Derzeit online

386
Filme
125
Bücher
34
Biographien
50
Hörspiele
Reviews in English

 

 

 

 

 

 

 

Circus der Vampire  (OT: Vampire Circus)
AKA: Cirque des Vampires, Le

GB, 1971, Farbe, 84 min
 
Regie: Robert Young
Produzenten: Wilbur Stark
Drehbuch Judson Kinberg
Musik: David Whittaker
Kamera: Moray Grant
 
Adrienne Corri Zigeunerin
Laurence Payne Professor Müller
Thorley Walters Bürgermeister
John Moulder-Brown Anton
Robert Tayman Graf Mitterhaus

The Carnival comes to Town!

A circus arrives at a Serbian village where it will prerform a show for the local inhabitants. Many of them believe that the plague that has gripped their village is the result of a curse inflicted on them years before by Count Mitterhouse, a vampire.

But there is more to this show than meets the eye and one by one the village's children begin to disappear and the circus performers are not as benevolent as they seem...

The cast of sterling character actors includes Adrienne Corri (A Clockwork Orange) and Dave Prowse (Star Wars).

Irgendein Karpatenkaff im Jahre 1810. Graf Mitterhaus, ein Vampir, führt ein grausames Terrorregime. Doch als ein weiteres junges Mädchen dem blutgeilen Aristokraten zum Opfer fällt und auch Anna, die Frau des Dorfschulllehrers Müller, sich dem Vampir auf äußerst menschliche Art hingibt, ist das Maß endgültig voll. Die Dorfbewohner rotten sich zusammen und stürmen unter Führung Müllers und des Bürgermeisters das gräfliche Anwesen - ein Novum, dies bereits zu Beginn eines Hammerfilms und nicht wie üblich am Schluß!!! Aber man muß ja mal was neues probieren, hihi.
Weiter! Müller pfählt den Vampir, der Mob setzt das Schloss in Flammen. Doch der im Sterben liegende Mitterhaus stößt noch einen schauerlichen Fluch aus:" Niemand von euch wird überleben...eure Kinder werden sterben und geben mir mein Leben zurück!"
Starker Tobak...
15 Jahre später wütet eine böse unbekannte Krankheit im Dorf und rafft die Bewohner nur so dahin. Bürgermeister, Lehrer und all jene, die damals bei der großen Sause dabei waren, sprechen vom Fluch Mitterhausens, doch Dr. Kersh, der Neue im Ort und ganz Wissenschaftler, glaubt nicht an Vampirspuk und tödliche Flüche. Er verspricht, ein Medikament aus der Stadt zu besorgen und trickst mithilfe seines Sohnes Anton die Reihen der Nachbardörfler aus, die einen Quarantänering um unseren "verseuchten" Ort gezogen haben.
Zeitgleich zieht ein kleine Schar Gaukler in den Ort ein, der Zirkus der Nacht. Viel hat dieser eigentlich nicht zu bieten, ein Tiger, ein Schimpanse, ein Panther, eine Schlangenfrau, ein Kraftmeier, ein obligater Zwerg und einige Akrobaten, die durch die Luft segeln und sich anscheinend in Fledermäuse zu verwandeln wissen. Die Dörfler sind dem fahrenden Volk gegenüber zwar misstrauisch, doch letztlich auch dankbar für die Abwechslung in diesen schweren Zeiten, so sind die Vorstellungen immer ausverkauft. Doch nach und nach häufen sich die Toten, die Kinder der Männer, die den Vampir 15 Jahre zuvor meuchelten, sterben eines nach dem anderen, der Bürgermeister erleidet einen Herzanfall. Keine Frage, wir haben es hier mit einem Zirkus der Vampire zu tun (clevere Feststellung bei dem Filmtitel, nicht wahr?), und die Dracula-Artisten wünschen sich nichts sehnlicher, als ihren Gevatter Mitterhaus wieder ins untote Rumgesauge zurück zu holen. Schließlich geht der Plan auch auf, aber wir haben ja zum Glück den heldenhaften Dr. Kersh und seinen schmucken Sohnemann, die gottlob die Sache wieder ins Reine bringen können, wenn auch schwerste Verluste unter Vampiren wie Dörflern zu beklagen sind. Und da kaum jemand den Film überlebt hat, gab es diesmal auch keine Fortsetzung!


