Transylvania
6-5000
USA, Jugoslavien, 1985 , Farbe, 94 min |
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Regie:
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Rudy
DeLuca |
Produzenten:
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Mace
Neufeld und Thomas H. Brodek |
Drehbuch |
Rudy
DeLuca |
Musik: |
Lee
Holdrigdge |
Kamera: |
Tom
Pinter |
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Jeff
Goldblum |
Jack Harrison |
Joseph
Bologna |
Dr.
Malavaqua |
Ed
Begley Jr. |
Gil
Turner |
Carol
Kane |
Lupi |
Jeffrey
Jones |
Lapescu |
John
Byner |
Radu |
In
Transsylvanien ist die Hölle los. Im Verborgenen lauern Monster
und schaurige Gestalten, die das Sonnenlicht scheuen wie Graf Dracula
den Knoblauch.
Ausgerechnet
die unfähigsten Journalisten der Welt sollen für ein Sensationsblatt
Frankenstein finden.
Und
auf der Jagd nach dem Monster stürzen die beiden von einer
verrückten Situation in die andere. Während der schlaffe
Jack so ziemlich alles verpasst und wie blind durch die Gegend stolpert,
macht Gilbert die merkwürdigsten Entdeckungen. Er findet heraus,
daß der geheiomnisvolle Dr. Malavaqua etwas zu verbergen hat.
Nicht zufälllig belauscht er auch ein Gespräch, daß
ein Toter gar nicht so tot ist und aus dem geheimen Labor des Wissenschaftlers
ausgebrochen ist. Als ihn des Nachts bei Vollmond ein super-sexy
Vampir vernaschen will, bleibt Gilbert glatt die Spucke weg.
In
Transsylvanien geht es rund. Einer jagt den andren - ein Dorf steht
Kopf. EIne herrliche Komödie über Monster, die bis heute
noch leben!
Zwei
Sensationsreporter eines amerikanischen Revolverblattes, der glutäugige
Jack Harrison und der etwas tumbe Gil Turner, werden von ihrem Boss
nach Transsylvanien geschickt, denn dort wollen Touristen dem Frankensteinungeheuer
begegnet sein. Sofort machen sich Gil voller Elan und Jack reichlich
genervt auf in Draculas Heimat (Kurzer Dialog: "Transsylvanien,
wo liegt das eigentlich? "Keine Ahnung, irgendwo dort drüben..."
Auweia!)
Schon
bei ihrer Ankunft in dem Dorf, in dessen Nähe das Monster erspäht
worden sein soll, macht Gil das Duo zu den Deppen des Tages, als
er sich bei einem Einheimischen nach dem Retortenklopps erkundigt.
Amis im Ausland...
Wie auch immer,
unsere beiden Helden der schreibenden Zunft werden im Schlosshotel
des Örtchens untergebracht, welches von dem zwielichtigen Bürgermeister
Lepescu (herrlich schräg: Jeffrey Jones, der Mann ist einfach
immer klasse) geführt wird. Dort begegnen sie allerdings noch
mehr unglaublich merkwürdigen Zeitgenossen wie dem durchgeknallten
Fejo (brillant groteske Performance von Michael Richards, den in
Deutschland leider nur die paar "Seinfeld" Fans kennen,
die immer ganz tapfer im Nachtprogramm von Kabel 1 die schlecht
synchronisierte deutsche Version geschaut haben), dem gar nicht
so buckeligen Radu und seiner grenzdebilen Angetrauten Lupi (die
eigentlich irgendwie süße und ansonsten ziemlich vielseitige
Carol Kane spielt hier eine etwas nervige Rolle, die deutlich unter
ihrem Niveau liegt) so wie einer nymphomanischen (Möchtegern)Vampirin
(Geena Davis ganz am Anfang ihrer Karriere, nettes Dekolleté
[Pfui, politisch unkorrekter Rezensent!]) welche dem armen verwirrten
Gil immer wieder erscheint. Natürlich will Kollege Jack von
all dem nichts wissen, denn er glaubt ohnehin nicht an die Monsterstory
und hat alldieweil lieber zarte Bande zu einer amerikanischen Touristin
namens Elisabeth geknüpft, die allein mit ihrem Töchterchen
den Europatrip bestreitet, um ihre schmutzige Scheidung zu verarbeiten.
