Captain
Kronos Vampirjäger (OT: Captain Kronos Vampire
Hunter)
Kronos,
ehemals Captain der Britischen Armee, hat sein Leben dem Kampf gegen
Vamprie gewidmet, da seine ganze Familie diesen Kreaturen zum Opfer
fiel. Als er einen Brief von seinem alten Freund Dr.. Markus erhält,
der ihn um Hilfe bittet, machen sich Kronos und der ihn unterstützende
Professor Grost sofort auf den Weg. Im Wohnort von Dr Markus wurden
vermehrt junge Mädchen Opfer einer unheimlichen Macht, die
sie als alte Frauen sterbend zurück lässt. Dies alles
deutet auf eine besondere Form des Vampirismus hin, wo das Opfer
nicht seines Blutes, sondern seiner Lebenskraft beraubt wird. Doch
dies ist nicht er einzige Unterschied zum klassischen Vampir, fanden
doch alle Angriffe tagsüber statt. Und je mehr Kronos dem Vampir
auf die Spur kommt, umso klarer wird ihm, dass die ihm bekannten
Mittel nichts gegen diese Kreatur ausrichten können...
Von
den Machern von "Mit Schirm, Charme und Melon"e stammt
dieer Real-Film zu dem Anime Vampire
Hunter D mit Bastian-Star Horst Janson in der Hauptrolle
Captain Kronos, ehemals Hauptmann einer "imperialen Garde"
und eine Art Superheld der viktorianischen Epoche (oder wann der
Film auch immer spielen soll, was letztlich völlig egal ist),
hat sein Leben dem Kampf gegen okkulte Mächte gewidmet, da
dereinst seine gesamte Familie von Vampiren niedergemetzelt wurde
und es auch beinahe ihm an den Kragen gegangen wäre. Nun durchstreift
er zusammen mit seinem buckeligen Freund und Partner Professor Hieronymus
Grost die Lande, um die dunklen Mächte zu vernichten, wo immer
sie angetroffen werden.
Als ihn ein
Hilferuf seines alten Kriegskameraden Dr. Marcus erreicht, sucht
er dessen Heimatdorf auf, wo es vermehrt zu unheimlichen Angriffen
auf junge Mädchen kam, die später blutleer, tot und offenbar
binnen Sekunden zu Greisinnen gealtert, aufgefunden wurden. Kronos
und Grost erkennen sehr schnell, hier haben sie es mit einer ihnen
unbekannten Vampir-Spezies zu tun, denn die Opfer kamen alle bei
helllichtem Tage ums Leben, und schlimmer noch, je enger Kronos
die Schlinge um den Unhold zieht, desto mehr muss er erkennen, dass
er dem Wesen nicht mit herkömmlichen Mitteln beikommen kann.
Auch kann er
die Identität des Vampirmeisters, der stets in ein schwarzes
Gewand gehüllt, sein Gesicht mit einer ebensolchen Kapuze verbirgt,
nicht aufdecken, doch als ein Killerkommando dem dynamischen Duo
Kronos und Grost im Gasthof auflauert, ist sich Kronos sicher, auf
der richtigen Fährte zu sein. Die Spur führt zu den Durwards,
einer angesehenen adeligen Familie, deren Mitglieder sich äußerst
zwielichtig verhalten, oder?
"Captain
Kronos - Vampirjäger" ist nicht nur der vermutlich kultigste
Titel, den je ein Film aus dem Hammeruniversum
trug, es ist auch der ungewöhnlichsten Streifen einer, die
überhaupt jemals zum Thema Vampire aus jenem Hause kamen.
Dies
hat verschiedenerlei Gründe.
Anfang der 1970'er Jahre fuhr die britische Traditionsschmiede,
bislang reichlich erfolgverwöhnt und ungemein populär,
allmählich Flop um Flop an den Kinokassen ein. Das Zielpublikum,
vornehmlich die jüngere und zahlungskräftige Generation,
war in Zeiten solcher Filme wie William Friedkins "Exorzist",
Romeros "Night of the living Dead" oder Cravens "Left
House in the left" nicht mehr gewillt, seine Kohle in vermeintlich
langweilige, altmodische Schauerstreifen zu tragen, in denen Vampire
um Burgruinen schlichen und in finsteren Ecken ihren Opfern auflauerten.
Es bedurfte einer Frischzellenkur des Gothic-Genres, das zwar genügend
aktuelle Bezugspunkte setzen sollte, aber dennoch der typischen
Tradition des hauseigenen Stils verbunden blieb. Die Hammermächtigen
trugen ihr Anliegen Brian Clemens an, einem der Autoren und Miterfinder
der (genialen) britischen TV Agentenpersiflage "The Avengers",
bei uns bekannt als "Mit Schirm, Charme und Melone", denn
der hatte für das Unternehmen ein Jahr zuvor bereits das Drehbuch
zu dem erfolgreichen Film "Dr. Jekyll and Sister Hyde"
geschrieben und selbigen produziert. Clemens war von der Idee begeistert,
das Vampirgenre zu revolutionieren und einen Serienhelden einzuführen,
der beinahe einem Marvel Comic hätte entspringen können.
In nur drei Wochen hatte er ein fertiges Drehbuch vorliegen und
stützte sich in die Arbeit. Dabei pfiff er auf allerlei übliche
Ingredienzien, die ein Hammer-Vamp-Movie
sonst mitbrachte (dafür war er schließlich engagiert
worden.)
