Al Adamson
So
richtig viel ließ sich leider über den irren Adamson,
den Schöpfer solcher unglaublichen Monumente der Filmgeschichte
wie Draculas
Bluthochzeit mit Frankenstein oder Dr.
Dracula, nicht zusammentragen. Dafür scheint der Mann,
der zwar unter eingefleischten Trashfans eine riesige Fangemeinde
hat und dessen Name von jenen ehrfürchtig in einem Atemzug
mit dem des großen (?) Ed Wood
genannt wird, letztlich nicht bekannt genug, dennoch ist Al
Adamson und seinem Schaffen durchaus eine gewisse Größe
nicht abzusprechen, denn ganz ähnlich wie Wood war es auch
ihm mit seinen kruden Streifen, denen man das spezielle Kultpotenzial
wohl nicht abstreiten kann, vollkommen ernst und er glaubte
auch stets an sein eigenes Werk. Dies wird sicher jeder, der
mal einen Adamson Film sah, mit
tja, sagen wir, einem
kopfschüttelnden Respekt honorieren. Der meinte das ernst?
Lieber Himmel, so cool muss man erst mal sein
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Al Adamson erblickte
am 25.Juli 1929 in Hollywood als Sohn des Vielfilmers Denver Dixon
das sonnige Licht Kaliforniens und der Welt. Seine ersten Ausflüge
ins Filmgeschäft unternahm er in den frühen 1960'er Jahren,
als er seinem Vater zur Hand ging. In der Folge beschloss Al, fortan
selber auf dem Regiestuhl Platz zu nehmen. Seine erste Regiearbeit
war der Film "Two Tickets to Terror" aus dem Jahre 1964.
Bald hatte er sich einen Namen als Regisseur gemacht, der binnen
Tagen mit den mickrigsten Budgets fertige Filme herstellen konnte,
die zwar zumeist auch genau so aussahen wie sie entsatnden waren,
aber aufgrund ihrer geringen Kosten auch schnell in den Gewinnbereich
kamen. Oft recyclete Adamson Szenen aus früheren Filmen für
neue Projekte oder arbeitete vorhandene Scripts nur ansatzweise
um, um daraus ein neues zu machen. Auch die vielen alternativen
Filmtitel, die er seinen Projekten gab, machen seine Filmografie
reichlich unübersichtlich. Seine bekanntesten Filme waren wohl
der bereits oben angesprochenene "
Bluthochzeit"
(aka "Dracula vs.Frankenstein" aka "Blood of Frankenstein"
usw.), Dracula
und seine Opfer, "Psycho a Go-Go", "Satan's Sadists",
"Brain of Blood" und "Blood of Ghastly Horror".
Fast jeder seiner Filme hat eine reale eigene Geschichte, de oft
genau so obskur wie die Handlungen der Filme selber waren.
Am obskursten
aber ging Adamsons eigene Geschichte zu Ende. Nachdem er in seinem
Haus in Indio, Kalifornien, im Jahre 1995 Renovierungsarbeiten durchführen
ließ, verschwand er plötzlich Anfang Juli spurlos von
der Bildfläche. Gerüchte um unterschlagene Gelder und
Mafia-Kontakte machten die Runde, bis schließlich FBI Ermittler
Adamsons Leichnam am 02. August 1995 in seinem eigenen Anwesen fanden
- er steckte im Betonfundament seines just neu eingerichteten Whrlpools!
Die Ausopsie ergab einen Totschlag mit dem berühmten stumpfen
Gegenstand auf den Hinterkopf. Dieses Ereignis wurde seinerzeit
hierzulande sogar von den RTL Nachrichten entsprechend ausgeschlachtet.
"Hollywood Regisseur erschlagen im Betongrab aufgefunden",
etwas in der Art. Wenige Tage später nahm die Polizei den Handwerker
Fred Fulford fest, der für den Umbau verantwortlich war. Er
wurde des Raubmordes überführt und schließlich zu
lebenslanger Haft verurteilt.
Al Adamson Legendenbildung
wurde durch dieses gleichermaßen tragische wie auch trashige
Ende (irgendwie schon, oder?) mit Sicherheit Vorschub geleistet.
Sein ewiger Platz im Pantheon der Filschaffenden der anderen Art
ist ihm jedenfalls garantiert.
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