Die
hard Dracula
USA, 1999, Farbe, 90 min |
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Regie:
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Peter
Horak |
Produzenten:
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Peter
Horak Productions |
Drehbuch |
Peter
Horak |
Musik: |
Ivan
Koutikov |
Kamera: |
Mark
Morris |
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Bruce
Glover |
Dr.
Van Helsing |
Denny
Sachen |
Steven
Hillman |
Kerry
Dustin |
Julia
und Carla |
Ernest
M. Garcia |
Dracula |
Talia
Botone |
Sonia |
Nathalie
Huot |
Dana |
Peter
Horak |
Baker
Fuksa |
A
modern Dracula legend
with
BRUCE GLOVER as Dr. Van Helsing, a word-renowned Vampire Hunter
and DENNY SACHEN as Steven, an American returning to his parent's
homeland to forget the drowning death of his finance, teaming up
to find and destroy DRACULA.
This
spoof has Steven discovering his drowned fiance has become Carla
(both played by KERRY DUSTIN) a Czech innkeeper's daughter. He will
risk his life to keep her from becoming Dracula's new BRIDE!
Osteuropa
in der Gegenwart. Um den Tod seiner Freundin Julia zu vergessen
bereist der junge Amerikaner Steven das Land, in dem seine Familie
ihre Wurzeln hat: Moravia.
Da dies offensichtlich irgendwo in der Nähe der tschechischen
Hauptstadt Prag liegen muß, startet Steven seinen Trip dort.
Unterwegs hat er aber einen Unfall, der ihn in ein kleines (anscheind
doch sehr abseitiges) Dorf verschlägt. Dort begegnet ihm die
Tochter seines Gastwirtes, Carla, die seiner Julia zum verwechseln
ähnlich sieht (Schauspielerin Kerry Dustin in einer Doppelrolle)
und mehr noch, auch sie ertrank am selben Tag wie Julia, erwachte
aber auf ihrer Beerdigung von den Toten nachdem ein Kometsplitter
ihren Sarg traf, just in dem Moment, in dem im fernen Kalifornien
Steven bei einer Sternschnuppe den Wunsch aussprach, Julia möge
wieder leben. Vorbestimmtes Schicksal?
Unterdessen
verschwindet Dana, Julias Freundin, spurlos im Wald. Das Dorf ist
sich sicher, da steckt doch dieser Graf Dracula dahinter, der in
der Gegend sein Unwesen treiben soll. Rasch wird der Prager Vampirexperte
Professor van Helsing herbeizitiert, der auch gleich seine Hilfe
zusagt. Doch niemand unter den Dorfbewohnern ist mutig genug, den
Professor bei seinem gefährlichen Tun zu unterstützen,
da bietet sich Steven an. "I'm an American. We're tough"
erklärt er.
Als
Steven Dana im Wald begegnet und sie ihn in einen Hinterhalt zu
locken versucht, sie ist inzwischen von Dracula in eine seiner Bräute
verwandelt worden, erkennt Steven die Gefährlichkeit seines
Gegners, dem er nur mit knapper Not entkommen kann.
Nun
beschließen er und van Helsing dem Grafen in seinem Schloß
einen Besuch abzustatten und seinem Treiben ein Ende zu bereiten.
Doch so sehr sie sich mühen den Vampir zu zerstören, je
aberwitziger ihre Vernichtungspläne auch werden (Silberkugel,
Kopf ab, verbrennen, in die Luft jagen), der Blutlutscher ist ihnen
immer einen Schritt voraus und scheint nicht klein zu kriegen zu
sein. Als Dracula die ständigen Besuche der "furchtlosen
Vampirkiller" allmählich zu bunt werden, kidnappt er Carla
direkt aus Stevens Bett.
Gelingt es den Vampirjägern Carla aus den Klauen Draculas zu
befreien, noch bevor er auch sie zu einer Braut machen kann, oder
enden die beiden selber als Nachtmahl des Unkaputtbaren? Oder endet
die Angelegenheit gar mit einer zünftigen Vampirparty?
"Die
Hard Dracula" ist eine Mini Mini Low Budget Produktion. Fast
schon an der Schwelle zum Homemade Film ist er dann auch entsprechend
klassisch nicht auf 32 oder 16 mm Zelluloid-Material, sondern auf
Video gedreht worden, doch das durchaus gekonnt. Zwar ist der eine
oder andere Schnitt nicht immer ganz sauber, auch bei der Tonspur
hapert es mitunter etwas, dafür hat der tschechische Regiesseur
Peter Horak ansehnliche Spezialeffekte in seinem Film und, vor allem,
er hat einen Blick für stimmungsvolle Bilder. Er setzt seine
Heimatstadt Prag und die Burgen in der Umgebung so gekonnt in Szene,
dass man meinen könnte, der Prager Fremdenverkehrsverband habe
den Film mitgesponsored (wer weiß?). Heiligenfiguren und gotische
Bauten werden zu gar schauerlichen Kulissen, man ahnt, wie brillant
das auf anständigem Filmmaterial hätte aussehen können,
wenn dann auch die Innenaufnahmen wieder vor eher putzig bemalten
Studiowänden spielen, doch das tut der Sache keinen Abbruch.
Überhaupt,
"Die Hard Dracula" fügt der Dracula-Legende respektlos
völlig neue Aspekte hinzu, die durchaus erfrischend sind. Fliegende
Särge z. B. hat es zuvor meines Wissens noch nicht gegeben.
Und dabei gelingt Horak sogar noch eine erstaunliche weitere Hürde:
zwar ist sein Film durchaus komödiantisch angelegt und wird
auch als Horror-Komödie (gähn!!!) einer neuen Generation
angepriesen, dennoch wird das Ganze aber glücklicherweise niemals
zur (zugegeben, zunächst erwarteten) Klamotte, nein, es werden
im Gegenteil sogar einige echt gute Gags geboten, und es werden
mehr mit zunehmender Länge! Wer gut aufpasst, kann sich auch
noch über etliche Zitate aus Genreklassikern freuen.
Abgefahren
ist auch, dass Horak "seinen" Dracula von gleich drei
Darstellern spielen lässt, je nach Erscheinungsform (ich schwöre
es, bei seinem ersten Auftritt sieht Dracula aus wie Hermes Phettberg,
falls sich noch wer an den erinnern kann), die meisten Szenen werden
aber von Ernest Garcia gespielt, bei dem ich seltsamerweise immer
an Meat Loaf denken musste, sei's drum. Man sollte sich von diesem
hässlichsten Dracula der Filmgeschichte (der Vampir in Nosferatu
heißt Orlock, auch wenn Klaus Kinski in Herzogs Remake Dracula
heißt, doch das ist was anderes) aber nicht abschrecken lassen,
der Vampir tut seine Wirkung.
Insgesamt
hat Horak sich größtenteils an den alten Gothic Filmen
der Hammer und Universal
orientiert, gedreht hat er in Prag und in den Hügeln Böhmens
und wer weiß, mit einem anständigen Budget und einem
vielleicht am Ende doch noch etwas sorgfäliger ausgearbeiterem
Drehbuch (manche Dialoge sind unglaublich) hätte er es vielleicht
sogar zu einem kleinen Genre Klassiker a la Subspecies
bringen können, so geriet der Film zumindest einigen Die Hard
Fans (welch Wortspiel!!) zum Kultfilm. Nicht zu unrecht.
Wegen besagter Mankos werten wir mit einer ordentlichen drei.
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