The
Last Man on Earth (OT:
L' Ultimo uomo della Terra)
AKA: Night Terror, The Night Creatures, Night People, Vento di Morte,
Wind of Death
Robert
Morgan ist der letze Mensch auf der Erde, zumindest scheint es so.
Eine weltweite Seuche raffte in Windeseile den Rest, oder aber wenigstens
den Großteil des menschlichen Lebens dahin. Auch Morgans Familie,
seine Frau und seine Tochter, fielen der unheimlichen Epidemie zum
Opfer. Zunächst wollte Morgan, ein Wissenschaftler, der an
einem Gegenmittel arbeitete, nicht an die beunruhigenden Geschichten
glauben, dass die Toten tatsächlich aus ihren Gräbern
zurückkämen um die Lebenden zu Ihresgleichen zu machen,
doch nachdem seine tote Tochter in einer riesigen Grube mit Tausenden
anderer Leichen von Regierungstruppen verbrannt wird, möchte
er dieses Schicksal seiner Frau, die nun ebenfalls dahingesiecht
ist, ersparen, und begräbt sie außerhalb der Stadt. Noch
In der gleichen Nacht steht die nun Untote vor seiner Tür.
Jetzt hegt Morgan keinen Zweifel mehr an der Rückkehr der Toten
als Vampirzombies...
Drei Jahre ist dies nun her.
Jeden
Morgen steht Morgan nun auf, frühstückt vorapokalyptische
Konserven, begibt sich an seine CB Funkanlage in der Hoffnung, es
könne ihm ja vielleicht doch einmal ein menschliches Wesen
antworten - was aber nie geschieht, entsprechend halbherzig wirkt
nun auch sein heutiger Versuch, er hat die Hoffnung längst
begraben. Dann begibt er sich in seine Garage, füllt den Kraftstofftank
seines Stromgenerators auf, kontrolliert, ob alle Zugänge zu
seinem Haus entsprechend mit Kruzifixen, Knoblauch und Spiegeln
gesichert sind, und macht sich dann an sein eigentliches Tagwerk,
dem "Säubern" der Stadt.
Akribisch
fährt er die Ruinen der Stadt Block für Block ab und pfählt
die tagsüber schlafenden Mutanten mit einem Pflock durch das
Herz. Anschließend schafft er die Leichen in die immerschwelende
Verbrennungsgrube, in der auch einst seine tote Tochter verschwand.
Bevor die Sonne untergegangen ist, muß er wieder zurück
in seinem Haus sein, denn die Nacht gehört den Vampiren, die
nun blutgierig durch die Straßen ziehen. Morgan ist inzwischen
so abgestumpft, dass er durchaus schlafen kann, wenn die Horden
der Untoten von außen sein Haus belagern und an Türen
und Fenster pochen. Sie werden nicht eindringen, ist sich Morgan
sicher.
Eines
Tages erspäht der letzte Mann auf Erden eine junge Frau. Kann
das wirklich sein?, denkt er, doch tatsächlich, Ruth ist ein
menschliches Wesen. Außer sich vor Freude nimmt der Wissenschaftler
die junge Frau mit in sein Domizil, stellt aber schon bald fest,
auch Ruth ist infiziert. Doch sie führt eine Droge mit sich,
die, regelmäßig injiziert, die Symptome der Krankheit
unterdrückt. Dumm allerdings, das Serum wirkt nur bei einem
verschwindend kleinen Teil aller Infizierten. Von denen aber habe
Morgan bei seinen täglichen "Säuberungsaktionen"
ebenfalls etliche getötet.
Die
"kontrolliert Infizierten", fortan nennen wir sie die
"Anderen", sind im Aufbau einer "neuen" Gesellschaft.
Morgan, der "Schlächter", ist ihnen dabei ein gewaltiger
Dorn im Auge. Er soll sterben! Die inzwischen per Transfusion mit
Morgans immunem Blut von der Zombieseuche gänzlich genesene
Ruth war eigentlich als Spionin von den "Anderen" zu Morgan
entsandt worden, doch nun sieht Ruth die Sache etwas anders als
ihre ehemaligen Leidensgenossen. Morgan ist kein Monster und mit
seinem immunen Blut besteht durchaus Aussicht auf Heilung aller
überlebender Infizierter, doch schon stürmen die schwarzuniformierten
Truppen der "Anderen" Morgans Haus. Dieser kann auf das
Dach fliehen, wird aber angeschossen.
