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Kalter Kuss - Cold Hearts   (OT: Cold hearts)
AKA: Fangs 2

USA, 1999, Farbe, 88 min

 
Regie: Robert Masciantonio
Drehbuch: Robert A. Masciantonio
Kamera:  
Musik  
 
Christopher Whiel Charles
Marisa Ryan Victoria
Amy Jo Johnson Alicia
Robert Floyd Seth
Christian Campbell John Luke

Ein kleines, verschlafenes Städtchen in New Jersey birgt ein Geheimnis. Dort residiert Charles, seines Zeichens ein Vampir-Lord. Er und seine blutrünstigen Anhänger terrorisieren jeden aus ihrer Umgebung; auch die rivalisierenden Vampire Viktoria und deren beste Freundlin Alicia. Die angespannte Lage treibt unaufhaltsam ihrem Showdown entgegen, als die beiden Freundinnen entdecken, dass ein weiteres furchtbares Geheimnis beim nächsten Vollmond offenbart wird.

In einem New Jersey Urlaubsstädtchen am Ozean ist die Hölle los, denn hier wimmelt es nur so von Vampiren. Zum einen ist da die nette Vicki nebst bester Freundin Alicia und schwulem Kumpel Darius, zum anderen der böse gemeine Charles, der leider auch der Ex-Lover von Vicki ist. Gleich zu Beginn des Films erleben wir, was für ein fieser Knochen Charles ist, denn er haut seiner Ex erst mal tüchtig eine rein. Buuh!!!

Zum Glück taucht ein rätselhafter Fremder namens Seth auf und stellt sich auf die Seite des netten Vampirtrios (welches sein Blut stets von einem "Blutdealer" bezieht und nicht auf lebende Opfer losgeht.) Damit macht sich Seth auch direkt zum Topfeind Charlesens, gegen den normalerweise niemand aufbegehrt, denn er ist ein echter Killer. Aber unser mutiger Seth ist nicht irgendjemand, schließlich brachte er von einer Europareise ein merkwürdiges Souvenir mit, wie Charles und seine Vampbuddies in der nächsten Vollmondnacht erkennen müssen...


Ihr findet, das ist aber eine mächtig knapp gehaltene Zusammenfassung der Ereignisse? Nun, nicht wirklich, denn tatsächlich passiert nicht viel mehr in diesem sperrigen, langweiligen Billig-Teenie-Film. Okay, es gibt noch einen vampirischen Selbstmord mittels Sonnenlicht, aber das hatten wir auch schon anderswo. Ansonsten wird geredet und geredet und geredet, man könnte glatt annehmen, man sähe sich gerade Richard Linklaters "Before Sunrise" oder gar einen Film von Eric Rohmer an (obwohl, nee, eher doch nicht), nur eben nicht einen "Vampirschocker", um das mal ein wenig auf die Spitze zu treiben. Aber ist schon klar, Dialoge kosten nicht viel, Action oder gar Special Effects sind teuer, und obschon für die Make ups der legendäre Tom Savini tätig gewesen sein soll, sehen die wenigen derer doch stets super billig aus, schade.

Irgendwie wirkt der gesamte Film zwar bemüht, aber wie sagt man so schön, der Geist war willig - der Ball blieb flach (oder so ähnlich), als hätte Regisseur und Drehbuchautor Masciantonio versucht, das Teeniehorror-Subgenre mit dem klassischen amerikanischen Independentfilm zu vermengen, was natürlich aus künstlerischer Sicht gänzlich misslungen ist. Würde man versuchen, dem unbedingt etwas positives abgewinnen zu wollen, könnte man vielleicht einen Vergleich mit der "Buffy" Serie von Joss Wheadon anführen, nur eben in anders herum, also mit den Vampiren im Mittelpunkt statt den Menschen. Will also sagen, wem die Serie gefallen hat, der könnte vielleicht ein wenig Spaß an dem Film haben, das Vampireworldteam hat ja nie einen Hehl daraus gemacht, nicht zum Kreise derer zu gehören.

Mir war das alles leider viel zu "Melrose Place" mäßig (oder wie all die Serien heißen), zu sehr auf den amerikanischen Teeniegeschmack ausgerichtet, und ich bin nun mal kein US Bürger, dort nicht groß geworden und auch ansonsten dem Zielgruppenalter schon ein Jährchen auf zwei (ähem) entwachsen. So habe ich dann auch mit Erstaunen festgestellt, dass der Film in Amerika eigentlich recht gute Kritiken bekommen hat und ich gleich mehrfach Wörter wie "originell", "cool" und "gelungen" lesen musste. Komisch, kann ich so gar nicht nachvollziehen...

Was mir aber so richtig auf den Eimer ging, waren dann die Versuche, noch so richtig klassische griechische Tragödie in die lahme Geschichte, die auch noch auf ein lächerliches Finale hinausläuft, einzubauen. Einem jeden Leadcharakter im Film sind die Lieben und Verwandten nur so davon gestorben, weggelaufen, Tod und Pestilenz pflastern den Weg, dazu kommt die grässlichste deutsche Synchro, die ich vermutlich je gehört habe. Gut, dafür können die Filmmacher ja nichts, nur wer jetzt dennoch meint, diesen grottenlangweiligen Film unbedingt sehen zu müssen, sollte sich doch lieber um die Originalversion bemühen und die deutsche Fassung liegen lassen. Selbst wenn Ihr kein englisch sprecht, seit Ihr damit besser beraten.

Aber empfehlen mag ich den Film insgesamt überhaupt nicht, und ich denke, letztlich werden auch die hiesigen "Buffy" Fans dem Streifen nicht wirklich viel abgewinnen können. Leute, die eher dem gepflegten klassischen Schauer geneigt sind, lassen sowieso direkt die Finger von dem Teil und kaufen den dieser Tage erscheinenden Tanz der Vampire auf DVD. Besser ist das!


2001 - 2009 by  webmaster@vampire-world.com       Stand: 15.10.2004 Seitenanfang nächste Seite