Dabei kann so ein Urlaubsflirt ja ungemein hilfreich sein!
Gil indes stößt
auf die Spur des gutherzigen Dr. Malavaqua, der scheinbar ein Doppelleben
führt und doch mit Lepescu unter einer Decke zu stecken scheint,
oder? Merkwürdigkeiten über Merkwürdigkeiten häufen
sich, und plötzlich gerät unser mehr oder weniger dynamisches
Duo in ein Abenteuer inmitten von Vampiren, Werwölfen, wahrsagenden
Zigeunerinnen, Mumien und "Hulk"-ähnlichen Ungetümen.
Gar gruselig wird es den beiden in Transsylvanien.
Oder gibt es etwa eine ganz harmlose Erklärung dafür,
dass sich Gil plötzlich gefesselt in Malavaquas Labor wiederfindet?
Wieder einmal
eine von den "vielgeliebten" Horrorkomödien, was?
- Leider!!!
Gerade Vampirfilmfans wissen, das dies oftmals eine recht unheilige
Allianz sein kann, erst recht, wenn die Filme aus den achtziger
Jahren des vergangenen Jahrhunderts stammen. Zumeist waren jene
Streifen weder Fleisch noch Fisch, will sagen, weder in irgendeiner
Form "gruselig", erst Recht nicht lustig. Ab und an gibt
es (wenige) Ausnahmen, wie, keine Frage, Tanz
der Vampire oder Abott
und Costello treffen Frankenstein (natürlich stammen die
bedien gelisteten Filme deutlich aus früheren Jahrzehnten),
und eben letzterer stand zum großen Teil Pate für den
vorliegenden Film von Regisseur Rudy DeLuca! Um es gleich vorweg
zu nehmen, es handelt sich natürlich nicht um ein Remake des
Klassikers, eher um eine Art Anlehnung, etwas wie eine Verbeugung
vor den beiden großen Komikern Coetello und Abott. Diese ist
aber nur zum Teil geglückt.
Der "Gruselfaktor",
um ihn mal so zu nennen, geht absolut gleich gegen null, das Komödiantische
sollte eindeutig im Vordergrund stehen. Dies funktioniert auch dann
immer richtig gut, wenn hier die Nebendarsteller richtig "aufdrehen",
also Leute wie die bereits erwähnten Damen und Herren Jones,
Richards oder Kane, die sichtlich Spaß an ihren Performances
gehabt haben. DeLuca ließ den Vollblutmimen viel Freiraum
hierfür, dies führte zu manch einem "overacting",
also übertriebenem Spiel der Schauspieler, macht aber eben
auch den besonderen teilweise anarchischen Reiz des Films aus. Klar,
manchmal kann so etwas auch verdammt hart an der Schmerzgrenze liegen.
Manche Szenen und Gags werden tatsächlich bis zum geht nicht
mehr ausgereizt, mitunter rutscht der Finger auf der Fernbedienung
immer wieder nervös zur "Fast Forward"-Taste und
man ist versucht zu denken, das geht nun wirklich nicht mehr, doch
dann kommt wieder Jeffrey Jones oder Michael Richards um die Ecke
und man muss doch wieder, staun staun, lachen! Allerdings sollte
hierbei nicht unerwähnt bleiben, dass die vermeintlich "größeren"
Stars wie Jeff Goldblum, der ja eigentlich schon ein guter ist,
Ed Begley jr. oder Geena Davis (dennoch durchaus sexy) nicht so
gut mit der relativ freien Spielführung durch Regisseur DeLuca
klarkommen und glatt von Richards, Jones und Kane an die Wand gespielt
werden.
"Transylvania
6 - 5000" ist ein kleiner putziger Film, der nicht viel gekostet
hat und inzwischen sogar ein kleiner Kultklassiker im Trashhimmel
geworden ist. Für einen entspannten Videoabend mit ein paar
Freunden und einer gepflegten Lage Bier ist der Film allemal zu
empfehlen, gerade angesichts der für Nicht-Sport-Fans drohenden
Aussichten dieses Sommers in Form von Fußball EM und Olympia.
Dennoch, liebe Freunde, nicht zu viel erwarten!
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