Dreamliners
(OT: Red Blooded American Girl)
AKA: Schwarzes Leder, heißes Blut
Kanada, 1990, Farbe, 90 min |
|
|
|
Regie:
|
David
Blyth |
Produzenten:
|
NIcolas
Stiliadis |
Drehbuch |
Alan
Moyle |
Musik: |
Jim
Manzie |
Kamera: |
Ludek
Bogner |
|
|
Andrew
Stevens |
Owen
Augustus Urban III |
Heather
Thomas |
Paula
Bukowsky |
Christopher
Plummer |
Dr.
John Alcore |
Kim
Coates |
Dennis |
Lydie
Denier |
Rebecca
Murrin |
Owen
Urban, ein hervorragender Wissenschaftle, erhält eines Tages
ein verlockendes Angebot. Er soll an der Klinik von Dr. Alcore die
Leitung wichtiger Forschungsexperimentr übernehmen. Doch in
der Klinik scheinen seltsame, geheinisvolle Dinge zu geschehen.
Owen macht plötzlich eine schreckliche Entdeckung. Während
eines Selbstversuchs infizierten sich Dr. Alcore und einie seiner
Mitarbeiter mt einer lebensgefährlichen Viruserkrankung. Die
Befallenen entwickeln riesige Kräfte und werden süchtig
- nach Blut. Sie sind moderne Vampire!
Owen
Augustus Urban der Dritte (welch Name) ist ein brillanter Chemiker,
der einst an der Eliteuniversität von Berkley tätig war,
dort aber rausflog, weil man mit seinen Experimenten zur Herstellung
künstlichen Adrenalins nicht ganz konform gehen wollte. Nun
verdient er seine Brötchen damit, diverse Partydrogen und Liebestränke
zu mixen. Zwar kann er sich davon recht viele Brötchen leisten,
doch so recht ausfüllen will ihn das nicht. So ist er auch
hocherfreut, als ihm Dr. John Alcore, der Leiter der Life Research
Foundation, deren Hauptaufgabe angeblich in der Suche nach einem
AIDS-Heilmittel liegt, eine verlockende Offerte macht: Owen soll
den Posten des leitenden Chemikers übernehmen. Er sagt zu.
Recht bald muß er aber feststellen, dass bei Life Research
merkwürdige Dinge vorgehen. Wozu wird so viel Blut benötigt?
Was hat es mit den ultrageheimen Sicherheitszonen auf sich?
Owen
lernt Paula Bukowsky kennen, eine Bilderbuchblondine, die man auch
prombt und sofort für eine leitende Angestellte eines High
End Biotech-Unternehmens halten würde (Leiterin der Putzkolonne?)
Auch Paula schwant einiges Ungemach, so gehen der wackere Wissenschaftler
und das beherzte Blondchen den seltsamen Dingen nach und stoßen
auf - Vampire! Alcore und sein Assistent Dennis entdeckten bei ihren
Forschungen den Virus, der für den Vampirismus verantwortlich
ist und infizierten sich selber. Nun wird fieberhaft nach einem
Antidot zur Heilung gesucht, wozu natürlich Testpersonen benötigt
werden. Eine solche befindet sich im Keller im Sicherheitsbereich
1 in einer Gummizelle und schnappt nach Paulas Bein als sie und
Owen sie untersuchen wollen. Dumm gelaufen, denn nun ist auch Paula
infiziert und beginnt sich merklich zu verändern. Natürlich
blieben die detektivischen Aktivitäten der beiden nicht unentdeckt
(Videoüberwachung), so schickt Alcore Dennis los um Paula zurückzubringen,
doch diese mutiert in der Gummizelle zu einem Vamp (so oder so,
Eure Interpretation) mit schwarzem Lippenstift und allem, was zum
Bad Girl Outfit dazugehört. Paula tötet Dennis, wird von
Owen, der sie retten will, befreit, kann dem aber auch wieder entwischen.
Nun
streift sie blutgierig durch die Stadt und "vernascht"
ein paar Opfer. Doch als ihre menschliche Seite noch einmal durchbricht,
beschließt sie zu sterben.
