Nackttänzerinnen hat (jene, die in Gold gegossen
wird).
Die
Kostüme von der Mumie und dem Werwolf sehen aus, als seien
sie kurz vor Halloween bei Woolworth erstanden worden und über
die bizarren Auftritte der Tänzerinnen, die wirklich den absolut
grössten Teil des Filmes ausmachten und dafür sorgten,
das mein Finger nie sehr weit weg von der Fast Forward Taste der
Fernbedienung wanderten, haben wir uns ja bereits ausgelassen. Wenn
das Apostolofs Vorstellung von Erotik ist, dann findet man hierzu
eigentlich keine Worte mehr. Nicht das man mich hier falsch versteht,
besagte Szenen sind weder erotisch noch provokant oder gar pornographisch,
sondern bestenfalls amüsant wegen der Unbeholfenheit der Tanztanten,
aber das vergeht schnell, was folgt ist pure Langeweile. All dies
beweist, Apostolof war mit einem ganz ähnlichen "Regietalent"
gesegnet wie Wood selber. Es hatten sich also die richtigen Zwei
gesucht und gefunden, wie man immer so schön sagt.
Bleibt
die Frage, was hat der Film in der Vampireworld zu suchen?
Nun ja, der Covertext verspricht eine "bizarre Bouillabaisse"...
(ist das nicht Fischsuppe?) ... "blending beautiful naked Zombie
Girls, Vampires, Vixens,
" usw., das machte uns dann doch
erst mal neugierig.
Nach
wie vor sind wir ratlos. Wollte man den Zuschauer nun also hinters
Licht führen? Soll man nun lachen ob so viel Doofheit oder
soll man diesen Schwachsinn verdammen?
Na ja, vermutlich ist letzteres am angebrachtesten.
Ed
Wood Fans schauen lieber weiterhin "Plan
9" oder meinethalben "Bride of the Monster" oder
gar "Glen or Glenda", denn diesen öden Streifen kann
man sich getrost sparen.
Zumindest weiss ich jetzt, warum man nach Einbruch der Dunkelheit
nicht mehr auf einen Friedhof gehen sollte. Nicht auszudenken, einem
würde das gleich wie John und Shirley wiederfahren.
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