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Erotikill   (OT: Les Avaleuses)
AKA: Erotikill - Lüsternde Vampire im Spermarausch, Female Vampire, Bare Breasted Countess, The Black Countess,
La Comtesse aux seins nus, La Comtesse noire, Erotic Kill, Insatiable Lust, Jacula, The Last Thrill, The Loves of Irina,
Sicarius - the Midnight Party, Yacula

Frankreich, 1973, Farbe, 90 min
 
Regie Jess Franco
Drehbuch  
Musik  
Kamera Joan Vincent (= Jess Franco)
 
Lina Romay Countess Irina Karlstein
Jack Taylor Baron Von Rathony
Monica Swin Princess De Rochefort
Jess Franck (= Jess Franco) Dr. Roberts
Jean-Pierre Bouyxou Dr. Orloff

Tja, diese Story ist gar nicht mal so einfach wieder zu geben, aber versuchen wir es.

Also, so weit ich es verstanden habe, ist die stumme Comtess Irina die letze ihres Geschlechts und offenbar ein Jahrtausende alter Vampir. Sie, Verzeihung, vögelt sich durch eine Handlung ohne Sinn und Verstand auf der schmucken Hippieinsel Madeira bis sie einen Schnauzbart tragenden Franco Nero Verschnitt trifft, der ständig esoterischen Mist übr uralte Wahrheiten, fliegende Wesen und die Berge Madeiras, die er für die Überbleibsel Atlantis hält, brabbelt (was zu allem Ärgernis auch noch ca 90% aller gesprochenen Passagen dieses üblen Streifens ausmacht. Dialoge? Ach was, vielleicht zwei oder drei.)

Jedenfalls verlieben sich der scheue Fremde und die Vampirdame ineinander, doch im Sexrausch muß auch er sterben.

Dann wären da noch ein blinder Parapsychologe und ein an spiritistischen Dingen interessierter Pathologe, die beschließen, mit der Vampirpest auf Madeira Schluß zu machen (man wünschte sich fast, die Bewohner des Eilandes hätten ähnlich über das Filmteam gedacht.) Am Ende verlässt die unglückliche Irina (jedenfalls wenn ich das richtig verstehe) das diesseitige Dasein nach einem finalen Blutbad und geht in das Reich der Nebel zu ihren Ahnen, wohin wir auch alle diesen Film wünschen…

…denn dieser ist schlichtweg ein Ärgernis und darf sich als ganz heißer Anwärter auf den Titel des übelsten Dummstücks der in der Vampireworld präsentierten Filme recht weit vorn einreihen. Man fragt sich beinahe, welche Zielgruppe wollte man mit diesem dreisten aber totlangweiligen Machwerk eigentlich ansprechen? Man stelle sich eine Art Schmuddelpornoversion von Vampyros Lesbos vor, nur ohne Psychedellia, ohne den coolen Soundtrack ( über die Musik Erotikill's, die glaube ich nur aus einem einzigen Thema besteht, welches fatal an ein typisches Endsechziger / Frühsiebziger Softpornofilmchen erinnert und auf Dauer aber so was von nervt, hüllen wir lieber gleich den Mantel des Schweigens) und vor allem, ohne Soledad Miranda, die leider drei Jahre vor Entstehung dieses Films einem Autounfall zum Opfer fiel. Zwar besitzt Hauptdarstellerin Lina Romay rein optisch eine gewisse Ähnlichkeit mit der großen Miranda, hat aber nicht mal ansatzweise ihre Klasse und Ausstrahlung.

So, wir waren bei der Frage, welchem Publikum wollte man mit diesem Schrott das Geld aus dem Kreuz leihern. Den Horrorfans? Zu unblutig, zu ungruselig, zu wenig spektakulär, einmal mehr treten die Vampire hier gänzlich unbeeindruckt von Sonnenlicht auf und haben auch ein Spiegelbild, denn hey, wir sind ja modern und abgefahren. Ich glaube mich entsinnen zu können, das keine einzige Szene des Films bei Nacht spielt. Sollen die Jean Rollin Fans angesprochen werden? Mmh, immerhin scheint der gute alte Jean den hier unter dem Pseudonym Clifford Brown drehenden Franco schwer beeindruckt zu haben, denn seiner Zutaten finden sich reichlich in "Erotikill", nur besitzt Manera weder Rollins Talent noch seinen Sinn für Poesie. Die Pornofreunde können es letztlich auch nicht gewesen sein, denn man erhascht zwar den einen oder anderen Blick zwischen gespreizte Schenkel und gelegentlich ist auch mehr als nur andeutungsweise zu erkennen, was die Romay da gerade im Mund zu haben scheint, doch schnell sind Weichzeichner und Nachdunkler am Werk, so dass der "Do-it-yourself-Fraktion" mit Wert auf Details auch bald der Spaß an diesem ganz schrecklichen, mit Verlaub!, Scheiß vergeht.

Da bleibt ja eigentlich nur noch das verklemmte kleine Häufchen Spießbürger, die gern mal einen einschlägigen Blick riskieren möchten, sich aber nicht ins Pornokino trauen.
Zu denen mag niemand gehören, folglich war "Erotikill" hierzulande auch kein gesegneter Erfolg beschienen. Leider weiß ich nicht, ob es sich anderswo gänzlich anders begeben haben mag, doch ich tippe mal eher auf Nein. Im gesamten Franco Ouevre ( man spricht von über 180 Filmen, die er inszeniert haben soll) nimmt "Erotikill" zumindest einen Top Ten Platz unter den misslungensten Werken dieses "Filmkünstlers" ein.

Dennoch urteilte ein Kollege einer anderen Website, der Film möge evntuell in Originallänge erträglich sein, mokiert aber, die Fassung, welche der Vampireworld auch vorliegt, sei schlichtweg eine Zumutung und beschuldigt die Herausgeber des Videos, die Kunden bewusst über den Tisch zu ziehen mit dieser entschärften und nachbearbeiteten Version. Dies wäre natürlich unschön, dennoch frage ich mich, welches "Wunderwerk" uns hier denn wohl in der OriginalVersion erwartet hätte.
Nee nee, klare Sache, dieser Mist ist schlichtweg grausig im eigentlichen Wortsinn.

Nix da mit Kult und Bad Taste, der Film ist und bleibt auf immer und ewig Schund. Basta!!!



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