Owen findet Paula schließlich in einem sehr kritischen Zustand.
Dicht gefolgt von Alcores Häschern bringt er Paula in sein
Haus, wo er sie einer Transfusion seines eigenen irgendwie immunisierten
Blutes unterzieht und - Bang - sie ist gerettet. Da taucht Alcore
noch einmal auf und fordert die Formel von Owen. Der gibt sie ihm,
alle sind gerettet, alle sind happy.
Und
die Zuschauer erst, denn dann ist er endlich zu Ende, dieser Quatsch,
den uns der neuseeländische Regiezwerg David Blyth, dem einen
oder anderen vielleicht noch durch den unsäglichen Mein
Großvater ist ein Vampir in schlechter Erinnerung, als
modernen erotischen Vampirthriller verkaufen will. Nun ja, statt
Thrill macht sich eigentlich recht rasch nur Langeweile breit, und
von Erotik habe ich, mit Verlaub, nun doch eine ganz andere Vorstellung
als das Gezappele, das uns die Akteure hier bieten.
Überhaupt,
die Schauspieler...einmal mehr verschwendet Christopher Plummer,
an sich durchaus ein Charaktermime von Format, sein Talent in so
einem miesen Billigfilm. Was für ein Teufel mag ihn immer wieder
reiten, dass er uns in der Vampireworld leider nur in der Creme
de la Creme der dämlichsten Filme (Dracula
2000, Nosferatu in Venedig)
begegnen muß? Über Andrew Stevens und Kim Coates müssen
nicht viele Worte verloren werden, es sind halt unbegabte Billigmimen.
Die weibliche Hauptdarstellerin Heather Thomas ist eines genaueren
Blickes wert. Moment mal war sie nicht...? Doch, war sie, nämlich
die Jody, Colt Seavers Assistentin im Frühachtziger Serienstrassenfeger
"Ein Colt für alle Fälle" und somit Traum so
manch schlafloser Nächte männlicher Teenager jener Jahre.
Dem Vernehemen nach hatte die junge Dame längere Zeit arge
Probleme mit jenen berauschenden Substanzen, die sich die jenigen,
die sich das leisten können, so gern durch die Nase ziehen.
Das wird wohl so ungefähr um das Jahr 1990 gewesen sein, als
dieser Film entstand, denn mitunter kommt Frau Thomas beinahe rüber
als hätte sie sich gerade wahlweise gütlich getan oder
es verdammt nötig gehabt. Ihre Versuche erotisch zu wirken
während sie ein Messer über sich gleiten lässt, wirken
doch eher betroffen machend denn sexy, und wenn Requisite und Schminke
sie zum bösen bösen Mädchen stylen, wird es letztlich
endpeinlich.
Zugegeben,
die Idee, die hinter dem Film steht, Vampirismus als virulente Krankheit
inklusive Blutdurst, Abneigung gegen Sonnenlicht, dafür aber
auch mit übermenschlichen Kräften aufwartend, Knoblauch,
Kreuze und Schnickschnack hingegen spielen keine Rolle, quasi auch
als AIDS Metapher zu sehen, ist nicht schlecht, wenn auch nicht
mehr ganz neu, aber die schwache und unlogische Story, die Drehbuchautor
Alan Moyle darum geklaubt hat, ist einfach nur Grotte, Grotte, Grotte!
Interessant
ist noch die Tatsache, dass der Film zwar im Original "Red
Blooded American Girl" heißt, aber komplett in Kanada
finanziert und gedreht wurde. Der absurde deutsche Verleihtitel
"Dreamliners", der überhaupt gar nichts mit dem Film
zu tun hat, lässt vermuten, dass man auf den Erfolg des Filmes
"Flatliners", der thematisch aber gänzlich anders
angelegt war, geschielt hat. Hat aber nicht funktioniert!
Übrigens
hat Blyth im Jahre 1996 einen Film mit dem Titel "Red Blooded
American Girl 2" gedreht, der aber weder mit dem hier besprochenen
noch mit Vampiren irgend etwas zu tun hat, sondern ein käsiger
Erotikfilm und somit noch unnötiger als dieser hier ist.
|