Circus
der Vampire (OT:
Vampire Circus)
AKA: Cirque des Vampires, Le
GB,
1971, Farbe, 84 min |
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Regie:
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Robert
Young |
Produzenten:
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Wilbur
Stark |
Drehbuch |
Judson
Kinberg |
Musik: |
David
Whittaker |
Kamera: |
Moray
Grant |
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Adrienne
Corri |
Zigeunerin |
Laurence
Payne |
Professor
Müller |
Thorley
Walters |
Bürgermeister |
John
Moulder-Brown |
Anton |
Robert
Tayman |
Graf
Mitterhaus |
The
Carnival comes to Town!
A
circus arrives at a Serbian village where it will prerform a show
for the local inhabitants. Many of them believe that the plague
that has gripped their village is the result of a curse inflicted
on them years before by Count Mitterhouse, a vampire.
But
there is more to this show than meets the eye and one by one the
village's children begin to disappear and the circus performers
are not as benevolent as they seem...
The
cast of sterling character actors includes Adrienne Corri (A Clockwork
Orange) and Dave Prowse (Star Wars).
Irgendein
Karpatenkaff im Jahre 1810. Graf Mitterhaus, ein Vampir, führt
ein grausames Terrorregime. Doch als ein weiteres junges Mädchen
dem blutgeilen Aristokraten zum Opfer fällt und auch Anna,
die Frau des Dorfschulllehrers Müller, sich dem Vampir auf
äußerst menschliche Art hingibt, ist das Maß endgültig
voll. Die Dorfbewohner rotten sich zusammen und stürmen unter
Führung Müllers und des Bürgermeisters das gräfliche
Anwesen - ein Novum, dies bereits zu Beginn eines Hammerfilms
und nicht wie üblich am Schluß!!! Aber man muß
ja mal was neues probieren, hihi.
Weiter! Müller pfählt den Vampir, der Mob setzt das Schloss
in Flammen. Doch der im Sterben liegende Mitterhaus stößt
noch einen schauerlichen Fluch aus:" Niemand von euch wird
überleben...eure Kinder werden sterben und geben mir mein Leben
zurück!"
Starker Tobak...
15 Jahre später wütet eine böse unbekannte Krankheit
im Dorf und rafft die Bewohner nur so dahin. Bürgermeister,
Lehrer und all jene, die damals bei der großen Sause dabei
waren, sprechen vom Fluch Mitterhausens, doch Dr. Kersh, der Neue
im Ort und ganz Wissenschaftler, glaubt nicht an Vampirspuk und
tödliche Flüche. Er verspricht, ein Medikament aus der
Stadt zu besorgen und trickst mithilfe seines Sohnes Anton die Reihen
der Nachbardörfler aus, die einen Quarantänering um unseren
"verseuchten" Ort gezogen haben.
Zeitgleich zieht ein kleine Schar Gaukler in den Ort ein, der Zirkus
der Nacht. Viel hat dieser eigentlich nicht zu bieten, ein Tiger,
ein Schimpanse, ein Panther, eine Schlangenfrau, ein Kraftmeier,
ein obligater Zwerg und einige Akrobaten, die durch die Luft segeln
und sich anscheinend in Fledermäuse zu verwandeln wissen. Die
Dörfler sind dem fahrenden Volk gegenüber zwar misstrauisch,
doch letztlich auch dankbar für die Abwechslung in diesen schweren
Zeiten, so sind die Vorstellungen immer ausverkauft. Doch nach und
nach häufen sich die Toten, die Kinder der Männer, die
den Vampir 15 Jahre zuvor meuchelten, sterben eines nach dem anderen,
der Bürgermeister erleidet einen Herzanfall. Keine Frage, wir
haben es hier mit einem Zirkus der Vampire zu tun (clevere Feststellung
bei dem Filmtitel, nicht wahr?), und die Dracula-Artisten wünschen
sich nichts sehnlicher, als ihren Gevatter Mitterhaus wieder ins
untote Rumgesauge zurück zu holen. Schließlich geht der
Plan auch auf, aber wir haben ja zum Glück den heldenhaften
Dr. Kersh und seinen schmucken Sohnemann, die gottlob die Sache
wieder ins Reine bringen können, wenn auch schwerste Verluste
unter Vampiren wie Dörflern zu beklagen sind. Und da kaum jemand
den Film überlebt hat, gab es diesmal auch keine Fortsetzung!
