Grusel
Kabinett (1) - Carmilla, der Vampir
Buch
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Marc Gruppe |
|
Regie |
Marc
Gruppe |
Kategorie |
Hörspiel |
Länge |
ca.
78 Min |
Produktionsjahr |
2004 |
Studio |
Titania
Medien |
SBN-Nummer |
3-937273-02-6 |
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Sprecher |
|
Carmilla
|
Daniela
Hoffmann |
Laura |
Manja
Doering |
General |
Heinz
Ostermann |
Mme
Perrodon |
Regina
Lemnitz |
Mlle
de Lafontaine |
Arianne
Borbach |
General
Spielsdorf |
Christian
Rode |
Bertha |
Janina
Sachau |
Die
Fremde |
Dagmar
von Kurmin |
Istvan |
David
Nathan |
Doktor |
Joachim
Tennstedt |
Die neue Reihe,
basierend auf den Meisterwerken der Schauer-Romantik. Atmosphärische
Hörspirle, besetzt mit Top-bekannten Synchron-Stimmen, untermalt
mit orchestraler Musik.
Schaurig schön...
CARMILLA,
DER VAMPIR
von J.
S. LeFanu
Hörspiel von Marc Gruppe
J.S. LeFanus
Vampirnovelle gilt als der wichtigste Vorläufer von Bram
Stokers "Dracula"
1868 in einer
einsamen Gegend der Steiermark
Vor dem Schloss eines pensionierten Generals verunglückt eine
Kutsche. Wirklich nur ein Unfall...?
Die mysteriöse Insassin ist gezwungen, ihre junge Tochter in
der Obhut der Schlossbewohner zurückzulassen. Die ätherisch
schöne Carmilla übt auf alle, aber besonders auf Laura,
die gleichaltrige Tochter des Generals, eine starke Faszination
aus. Ein undefinierberar Zauber umgibt das Mädchen.
Noch ahnt niemand, dass Carmilla ein dunkles Geheimnis hütet.
Sommer 1868
in einer abgelegenen Gegend der Steiermark. Hier lebt die gerade
volljährig gewordene Laura in einem alten Schloss. Ihr Vater,
ein pensionierter hochrangiger Offizier, überbringt ihr gerade
die traurige Nachricht, dass Bertha, die gleichaltrige Tochter seines
Freundes General Spielsdorf, die eigentlich mit Laura auf dem Schloss
den Sommer zu verbringen geplant hatte, einer kurzen schweren Krankheit
erlag. Doch für lange Trauer bleibt gar keine Zeit, die Schlossbewohner
werden Zeuge eines dramatischen Kutschunglücks und finden ein
bewusstloses Mädchen in Lauras Alter und seine Mutter vor,
eine vornehme Dame, die vorgibt, in einer dringenden geheimen Mission
unterwegs zu sein. Zwar scheint die ganze Situation doch etwas mysteriös,
dennoch willigt Lauras Vater sofort ein, die junge Frau bei sich
und den seinen im Schloss aufzunehmen, so lange es die Situation
erfordert - auch und gerade um die trauernde Laura ein wenig aufzuheitern.
Gesagt, getan. Die fremde Dame reist ab, allerdings nicht, ohne
darauf hinzuweisen, dass Camilla, so der Name ihrer Tochter, einige
eigentümliche Angewohnheiten hat, was allerdings niemand als
größeres Problem ansieht.
Zum Glück
genest Camilla recht schnell und sie und Laura werden beste Freundinnen.
Zwar gibt Camillas flatterhaftes Verhalten Laura des öfteren
Rätsel auf, aber so sind sie halt, die jungen Dinger, weiß
Laura auch aus eigener Erfahrung... Was Laura allerdings nicht weiß,
ist warum sich in letzter Zeit im nahegelegenen Dorf die Todesfälle
unter jungen Mädchen häufen. Von einer rätselhaften
Krankheit ist die Rede. Der Schlossbesitzer erwägt ernsthaft,
Laura und Carmilla fortzuschicken, zumindest so lange, bis sich
die Situation wieder beruhigt hat. Auch wurde in der letzten Zeit
immer häufiger in der Nähe des Schlosses die spukhafte
Gestalt einer weißen Frau gesehen.