So ließ
er seinen Vampir fröhlich bei Tageslicht umherspazieren, und
nicht nur das, der Vampir war auch ansonsten von gänzlich anderem
Kaliber als Dracula und Co. Man konnte ihn hängen um ihn zu
töten, in seinem Schatten verdarben die Blumen und erwachten
tote Kröten zu neuem Leben. Er war gar nicht so sehr auf das
Blut als vielmehr auf die Lebensenergie und die Jugend seiner Opfer
fixiert und somit eher ein Seelen- denn ein Blutsauger.
Auch ließ
Clemens etliche Elemente des Italo Western in seinen Film einfließen,
den schweigsamen Helden zum Beispiel, von dem man nicht viel weiß
und der sich auch schon mal betrinkt und sogar bewusstseinserweiternde
Kräuter rauchte (schließlich war man gerade in der Hippieära),
ein Shootout in einer Kneipe (mit anderen Mitteln allerdings, statt
im Saloon fetzt es hier im Dorf Inn, statt Colts werden Schwerter
gezückt), das leichte Mädchen, das dem Helden unerschrocken
zur Seite steht (hier eine Zigeunerin), das alles hätte so
auch in einem Sergio Leone oder Corbucci Film stattfinden können.
Außerdem schwangen unerhört viele ironische Töne
in diesem Film mit, was man in der Form von einem Hammerfilm
nicht kannte.
In Sachen Ausstattung
und Kulissen verließ sich Clemens dann allerdings wieder voll
und ganz auf die erfahrenen Hammerroutiniers, so dass es an der
üblichen düsteren Optik eines Hammerfilmes nicht mangelt.
Äußerst
schwierig gestaltete sich die Suche nach einem idealen Hauptdarsteller.
Es sollte ein junger Mann mit der Physis eines Athleten und dem
Aussehen eines Hippies sein, der zudem noch hervorragend zu reiten
und fechten verstand. In Groß Britannien fand man niemanden,
der all diese Attribute auf sich vereinte, amerikanische Schauspieler
waren zu teuer, so bekam schließlich der deutsche Horst Janson
den Zuschlag, den man heute hauptsächlich aus doofen Fernsehserien
wie dem "Bastian" kennt oder als Horst aus der deutschen
"Sesamstraße", der aber zuvor in den Sechzigern
durchaus bereits internationale Filmerfahrung in Western und Kriegsabenteuern
sammeln konnte (sogar als "guter" Deutscher, nicht als
Nazi.)
Janson kniete
sich mit vollem Einsatz in seine Rolle, übernahm sogar alle
Stunts wie die große Fechtszene zum Finale selber. Da aber
der Hammerboss Michel Carreras den Film und die gesamte Produktion
nicht mochte und ein paar Giftpfeile verspritzte, ließ er
die Figur Kronos, obschon Clemens Janson perfektes englisch bescheinigt
hatte, nachsynchronisieren. Ein Fakt, über den Janson (verständlicherweise)
recht verärgert war.
Trotz vieler
guter und pfiffiger Ideen, trotz einiger sehr blutiger Szenen, trotz
nackter Tatsachen, trotz guter Darsteller und moderner Ansätze,
"Captain Kronos" scheiterte an den Kinokassen, und zwar
so sehr, dass der Film trotz populärem deutschen Hauptdarsteller
nicht einmal in unsere Kinos kam. So wurde also aus der geplanten
Filmreihe um den kiffenden schweigsamen Vampirjäger nichts.
Über die
Jahre fand der Film aber einige Neuauflagen auf Video, lief dann
und wann auf verschiedenen TV Stationen und wurde so langsam zum
Kultfilm (wie das so manch einem Film ergeht, den tatsächlich
kaum jemand kennt, über den aber vielfach geredet und geschrieben
wurde), der bereits gut drei Jahrzehnte vor Blade und Buffy die
Idee des vampirjagenden Superheros vorwegnahm und zum frühen
Wegbereiter wurde. In Deutschland allerdings wurde er unseres Wissens
nie aufgelegt (belehrt uns, wenn wir da fehl gehen.)
Jetzt machten
endlich die guten Menschen von Anolis Entertainment den Film auch
dem deutschen Publikum zugänglich, in dem sie ihn in ihrer
"Hammer Edition" als schön aufgemachte DVD mit vielen
Extras inklusive einer eigens angefertigten deutschen Synchro (in
der Horst Janson sich endlich selber sprechen darf) featuren. Edles
Teil!!
Und wie ist
nun dieser sagenumwobene Film wirklich?
Nun ja, leider ist er nicht so doll aufsehenerregend geworden, wie
man bei seiner Entstehungsgeschichte und den Umständen, erwartet
hatte.
Ich würde mal sagen, der Film ist recht solide geworden, ein
wenig mehr Pepp, Schwung, Verve, wenn man so will, hätten aber
nicht geschadet. Aber ich möchte da jetzt gar nichts kritisieren,
eigentlich war "Kronos" ja als erster Teil einer Saga
geplant, wer weiß, was da noch gekommen wäre. Einige
Szenen, wie das besagte Kneipen Shoot out sind echt cool geworden,
die Leichtigkeit, das Augenzwinkern, das weiß zu gefallen...aber
es hätt' halt a bisserl mehr sein dürfen. Dennoch rockt
der Film größtenteils und macht schon Spaß, Viel
zu meckern gibt es da eigentlich nicht, wahrscheinlich war unsere
Erwartungshaltung einfach etwas hoch.
Aber lasst mal, der Film ist ok, die DVD sogar richtig super, das
sollte auch gewürdigt werden. Rausgehen und kaufen, das Teil!
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