Könnte
aber auch daran gelegen haben, dass der Film einfach nicht erfolgreich
genug war. Das hat aber durchaus seinen guten Grund, denn zwar hat
der Film mittlerweile einen Ruf wie Donnerhall, aber leider leider,
man muss es so sagen, "Vampire Circus" ist einfach der
miesesten einer aller Hammerfilme.
Die Idee mit dem Zirkus ist zwar wirklich eine gute, was für
einen wunderbaren Film hätte man daraus machen können,
doch leider haben Autor Judson Kinberg, uns übrigens gänzlich
unbekannt, und Regisseur Robert Young, der ja auch nicht gerade
zu den Haus- und Hof-Inszenierern der Fima Hammer
gehört hat, die Chance verspielt.
Die Geschichte bietet weder einen richtigen Helden noch einen ordentlichen
Bösewicht als Gegenpol. Mitterhaus, arg übertrieben gespielt
von Robert Tayman, liegt ja den Großteil des Films einfach
nur tot in der Gegend (respektive seiner Gruft) rum, Müller,
den wir zunächst für den Helden gehalten haben, ist ein
zu großer Jammerlappen, Dr. Kersh ist die meiste Zeit über
ebenfalls nicht anwesend weil er ja Medizin besorgen ist, sein Sohn
Anton, recht gute Vorstellung übrigens vom früheren Posterboy
John Moulder-Brown, der ja einige Jahre später sogar in einer
richtig guten Thomas Mann Verfilmung den Hochstapler Felix Krull
spielen durfte, dann allerdings meines Wissens nach in der Versenkung
verschwand, ist als kerniger Held in einem Horrofilm einfach noch
zu jung und bietet somit ebenfalls keine Identifikationsfigur.
Zudem ist die Geschichte einach zu langatmig geraten. Wenn gemetzelt
wird, dann zwar ordentlich, da bietet der Film dann auch gute Spezialeffekte
und Make ups, keine Frage, hier muß man loben, aber lange
Strecken über passiert einfach gar nichts. Dafür wird
die Geschichte am Ende wieder reichlich unübersichtlich, denn
jeder scheint nun jeden ohne Sinn und Verstand zu butchern.
Man könnte sagen, "Circus der Vampire" ist für
seine Zeit ein überaus brutaler Film. Auch hüpfte wieder,
wie das weiland in den early Seventies ja auch bei Hammer
Usus war, wieder der eine oder andere blanke Busen in die Linse,
doch die Faktoren Stimmung, Atmosphäre, Grusel wollen sich
nicht blicken lassen. Dem Film fehlt die Eleganz der früheren
Hammerfilme der Ära Sangster/Fisher. Und das Kinopublikum wollte
sich lieber bei einer neuen Art des Horrorfilms gruseln, wie sie
kurze Zeit später von William Friedkin, Richard Donner oder
Brian de Palma mit Filmen wie "Der Exorzist", "Das
Omen" oder "Carrie" in die Lichtspielhäuser
gebracht wurde. "Circus der Vampire" floppte weil er unzeitgemäß
war und somit den Leuten altmodisch erschien. Und einfach kein guter
Film ist!
Zum Schluß noch etwas skurrilles: Was hat dieser Film mit
Dirk Campbells Iron Thunder
zu tun?
Ganz einfach, hier wie dort spielt je eine Ikone aus den "Star
Wars" Filmen mit, von denen die Mehrheit der Fans zwar den
Namen kennen, nicht aber das Gesicht weil sie stets nur in voller
Maske auftreten. In Iron Thunder spielt spielt Anthony "C3PO"
Daniels einen exorzierenden Priester, hier ist David "Darth
Vader" Prowse als reichlich tumber Kraftmensch mit von der
Partie. Nach dieser Performance kann man Vader irgendwie nicht mehr
eindrucksvoll finden. Wieder bin ich um eine Illusion ärmer...
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