Montrak
- Meister der Vampire
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Um
die Menschheit zu vernichten, kehrt Montrak - der Meister der Vampire,
nach langer Verbannung auf die Erde zurück. Doch schon vor
seiner Rückkehr verbreitet sein Volk das absolute Grauen. Nur
eine kleine Gruppe der Menschen stellt sich dem brutalen Kampf!
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Im
finsteren Mittelalter herrschte einst Montrak über das Geschlecht
der Vampire. Er war der stärkste und mächtigste von ihnen,
bis eines Tages ein tapferer Rittersmann daherkam und dem Buhmann
das Fell über die Ohren zog. Doch seine Schergen konnten Montraks
magischen Ring der Macht an sich bringen, mit dessen Hilfe der Meister
in ferner Zukunft wieder ins untote Dasein zurückkehren soll...
Der Landkreis
Bayreuth im weißblauen Freistaat, etwa 1000 Jahre später.
Hier tummeln sich allerhand kettenrauchende und weißbiertrinkende
junge Menschen mit flaumigen Oberlippenbärtchen, die in Wohnungen
mit rustikalem Eichenambiente leben, stets bis zu den Zähnen
bewaffnet sind und in "hippen In-Clubs" wie dem "Poltergeist"
(auweia!) den "Dorfschönen" nachsteigen. Das sind
Leute wie der Oberloser Frank, der sich bei der Lieblingsbeschäftigung
pubertierender Jungs vom kleinen Bruder erwischen lässt, sein
Cowboyhut tragender Kumpel, der eine intime Beziehung zu Staubsaugern
pflegt, oder die Brüder Harry und Buddie, die den Tod ihrer
Schwester rächen wollen, denn die fiel ... na klar, den fiesen
Vampiren zum Opfer, die sich ausgerechnet um die Wagnerstadt tummeln
und von dort die Wiedererweckung ihres Chefs und die anschließende
Übernahme der Weltherrschaft planen.
Doch zum Glück
kennen der toughe Harry und der dicke Buddy noch so einen Typen,
der eine vampirjagende Wehrsportgruppe inklusive Blutsaugervernichtungslager
betreibt, die so genannten "Blood Guns", denen sich die
Brüder voller Begeisterung anschließen. Schon bald sind
sie die coolsten Top Guns des Vereins und liefern sich allerhand
Gefechte in der örtlichen Kiesgrube mit den Untoten, die hier
übrigens zumeist reichlich unvampirisch daherkommen, fröhlich
braungebrannt am Tage umherspazieren und auch gegen die klassischen
Vampirabwehrmittel völlig immun sind, dafür aber mit einem
gezielten Schuss aus einer großkalibrigen Waffe recht einfach
aus dem Weg zu räumen sind.
Doch so redlich sich die prolligen Provinzvampirjäger auch
bemühen, die Aktivitäten der oberfränkischen Draculinos
nehmen zu.
In der Nacht
des großen Finales (in der örtlichen Schlossruine), in
der Supervampir Montrak aus der Hölle oder durch die Zeiten
(oder wie auch immer) auf die Erde zurückkehren soll (wir erinnern
uns, da war dieser Ring...), müssen die "Blood Guns"
erkennen, dass sie einen Verräter in ihren Reihen haben der
sie in einen Hinterhalt geführt hat.
Können
Harry, Buddie und Frank dennoch verhindern, dass der Herr der Vampire
will walk the Earth again und die Menschheit ins Chaos stürzt,
oder sind die selbst dem Untergang geweiht...?
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Sie sind der
Meinung, dies klänge schwer nach einem großen Spaß,
nach einer Gelegenheit gar, den inzwischen gänzlich unsäglich
gewordenen Begriff "Kult" noch einmal zu bemühen?
Nun, dann sind sie sicher auch ein großer Freund der "duften"
Super RTL Saga "Peter Steiners Theater Stadel", die zwar
genau so wenig lustig war wie der vorliegende "Film",
dafür aber um einiges gruseliger...