Ihm
gelingt die Flucht in die Stadt, dichtgefolgt von seinen Häschern
und attackiert von den Vampirmutanten. Schließlich bewaffnet
er sich in einer ehemaligen Polizeistation bis an die Zähne
und liefert sich einen verzweifelten Kampf mit den "Anderen".
Als er in einer Kirche zuflucht sucht, bohrt sich ein metallener
Speer durch sein Herz. Vor dem Altar bricht er zusammen und röchelt:
"Ihr seid Freaks, Mutanten...Ich bin ein Mann, der letzte..."
Ruth eilt zu dem Sterbenden, der würgt noch hervor, "Sie
hatten Angst...vor mir..."
"Sie haben nicht verstanden," antwortet sie ihm. Morgan
stirbt. Ruth dreht sich um und verlässt die Kirche.
Als letzter Mensch der Erde, der nun sie ist, geht sie einer
sehr ungewissen Zukunft entgegen...

Sydney
Salkows "Last Man on Earth" darf man mit Fug und Recht
als einen Klassiker, ja gar als einen Wegbereiter des modernen Horrorfilms
bezeichnen.
Dennoch ist der Streifen in Vergessenheit geraten, und ich meine
jetzt nicht nur hier in Deutschland, wo er ohnedies nie im Kino
lief oder in deutscher Fassung auf Video erhältlich war, sondern
sogar auf der anderen Seite des großen Teiches. Wie kommt
es, wo doch heutzutage jeder noch so schwachsinnige Sondermüll
seine eigene Kultgenmeinde hat und dieser Film immerhin auf dem
Roman "I am Legend" des vielgelobten Autors Richard Matheson,
der unter dem Pseudonym Logan Swanson sogar für das Original
Drehbuch zuständig war (später mehr hierzu), beruht und
obwohl der große Vincent Price die Hauptrolle spielt.
Warum also kennt diesen Film heute kaum noch wer?
Nun,
das mag zum einen daran liegen, dass "Last Man on Earth"
nicht in einem großen Hollywood-Studio entstand, sondern mit
Minimalbudget in der italienischen Cinecitta realisiert wurde und
somit von den Amis wohl als Eurotrash betrachtet wurde. Tatsächlich
waren die beiden einzigen Amerikaner am Set Price und Regiesseur
Salkow, der Großteil aus Stab und Cast rekrutierte sich aus
Italienern. Die allerdings wissen sehr wohl, wie man mit schmaler
Kohle einen fabelhaften Film machen kann, so dürfte z. B. ein
Großteil der wirklich gelungenen Atmosphäre dieses Films
eher der hervorragenden Kameraarbeit Franco Delicollis denn Salkows
Regie zu verdanken sein. Gute Kameraleute gab es im Stiefelland
ja sowieso immer, das muß man neidlos anerkennen! Der Löwenanteil
der Produktionskosten kam aber aus Amerika, von der Frma AIP um
genau zu sein.
Der
andere und wahrscheinlich weitaus größere Grund dafür,
dass "Last Man on Earth" in der relativen Versenkung verschwand,
dürfte in der zweiten Verfilmung von Mathesons Roman liegen,
dem noch heute populären 1971er Boxoffice Hit "Omega Mann"
von Boris Sagal, welcher sogar in einem "Simpsons"-Halloween
Special in Form einer Parodie gewürdigt wurde. Übrigens
gab es mal Ende der Neunziger Jahre das Gerücht, der Stoff
solle erneut von Ridley Scott mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle
verfilmt werden. Dies ist aber bislang nicht geschehen und zumindest
Arnie wird, sollte das Projekt denn tatsächlich realisiert
werden, mit Sicherheit nicht mit von der Partie sein, denn der hat
ja bekanntlich inzwischen einen anderen Job. Sei's drum!
Die
Price / Salkow Version jedenfalls hält sich am ehesten an das
literarische Original (zugegeben, der Rezensent hat es noch immer
nicht geschafft, das Buch zu lesen, es steht aber auf der Liste
der Vorsätze für das nächste Jahr!), was ja bereits
die Mitarbeit Mathesons beweist, auch wenn der seinen Namen letztlich
von dem Projekt zurückzog.