Könnte aber auch daran gelegen haben, dass der Film einfach nicht erfolgreich genug war. Das hat aber durchaus seinen guten Grund, denn zwar hat der Film mittlerweile einen Ruf wie Donnerhall, aber leider leider, man muss es so sagen, "Vampire Circus" ist einfach der miesesten einer aller Hammerfilme.
Die Idee mit dem Zirkus ist zwar wirklich eine gute, was für einen wunderbaren Film hätte man daraus machen können, doch leider haben Autor Judson Kinberg, uns übrigens gänzlich unbekannt, und Regisseur Robert Young, der ja auch nicht gerade zu den Haus- und Hof-Inszenierern der Fima Hammer gehört hat, die Chance verspielt.
Die Geschichte bietet weder einen richtigen Helden noch einen ordentlichen Bösewicht als Gegenpol. Mitterhaus, arg übertrieben gespielt von Robert Tayman, liegt ja den Großteil des Films einfach nur tot in der Gegend (respektive seiner Gruft) rum, Müller, den wir zunächst für den Helden gehalten haben, ist ein zu großer Jammerlappen, Dr. Kersh ist die meiste Zeit über ebenfalls nicht anwesend weil er ja Medizin besorgen ist, sein Sohn Anton, recht gute Vorstellung übrigens vom früheren Posterboy John Moulder-Brown, der ja einige Jahre später sogar in einer richtig guten Thomas Mann Verfilmung den Hochstapler Felix Krull spielen durfte, dann allerdings meines Wissens nach in der Versenkung verschwand, ist als kerniger Held in einem Horrofilm einfach noch zu jung und bietet somit ebenfalls keine Identifikationsfigur.
Zudem ist die Geschichte einach zu langatmig geraten. Wenn gemetzelt wird, dann zwar ordentlich, da bietet der Film dann auch gute Spezialeffekte und Make ups, keine Frage, hier muß man loben, aber lange Strecken über passiert einfach gar nichts. Dafür wird die Geschichte am Ende wieder reichlich unübersichtlich, denn jeder scheint nun jeden ohne Sinn und Verstand zu butchern.
Man könnte sagen, "Circus der Vampire" ist für seine Zeit ein überaus brutaler Film. Auch hüpfte wieder, wie das weiland in den early Seventies ja auch bei Hammer Usus war, wieder der eine oder andere blanke Busen in die Linse, doch die Faktoren Stimmung, Atmosphäre, Grusel wollen sich nicht blicken lassen. Dem Film fehlt die Eleganz der früheren Hammerfilme der Ära Sangster/Fisher. Und das Kinopublikum wollte sich lieber bei einer neuen Art des Horrorfilms gruseln, wie sie kurze Zeit später von William Friedkin, Richard Donner oder Brian de Palma mit Filmen wie "Der Exorzist", "Das Omen" oder "Carrie" in die Lichtspielhäuser gebracht wurde. "Circus der Vampire" floppte weil er unzeitgemäß war und somit den Leuten altmodisch erschien. Und einfach kein guter Film ist!
Zum Schluß noch etwas skurrilles: Was hat dieser Film mit Dirk Campbells Iron Thunder zu tun?
Ganz einfach, hier wie dort spielt je eine Ikone aus den "Star Wars" Filmen mit, von denen die Mehrheit der Fans zwar den Namen kennen, nicht aber das Gesicht weil sie stets nur in voller Maske auftreten. In Iron Thunder spielt spielt Anthony "C3PO" Daniels einen exorzierenden Priester, hier ist David "Darth Vader" Prowse als reichlich tumber Kraftmensch mit von der Partie. Nach dieser Performance kann man Vader irgendwie nicht mehr eindrucksvoll finden. Wieder bin ich um eine Illusion ärmer...



2001 - 2009 by  webmaster@vampire-world.com       Stand: 27.09.2003 Seitenanfang nächste Seite