Man stelle sich
einen Urlaub auf "Malle" am Ballermann vor, oder vielleicht
die Situation, mit den Ballermannen der Pommesbudentekkknoband (kicher)
"Scooter" plus so einem sensiblen jungen Mann wie DJ Ötzi
stundenlang in einer Sauna eingesperrt zu sein, dann hat man vielleicht
eine Vorstellung vom Unterhaltungswert dieses Streifens. Wer's also
mag...
Das Ansinnen
junger begnadeter und noch unentdeckter "Regiegenies"
in allen Ehren, aber mal im Ernst, muss man denn unbedingt für
das Abfilmen des Gotcha-Spiels vom letzten Wochenende auch noch
einen Vertrieb bemühen? Okay, wir wollen nicht ungerecht sein,
man hat schon weitaus schlimmeres gesehen, das von jungen Männern
mit Videokameras verbrochen wurde, dennoch wird mir für immer
schleierhaft sein, warum sich Leute, die nicht am Dreh und der dazugehörigen
Party beteiligt waren, sich so einen "Amateurfilm" ansehen.
Will ich so etwas sehen? Mitnichten, dennoch herrscht Zugzwang sobald
so etwas offiziell erscheint, schließlich hat man den selbstgeschaffenen
Anspruch auf Vollständigkeit.
Und was sehen
wir nun hier? Wir sehen zum Beispiel gänzlich talentiertfreie
Laiendarsteller, die kaum einen Satz fehlerfrei absprechen können.
Können die eigentlich wirklich alle nicht sprechen oder war
die Party zu heftig? Wir sehen die gleichen billigen Splattertricks,
die einem in solchen Filmen immer wieder begegnen, wir sehen die
üblichen Jungmutations (ein hervorragender "Splatting
Image" Begriff) Wald-, Wiesen- und Kiesgruben-Locations, wir
sehen, dass Regisseur Stefan Schwenk absolut kein Gespür für
Timing und zündende Gags hat, sich aber scheinbar für
ein Talent Tarrantino'schen Kalibers hält, denn er ist hier
gleich in allen wichtigen Funktionen als Autor, Regisseur, Darsteller,
Kamera- und Special FX Mann und vermutlich auch als Chef-Pizzaholer
aktiv. Klar, auf diese Art lässt sich natürlich Geld sparen,
dennoch bemüht er sich auch nach Art des prominenten US Kollegen,
verschiedene Handlungsstränge und Zeitebenen zusammenlaufen
zu lassen, was einfach nicht funktioniert, weil ihm leider immer
wieder die Inszenierung entgleitet.
Wir sehen quasi
jeden Fehler, der in einem solchen Projekt gemacht werden kann und
haben sogar Verständnis dafür, denn bestimmt hatten alle
Beteiligten einen Heidenspaß bei den Dreharbeiten und bestimmt
musste gespart werden, wo es nur ging, dennoch, man kann so einen
Film auf einem netten ausgelassenen Abend unter Freunden zum Besten
bringen, ein größeres Publikum braucht so etwas nicht.
Independent
hin oder her, es gibt Leute, die können so etwas, Stefan Schwenk
und seine lustige Crew gehören eher nicht zu dieser Gattung.
Der geneigte Fan solcher Produktionen (und speziell ein jeder, der
es werden möchten) schaut sich lieber weiter die Frühwerke
von Jörg Buttgereit an oder riskiert meinethalben einen Blick
in jene Olaf Ittenbachs (der ja inzwischen ein professioneller Regie-Billigheimer
ist), die auch beide in Schwenks Credits gegrüßt werden.
Besser aber noch, man legt sich gleich den besten semi-professionellen
deutschen Vampirfilm der letzten Jahre zu, nämlich Night
of the Vampire Hunter des sympathischen Kaffeebohnen Kreativteams.
Möge "Montrak",
der Meistervampir, nie wieder auf die Erde zurückkehren!
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