Das kam so: Ursprünglich hatte die britische Firma Hammer
reges Interesse an der Verfilmung des Romans bekundet und bat den
Meister um ein Drehbuch. Dieser sagte zu, lieferte aber ein Skript,
das den finanziellen Rahmen Hammers um ein vielfaches überstiegen
hätte. Zudem hoben der Königin Jugend- und Moralwächter
sogleich drohend die Zeigefinger, Mathesons Drehbuch lieferte so
viel Sprengstoff, dass der Film so nie in einem britischen Kino
seiner Zeit hätte laufen dürfen. Hammer
verlor das Interesse und verkaufte das Drehbuch, das schließlich
bei AIP landete. Dort ließ man es zunächst erst einmal
von William Leicester in ein neues Format umschreiben. Dies wiederum
passte Matheson ganz und gar nicht, er wollte seine Story zurückziehen,
hatte aber bei Vertragslage keine Chance, er war schließlich
gut entlohnt worden. Es gelang ihm aber zumindest, den Verzicht
seiner Namensnennung in den Filmcredits zu erwirken. Allerdings
hätte der Schriftsteller mit der Umsetzung seines Romans eigentlich
recht zufrieden sein können, denn ein schlechter Film ist "The
Last Man on Earth" ganz gewiß nicht geworden.
Ok, zugegeben, es gibt einige Holprigkeiten in der Story, sehr interessant
ist zum Beispiel, wie viele Dinge in der postapokalyptischen Welt
noch funktionieren, ohne das sie jemand warten oder bedienen würde,
oder das erstaunliche Phänomen nahezu unbegrenzt haltbaren
Knoblauchs, drei Jahre und länger bleiben die Knollen mit dem
starken Geruch hier haltbar, toll was?
Auch
muß man sagen, dass Vincent Price leider eine Fehlbesetzung
für die Hauptrolle ist. Nicht das wir ihn nicht mögen
würden, im Gegenteil, wir freuen uns sogar, ihn mal gänzlich
gegen seinen Typ besetzt zu sehen, aber genau das ist das Problem.
Herr Price ist fabelhaft in seinem theatralischen Spiel als Hauptakteur
der Edgar
Allan Poe Filme aus der Corman-Schmiede oder den Doktor Phibes
Streifen, aber den Vampir-killenden Endzeitactionhelden nimmt man
ihm so gar nicht ab. Auch wirkt er seltsam gefasst, beinahe ungerührt
als Weib und Töchterlein der Seuche anheim fallen. Sorry, Vince,
dies war leider nicht die Meisterleistung Deiner Karriere! Allerdings
ist uns auch ein schwacher Vincent Price allemal lieber als der
reaktionäre Schusswaffenfanatiker Charlton Heston, der ja nicht
nur den "Omega Mann" gibt, sondern im wahren Leben auch
den Oberheini der amerikanischen National Rifle Asociation. Depp!!!
Doch das ist ein anderes Thema.
"The
Last Man on Earth" ist ohne Frage ein bemerkenswerter und sehr
kraftvoller Film. Man darf den Film, der für das Jahr 1964
nicht nur ungemein innovativ war sondern auch und vor allem ungewohnt
drastisch und finster (Amerika ist entvölkert, ALLE sterben,
sogar Kinder, kein Happy End, etc.), wohl als Urmutter aller modernen
Zombiefilme bezeichnen. Angefangen bei Romeros famosem Meisterwerk
"Night of the living Dead",
der vier Jahre nach dem "Last Man" entstand und vielfache
Parallelen aufweist, besonders im Gebahren der Zombies und bei den
Belagerungsszenen scheint Romero gut hingeschaut zu haben, über
die italienischen Metzelfilmchen von Lucio Fulci und Konsorten bis
hin zu Danny Boyles 28 Days later, alle
haben sich bei diesem Film bedient. Gut, man gibt sich eine Menge
Mühe uns verstehen zu geben, das es sich bei dem lichtscheuen
Gesindel, welches um Morgans Haus geistert, um Vampire handelt (Knoblauch,
Kruzifixe, Spiegel, Holzpfähle, halt der übliche Kram,
den man mit den Blutsaugern in Verbindung bringt), Vampire waren
in den Sechzigern gerade Dank Hammer
schwer en Vogue und als Monster lange etabliert, die leichenfressenden
Zombies, die dann später an Glockenseilen hängen und allerlei
lustigen Unfug in Riesensupermärkten treiben sollten, die erfand
eben Herr Romero erst vier Jahre später.
Macht nix, "Last Man" ist trotzdem ein Klassiker, auch
wenn wir wegen besagter Mängel etwas von der Gesamtpunktwertung
abziehen müssen.
Dennoch, falls Ihr den Film mal irgendwo zwischen die Finger bekommt,
schlagt zu, es lohnt sich!


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