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Iron Thunder   (OT: I Bought a Vampire Motorcycle)

GB, 1990, Farbe, 100 min
 
Regie: Dirk Cambell
Produzenten: Mycal Miller, John Wolskel
Drehbuch Mycal Miller, John Wolskel
Musik: Den Friedman
Kamera: Tom Ingle
 
Neil Morrisssey Noddy, aka Nick Oddie
Amanda Noar Kim
Michael Elphick Inspector Cleaver
Anthony Daniels Priester
Andrew Powell Roach
George Rossi Chopper

Motorradkurier Nick Oddy, seine Freunde nennen ihn Noddy (bei uns in Deutschland unbekannt, in England aber eine sehr beliebte und bekannte Kinderfigur), ersteht günstig (doch nicht gar so billig wie er Girlfriend Kim vorflunkert) ein schönes Norton Motorrad, das er zusammen mit seinem Kumpel Buzzer aufmöbeln will.
Was Noddy nicht weiß, sein neues Motorrad ist von einem Vampirdämon "besessen".

Moment mal, fragt sich der geneigte Leser jetzt wahrscheinlich, besessen? Der Geist in der Maschine?

Doch tatsächlich, der Dämon Ariman steckt in dem Feuerstuhl, und das kam so: Englands vermutlich dümmste Bikergang störte ein satanisches Ritual einiger durchgeknallter Luziferjünger, die besagten Dämon beschworen. Dieser muss, um auf Erden wandeln zu können, Gestalt annehmen. Da ihm in dem Tohuwabohu des Kampfes Biker gegen Satanisten, der für letztere übrigens ungleich schlechter ausfällt, denn keiner der Schwarzkittel überlebt, aber nicht viel Zet dazu blieb, huschte der böse Geist in das Bike, und da sitzt er nun drin während sich Buzzer an der Hand verletzt und etwas von seinem Blut in den Tank des höllischen Gefährtes tropft.

Am nächsten Tag wird Noddy von der Polizei zur Wohnung Buzzers gerufen. Dieser ist tot, völlig zerfetzt, nur sein Kopf ist noch da. Wer kann denn bloß so was getan haben?
Es dauert nicht lange, da bemerkt Noddy ein seltsames Eigenleben an seinem K-Rad. Es lässt sich bei Tageslicht nicht bewegen, es lässt sich plötzlich nicht mehr kontrollieren und wirft Noddy und Freundin Kim ab wie ein Rodeopferd, und schließlich macht es selbstständig Jagd auf die Bikergang. Kruzifix und Knoblauch sind zwar kurzfristig nicht erfolglos im Kampf gegen Satans Feuerstuhl, doch aufhalten lässt sich der PS-Vampir auch damit nicht. Da hilft nur noch eines, denkt Noddy, ein Priester nämlich.

Doch auch ein Exorzismus kann den Dämon nicht stoppen, die Norton düst weiterhin durch das nächtliche Birmingham, getrieben von Blutdurst und Rache.
Schließlich gelingt es Noddy, dem Priester und Inspektor Cleaver nach hartem Kampf dem Mördermoped in einem Fitnessstudio mittels einer Sonnenbank (!) den Garaus zu machen.

Und jetzt alle zusammen: Zwodreivier, "Hell on Wheels, Hell on Wheeeeeelssss..."


Dieser Vampir ist wahrlich der bizarrsten einer, die wir jemals auf diesen unseren Seiten präsentiert haben. Doch das, was sich hier unglaublich bekloppt lesen mag, macht tatsächlich eine ganze Menge Spass, ist teilweise gar zum Brüllen komisch und wurde von Regiesseur Dirk Campbell und seinem Team zwar mit wenig Budget, dafür aber offensichtlich mit viel Freude und noch mehr Augenzwinkern inszeniert.

Die vielen skurrillen Einfälle und der durchgeknallte Plot erinnern manchmal etwas an die alten Peter Jackson Filme wie "Braindead" oder "Bad Taste" oder eben an die Filme aus dem Hause Troma ("Toxic Avenger", "Surf Nazis must die!", etc.), speziell auch was den relativ hohen Gorefaktor angeht.

Wer die Möglichkeit hat, sollte sich den Film, der übrigens in stark gekürzter Fassung auch schon im deutschen Fernsehen lief, unbedingt im englischen Original ansehen, denn die Dialoge kommen im breitesten englischen Midlands-Akzent einfach noch viel uriger als in der deutschen Synchronisation.

Natürlich ist "Iron Thunder" kein Film, bei dem man viel nachdenken muß oder sollte, im Gegenteil. Holpriges und völlig unlogisches in der Geschichte lässt sich dann nämlich zu Hauf entdecken, doch das ist bei diesem reichlich schrägen Streifen eigentlich völlig egal.

Besonders zu erwähnen wäre in der Darstellerriege noch der Akteur des exorzierenden Priesters, denn der wird von einem Mann gespielt, dessen Name zwar einigen Leute Legende ist, von dem aber irrsinnigerweise kaum jemand das Gesicht kennt weil er in seiner Paraderolle stets unter einem goldenen Helm agierte. Es handelt sich nämlich um niemand geringeren als Anthony Daniels, dem Darsteller des C3PO sowohl in der ersten wie der aktuellen "Star Wars" Trilogie, und das ist ja den Hardcore Star Wars-Jüngern allein mehr als Grund genug, sich diesen Horrorulk zu Gemüte zu führen. Doch alle anderen sollten ruhig ebenfalls mal einen Blick riskieren, denn dieser Film gehört definitiv in die Kategorie der Streifen, die so schwachsinnig sind, dass man sie einfach gesehen haben sollte.
Kein großes Werk, dafür ein großer Spaß!



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