Der Leibarzt
des Schlosses hat nur eine Erklärung: Vampire gehen um...
Wer für
die vampirischen Übergriffe letztlich verantwortlich ist, ist
aufgrund des Hörspieltitels wohl nicht allzu schwer zu erraten,
allerdings dürfte dies ohnehin jedem Kenner vampirischer Literatur
kein Rätsel sein, handelt es sich hierbei doch um die neueste
Adaption der klassischen Erzählung "Carmilla" von
Sheridan
LeFanu, einer der bedeutendsten Gothic Novels des 19. Jahrhunderts
und dem vielleicht wichtigsten Wegbereiter zu Bram Stokers Dracula.
Und was für eine Überraschung uns das noch recht junge
Label "Titania Medien" hier gleich mit dem Auftakt zu
ihrer neuen "Gruselklassiker" Serie liefern... "Schaurig
schön" liest man auf dem Cover, damit haben die Macher
sich selbst (und uns Kritikern) die beste Umschreibung geliefert,
die man für dieses...ja, schaurig schöne Hörerlebnis
finden kann, und sich gleichzeitig, wie es scheint, eine Maxime
gesetzt, die sie, wenn sie so weitermachen, auch locker werden bedienen
können.
Unglaublich
ist schon allein die Auswahl an all den großartigen Sprechern,
die hier mitgewirkt haben. Da wären wir auch schon beinahe
beim einzigen Kritikpunkt der ganzen Angelegenheit, dem Luxusproblem,
das man scheinbar hatte, all die verteufelt guten Leute entsprechend
unterzubringen. Man muss sich mal auf der Zunge zergehen lassen,
dass hier fast unbedeutende Nebenrollen mit Top-Leuten wie David
Nathan (deutsche Stimme von Johnny Depp und "Ash" bei
Buffy) und Joachim Tennstedt, unserer Stimmbandvertretung von Tim
Robbins und dem großen John Malkovich, besetzt sind. In den
Hauptrollen hören wir Daniela Hoffmann (Synchron u. a. für
Julia Roberts), Manja Doering (Reese Witherspoon und Nathalie Portman),
Heinz Ostermann (da wissen zum Beispiel die "Point Whitmark"
Fans Bescheid) und Christian Rode (Draculas Vox wenn Christopher
Lee ihn gab!)
Ein solches Ensemble ist, mit Verlaub, nicht nur respektabel, sondern
beinahe sensationell zu nennen.
Aber damit ist's
ja lange noch nicht genug. Es kommt auch noch hinzu, dass Marc Gruppe,
der künstlerische Hauptverantwortliche der ganzen Angelegenheit
(Buch und Regie), sich zwar mehr als nur bemüht hat, sehr respektvoll
mit der literarischen Vorlage umzugehen, an entscheidenden Stellen
aber eine eigene klare Handschrift nicht vermissen ließ und
für Spannung und Dramatik sorgte. Somit atmet das Hörspiel
den Geist des 19. Jahrhunderts, wird aber zeitgemäß dargeboten.
Wobei, ich sag jetzt mal, die Fans von Blade
und / oder Underworld
werden sich vielleicht doch ein wenig langweilen...Nun ja!
Wer aber den klassischen Gothic Horror zu schätzen weiß,
ein Freund der Universal Filme der 30'er und 40'er Jahre oder der
besten "Hammer" Zeiten ist (wer nicht weiß, was
"Hammer" bedeutet, ist hier definitiv fehl am Platz) wird
hier genial bedient.
Besonders hervorheben
möchte ich noch die gesamte akustische Untermalung des Ganzen,
die ebenfalls nur als formidabel bezeichnet werden muss. Die melancholische
Musik, die sich an dramatischen Stellen stets auch entsprechend
hervortut, ist nicht nur klasse, sondern angemessen! Und auch bei
den Geräuschen haut's echt hin, denn hier wird nicht mit schaurigen
Elementen gegeizt. Wenn es donnert, zuckt man zusammen! Spannend
ist es!
Wir sind begeistert
und freuen uns auf all die folgenden Teile dieser Ausnahmeserie!
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