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Bloodsuckers  
AKA: Vampire Wars: Battle for the Universe     

Kanada, USA, 2005, Farbe, 100 min


 
Regie: Matthew Hastings
Drehbuch: Matthew Hastings
Produzent: Gilles LaPlante
Musik: Davor Vulama
Kamera: Eric J. Goldstein
Dominic Zamprogna Damian Underwood
Leanne Adachi Rosa Wong
Natassia Malthe Quintana
A.J. Cook Fiona Kennedy
Michael Ironside Muco
Joe Lando Nicholas Churchill
Michael DeLuise Gilles


Der Weltraum. Unendliche Weiten. Wir befinden uns in einer fernen Zukunft, nämlich im 23. Jahrhundert. Doch ganz anders als beim lieben "Star Trek", welches ja auch zu jener Zeit spielen soll, ist hier noch lange nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen - im Gegenteil! Unsere Heimatwelt, die gute alte Mutter Erde, ist ausgebeutet und keucht aus dem letzten Loch, sämtliche Ressourcen sind zum Teufel, lebenswichtige Bodenschätze müssen von fernen Sternen importiert werden. Dumm nur, dass einem dabei immer wieder außerirdische Lebensformen in die Suppe spucken, denn das Weltall ist bevölkert von Vampiren verschiedener Spezies (denen die Drehbuchschreiber so dolle Namen wie "Leatherfaces" und "Vorhees" verpassten, ach was für ein super Insidergag, gähn.)

Um mit diesen Burschen aufzuräumen, brettern Söldnertruppen durch das All, so auch die Crew des Raumschiffes "Heironymus", der unter anderem auch die "bekehrte" Vampirin Quintana angehört. Dummerweise aber gerät unser Trüppchen knallharter Haudrauf-Dumpfbacken auf einem Bergbau Planten (auf dem man eigentlich kostbares Platin abzugreifen gedachte) in einen Hinterhalt der Vampire, wobei der Anführer der Söldner, Captain Churchill, sein Leben lassen muss.
Der Rest der Crew sinnt auf Rache, und muss doch erkennen, dass man sich auch schon mal mit dem Feind verbünden muss, wenn man überleben will. Doch ist es sinnvoll, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben? Wer weiß, und wen sollte es interessieren?


Mmh, Vampire im Weltall treffen auf hart gesottene Spacecrew, die vom dämonischen Feind nach dem "Zehn kleine Negerlein" Prinzipdezimiert wird, dargeboten in einem billigen B-Filmchen, dass sich die Handlung bei allen populären Genrefilmen zusammenklaut, kommt das nicht irgendwie bekannt vor? Aber sicher, das hatten wir doch gerade erst bei Dracula 3000, nur in besser, oder sagen wir vielleicht lieber, in unterhaltsamer, denn das trifft es wohl eher.

"Bloodsuckers" ist beileibe kein guter Film, das fängt schon bei dem vollkommen abgelutschten Titel an. Würden sie ihren tollen und wahnsinnig innovativen Vampirfilm, der auf Raumschiffen und in Weiten spielt, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat, tatsächlich "Bloodsuckers" nennen, wenn ihnen das Projekt am Herzen liegen würde? Wohl kaum! Das allein spricht schon Bände. Wir haben es hier mit uninspirierter Ramschware zu tun, billig und eilig produziert für ein amerikanisches Cable-Network und die Zweitverwertung auf dem DVD Markt. Wenn "Vampire" drauf steht, dann wird es schon irgendwer kaufen, so dachte man sich wohl (und hatte auch noch leider Recht!) Sets, Kostüme wie Masken und Effekte wirken teilweise extrem billig, mitunter beinahe am Rande des Amateurhaften (viel Bumm Bumm im Wald und im ollen Bunker am Stadtrand, ächz). Einige Splattereffekte allerdings darf man dennoch als recht gelungen ansehen, was aber wohl keineswegs ausreichen sollte, den Film zu tragen (okay, manchem Zeitgenossen vielleicht schon!), dennoch ist es aber verwunderlich, wie viel Gore man hier überhaupt in eine TV Produktion gesteckt hat. Doch damit sind die Amis ja im Prinzip eh wenig zimperlich. Dawn of the Dead im Nachmittagsprogramm? Kein Problem, aber eine Sekunde lang Janet Jacksons nackter Nippel zur Prime Time, und schon gibt es wochenlange Staatskrisen und Moraldiskussionen landauf landab. Amerika, du Land der begrenzten Unmöglichkeiten!

Wirklich erwähnenswert ist an "Bloodsuckers" eigentlich gar nichts. Alles hat man anderswo schon gesehen, besser oder genau so schlecht. Völlig schmerzfrei wird bei der obligatorischen "Alien" Saga geklaut, bei John Carpenters Vampires wie seinem noch schlechteren "Ghosts of Mars", bei "Pitch Black" und den "Starship Troopers". Das muss man echt nicht gesehen haben. Traurig nur, dass der einstmals wirklich gute Michael Ironside, den so mancher Ende der 1980'er / Anfang der 1990'er Jahre schon als veritablen Nachfolger des alternden Jack Nicholson gesehen hatte, so in die Bedeutungslosigkeit abgerutscht ist, dass er inzwischen seine Brötchen fast ausschließlich mit Produktionen wie dieser verdienen muss, ein Schicksal, das ihn mit anderen einst hoffnungsvoll gestarteten Ex-Stars wie Christopher Lambert oder Michael Paré verbindet.

Und dass die gute alte Logik einmal mehr stets und ständig mit Füßen getreten wird, muss wohl nicht extra erwähnt werden. OK, was hat auch ein sinnvoller Handlungsablauf mit verständlichen Zusammenhängen in einem trashigen (gleich schrottigen) B-Film zu suchen? Nur warum zum Beispiel sind alle Vampire hässliche Hassfratzen, aber Quintana, die vom Ex-Model Natassia Malthe im engen, knappen Outfit gespielt wird, ist eine knackige Maid? Klingt das etwa logisch? Nein! Aber kalkuliert, und genau so wirkt der gesamte Film auf mich. Gekostet haben soll er rund 1,7 Millionen $, eingebracht haben wird er sicherlich ein Vielfaches. Klar, man will mit einem Film Geld verdienen, daran ist ja auch absolut nichts verwerflich, aber dennoch kann man einen Film mit Herzblut machen. Oder eben nicht. Dann hat man nicht mehr als ein Produkt gebaut. Ein billiges, für den Ramsch Supermarkt!

 



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