Max
Schreck
Dieser
Mann ist heutzutage beinahe ein Mythos. Wenig ist über
ihn bekannt, wenig ist von ihm geblieben, doch das was blieb,
wird ewig an ihn erinnern lassen. Max Schreck spielte viele
Rollen in seiner langen Karriere als Film und Theaterschauspieler,
eine Rolle aber sollte ihn unsterblich machen: die des Vampirgrafen
Orlock in Friedrich Wilhelm Murnaus Meisterwerk Nosferatu
- Eine Symphonie des Grauens.
Vielfach wurde behauptet - speziell in den englischsprachigen
Ländern - unter der Maske des Vampirs verberge sich ein
weitaus namhafterer Schauspieler, Max Schreck sei nur ein
Pseudonym (dahinter stecke im englischen der Ausdruck "maximum
terror"), doch dies ist eindeutig ins Reich der Märchen
und Legenden zu verbannen.
Schreck wurde am 6. September 1879 in Berlin-Friedenau geboren
(im gleichen Jahr übrigens wie der Serienmörder
und sogenannte "Vampir von Hannover" Fritz
Haarmann). Schon früh zog es ihn zum Theater, so
tingelte er bereits als sehr junger Mann mit den fahrenden
Schauspielern des Demetrius Schrutz übers Land. Seine
ersten festen Engagements hatte Schreck in Frankfurt am Main.
|
|
|
Seine Glanzzeit aber begann erst Anfang der 20'er Jahre des 20.
Jahrhunderts. Schreck kam zu den Münchner Kammerspielen, denen
er fortan treu bleiben sollte, und feierte dort einen Triumph nach
dem anderen.
|
Zeigleich
begann er für den Film zu arbeiten. Nosferatu war sein
fünfter Film und der erste, in dem er die Hauptrolle
spielte. Das man ihn hauptsächlich aus diesem Film
in Erinnerung hat, obschon er für viele viele weitere
mit wahrhaften Größen wie Bertold Brecht, Karl
Valentin oder etwa Max Ophüls kooperierte, liegt einerseits
am donnerhallenden Ruf, den Murnaus Film nun mal hat und
natürlich an Schrecks eindringlicher Darstellung des
unheimlichen spindeldürren glatzköpfigen Untoten
mit den Rattenzähnen und den messerscharfen Krallen,
ein Umstand, der sicherlich maßgeblichen Anteil an
der Legendenbildung des Films mitträgt. Wer den Film
einmal gesehen hat, wird Schrecks Vampirdarstellung nie
mehr vergessen.
In den folgenden Jahren drehte Schreck noch etliche Filme,
unter anderem stand er 1924 wieder für Murnau vor der
Kamera für den Film "Die Finanzen des Großherzogs",
doch den Erfolg, den er als Nosferatu hatte, konnte er nie
wiederholen.
Im Jahr
1936 verstarb Max Schreck plötzlich und unerwartet.
Er hatte gerade den Film "Die letzten Vier von Santa
Cruz" auf Teneriffa abgedreht, in dem er eine tragende
Rolle gespielt hatte. Am Vorabend seines Todes stand er
noch in der Rolle des Großinquisitors im "Don
Carlos" auf der Bühne der Münchner Kammerspiele.
In der Nacht befiel ihn ein Unwohlsein, der beigerufene
Arzt überwies ihn auf der Stelle ins Krankenhaus.
|
Max
Schreck als Graf Orlock in
"Nosferatu - eine Symphonie des Grauens"
|
Max Schreck starb in den frühen Morgenstunden des 19. Februar
mit nur 56 Jahren.
Am 14. März wurde er auf dem Wilmersdorfer Waldfriedhof in
Berlin begraben.
Sein Name wird für immer untrennbar mit dem Vampirfilmgenre
verbunden bleiben, das er sich aber jemals wieder aus seinem Grab
erhoben hat um des Nachts umherzugehen ist indes nicht bekannt.
2000 setzte
der Regisseur Elias Merhige Max Schreck mit dem originellen Shadow
of the Vampire, in dem mit der Idee gespielt wird, Max Schreck
sei tatsächlich ein Vampir gewesen, ein filmisches Denkmal.
|