Pale
Blood - Im Bann der Vampire
(OT: Pale Blood)
Seine
Augen haben etwas hypnotisierendes an sich, ein kaltes Lächeln
wevkt ungekannte Leidenschaften. Halbnackt strecken sich ihre Brüste
willigg den messerscharfen Fängen hin. Endlich beugt er sich
über sie, den pochenden Puls spürend, das warme Blut tinkend,
um ein Wesen der Schattenwelt aus ihr zu machen. Schon spricht die
Los Angeles Presse vom Vampirkiller und ahnt nicht wie grausam die
Wahrheit sein kann, denn sie sind schon lange mitten unter uns!

In
Los Angeles wird das dritte Opfer einer unheimlichen Mordserie entdeckt,
die auf das Konto des so genannten "Vampirkillers" geht.
Stets werden die Getöteten mit seltsamen Malen am Hals und
blutleer aufgefunden. Hierfür interessiert sich auch der mysteriöse
Michael Fury, der soeben aus Europa kommend in LA eintrifft. In
seinem Auftrag recherchiert die von Vampiren besessene Privatdetektivin
Lori den Fall und unterstützt den seltsamen Mr. Fury, der sich,
na klar, man ahnte es ja, als echter Vampir entpuppt, jedoch nicht
als mordlüsterner Dämon, sondern als echter Menschenfreund,
der nicht tötet und immer nur so viel Blut trinkt, wie es gerade
nötig ist.
Seine Tage verbringt Fury übrigens in einem faltbaren Klappsarg,
ungemein praktisch für den Vampir von heute, der ja immer viel
unterwegs ist
Als Fury dem Fotografen und Videokünstler Van Vandermere begegnet,
ahnt er, dass dieser etwas im Schilde führt.
Und tatsächlich,
Vandermere stellt sich als der "Vampirkiller" heraus.
Er hat die Morde inszeniert um endlich auf einen echten Vampir zu
treffen, den er dann auf Video aufnehmen kann, wovon er sich erhofft,
der berühmteste Künstler der Vereinigten Staaten, wenn
nicht der ganzen Welt, zu werden. Grandioser Plan!
Vandermere versucht Fury, den er als Vampir entlarvt hat, in eine
Falle zu locken in dem er Jenny, mit der Fury eine Affäre hat,
in seine Gewalt bringt. Fury soll in einem videoüberwachten
Raum gefangengehalten werden, der mit Kruzifixen gesichert ist und
dessen Wände mit Knoblauchsaft eingestrichen sind (stimmt,
der ist echt irre), doch im entscheidenden Moment kommt Fury die
medial begabte Detektivin Lori zu Hilfe, die tatsächlich ebenfalls
ein Vampir ist (was zwar einiges erklärt, beispielsweise die
unheimlichen Visionen, die Lori immer wieder ereilen, der Logik
der ablaufenden Geschichte allerdings nicht unbedingt zuträglich
ist.)
Am Ende sehen
wir Vandermere als Insassen einer Irrenanstalt, der den anderen
Patienten von seinen Vampirabenteuern erzählt, doch niemand
schenkt ihm Glauben. Als ihm Fury und Lori plötzlich in der
Klapsmühle erscheinen, kann niemand außer ihm sie sehen.
Hat Vandermere sich die gesamte Geschichte etwa nur eingebildet?

Tja,
wer weiß...ok, der Schlussgag ist ja auch nicht mehr der allerneueste,
kommt hier aber ganz gut. Überhaupt haben sich die beiden Regisseure
V. Dachin Hsu und Michael W. Leighton sehr um Originalität
bemüht, scheiterten zwar einstweilen am schmalem Budget wie
vermutlich am eigenen Unvermögen, denn die beiden sind keine
großen Nummern ihres Faches geworden, um die Wahrheit zu sagen,
sind uns beide Namen sogar gänzlich unbekannt, ihnen ist dennoch
ein ganz ansehnlicher moderner Vampirfilm gelungen. Wie oft waren
schon die Vampie die Sympathieträger und die Menschen die Bestien?
Nicht so wirklich oft...
Den prägendsten
Eindruck des gesamten Films hinterließ allerdings doch der
Faltsarg Furys, was praktisches für unterwegs halt. Man muss
ja auch als Vampir mit der Zeit gehen, ne?
Wie gesagt,
über weite Strecken merkt man "Pale Blood" die schmale
Kohle, die für den Film ausgegeben wurde, überdeutlich
an. Die Tricks sind oftmals billig und lächerlich, wenn sich
der Vampir zum Beispiel einfach materialisiert, auch die Filter,
die bei den Vampiraufnahmen verwendet wurden, wirken irgendwie altmodisch
und billig, die Neo Film Noir Optik versöhnt dann allerdings
wieder ein wenig. In den Szenen mit Loris Visionen wird es mitunter
sogar richtig finster, das wusste zu gefallen.
Enttäuschend
war allerdings die schwache unlogische Story, die auch noch ganz
schlecht in Fahrt kam, hier hätte man sich gern etwas mehr
Mühe geben dürfen. Die Inszenierung kann bei allem Willen
zur Innovation eine gewisse Behäbigkeit ebenfalls nicht verhehlen,
und auch die Schauspielerschar war kein reiner Quell des Vergnügens.
Während die talentierte Pamela Ludwig Spielfreude und gute
Laune verbreitete, agierte Vampirdarsteller und David Copperfield
Lookalike George Chakiris stoisch und mit Betonmimik, eine klare
Fehlbesetzung für die Rolle des Oberblutsaugers. Wings Hauser,
eigentlich ein Verdienter "Zwielichtige-Typen-in-B-Filmen-Darsteller",
übertreibt sein Spiel als irrer Killer hier reichlich, schließlich
ist der Mann ja nicht Klaus Kinski.
Wir bewerten
den Film mit einer 3 und können ihn für einen Video- oder
Fernsehabend durchaus empfehlen. Käuflich erwerben muss man
diesen eher raren und daher auch nicht eben kostengünstig gehandelten
Film allerdings nicht unbedingt, denn einem hohen Preis wird er
keinesfalls gerecht. Von einem so genannten Kultfilm kann man auch
nicht unbedingt sprechen, denn dazu ist der Film einfach viel zu
unbekannt


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