Goke
- Vampir aus dem Weltall (OT:
Kyuketsuke Gokemidoro)
Body Snatcher
from Hell, Goke the Vampire, Goke, Body Snatcher from Hell, Vampire
Gokemidoro
Japan
1969 ,Farbe, 84 min |
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Regie |
Satou
Hajime |
Drehbuch |
Takahisa
SusumuKobayashi Kyuuzou |
Musik |
Kikuchi
Shunsuke |
Kamera |
Hirase
Shizuo |
Produzent
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Inomata
Gyou |
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Yoshida
Teruo |
Sugisaka
Ei |
Satou
Tomomi |
Asakura
Kazumi |
Kou
Hideo |
Teraoka
Hirofumi |
Kaneko
Nobuo |
Tokuyasu |
Takahashi
Masaya |
Saga
Toshio |
Kusunoki
Yuuko |
Tokuyasu
Noriko |
Katou
Kazuo(II) |
Hyakutake |

Eine
Verkehrsmaschine befindet sich auf einem japanischen Inlandsflug,
als eine Kette bizzarrer Ereignisse über Crew und Pasagiere
hereinbricht. Der Himmel wechselt seine Farbe und schimmert nun
in blutrorem Licht, die Wolken sehen schwefelgelb aus. Itrgendwas
scheint nicht zu stimmen. Plötzlich beginnen Vögel sich
in Kamikaze Manier auf die Maschine zu stürzen und zerplatzen
an dem Flugzeug wie Insekten an einer Windschutzscheibe. Zu allem
Überfluß erhalten die Piloten eine Warnung von der Flugkontrolle,
man solle sofort umkehren, es befände sich eine Bombe an Bord
ihrer Maschine, diesbezüglich hätte es einen anonymen
Anruf gegeben. Als das Gepäck durchsucht wird, zieht plötzlich
ein Terrorist eine Waffe und versucht eine Kursänderung nach
Nordkorea zu erzwingen, andernfalls würde er Piloten und Stewardess
erschießen und es müssten alle an Bord sterben. Zähneknirschend
willigt der Pilot ein, da streift das Flugzeug ein gleißendes
Etwas, das ihm entgegen kommt: ein unbekanntes Flugobjekt!
Eines
der beiden Triebwerke fängt Feuer, die Maschine muß notlanden
(putzige Szene, die Spielzeugmodell-Spezialeffekte erinnern beinahe
an die Augsburger Puppenkiste), doch wie durch ein Wunder überleben
sämtliche Anwesenden das Inferno relativ unverletzt. Nachdem
die Knochen gezählt sind, versuchen sie herauszufinden, wo
man sich denn eigentlich befindet. Die Landschaft ist eine öde
unwirtliche Felswüste (und gemahnt an die legendären "Raumschiff
Enterprise" Classics Kulissen, alles feinster Pappmachee),
aber Dank der erzwungenen Kursänderung kann auch der Pilot
nicht sagen, wo sie sich befinden. Die verwöhnten Fluggäste
schreien Zeter und Mordio, was ist denn das für ein Saftladen
und überhaupt...
Da
hat sich aber der Terrorist schon wieder einer Waffe bemächtigt
und ist mit der Stewardess als Geisel auf der Flucht, und plötzlich
steht er vor einer riesigen grell leuchtenden fliegenden Untertasse.
Ein rätselhafter Zwang zieht ihn in das Sternenschiff, wo ein
seltsamer blobähnlicher (kennt noch wer den Blob? Nein nein,
nicht Veronas Spinat, das war der Blubb...) Alienparasit in ihn
eindringt und ihn nun kontrolliert. Jetzt ist der Fiesling auf der
Jagd nach Menschnblut, dass er fortan zum überleben benötigt.
Nach und nach (wie üblich) dezimiert er die Gruppe, nicht ohne
ihnen zwischenzeitlich mitzuteilen, das Ende der Menschheit sei
nun gekommen, die Invasion auf den Planeten Erde habe bereits begonnen.
Als
Pilot und Stewardess sich als einzige retten können und endlich
die nächste Stadt erreichen, machen sie die schreckliche Feststellung,
dass der Alienvampir wohl Recht hatte...

Jawoll,
so müssen Filme aus Japan sein! Hajime Sato hat einen kleinen
feinen Sci-Fi Monster Horror Trash Film mit allen glücklichmachenden
Ingredienzen des Genres geschaffen.
Doch
damit hat Sato, bei den Dreharbeiten seinerzeit nicht mal 30 Jahre
alt, sein Pulver noch lange nicht verschossen, hat er doch zusätzlich
eine erstaunliche Portion Gesellschafts- und Zivilisationskritik
in diesen klugen Film einfließen lassen. Die Gruppe, die das
Schicksal hier zusammenwürfelt, spiegelt einen Querschnitt
der Gesellschaft mit all ihrer Verderbtheit wieder: ein egoistischer
machtgeiler Politiker, der über Leichen geht, ein Industrieller,
der sich bei ihm anbiedert, skrupellose Wissenschaftler, durchgeknallte
Jugendliche, die Bombenbauer spielen, terroristische Flugzeugentführer.
Lediglich der Pilot und die Stewardess, quasi unverdorbene ehrliche
"Arbeiterklassehelden" sozusagen, handeln im Sinne der
Gruppe. Sie werden zwar zum Dank das Gemetzel überleben, doch
nur um dann festzustellen, dass sie sich in einer postapokalyptischen
Welt wiederfinden und das die ungewisse Zukunft sich wahrscheinlich
noch viel schlimmer gestalten wird, als das vorzeitige "Löffel
reichen".
Die apokalyptischen Elemente des Films waren zwar nicht mehr neu,
man denke an "Der Tag, an dem die Erde sillstand", "Planet
der Affen" oder aber an Mario
Bavas ähnlich angelegten "Planet
der Vampire", dennoch unterstreichen sie die kritische
und pessimistische Aussage des Films.
Apropos
Bava, an seinen Stil musste ich ebenfalls gelegentlich bei "Goke"
denken, anscheinend war der italienische Meister in Sachen Ausleuchtung
und Sets ein großer Einfluss für Sato, und das hat er
recht ordentlich gemacht.
Klar,
wie gesagt, die Special FX sind natürlich unter aller Kanone,
dass macht aber gar nichts, im Gegenteil, es verleiht dem Film noch
zusätzlichen Charme.
Zwar
hätte es nicht eigentlich der Vampirthematik gebraucht um die
Botschaft zu vermitteln, aber vermutlich dachte man sich, wenn was
von Vampiren auf den Plakaten steht, ist es leichter, den Film "an
den Mann" zu bringen, und sei's drum, andernfalls hätten
wir ihn hier auch gar nicht erst präsentiert, und das wäre
ja auch schade gewesen, gelle?
Über die Schauspieler kann ich jetzt gar nicht viel sagen,
alle spielen ihre Rollen gut, mitunter allerdings auch arg übertrieben,
doch so mag das vielleicht sein in Fernost. Bekannt, gar namentlich
etwa, ist uns leider keiner, aber wir sind auch nicht unbedingt
die großen Experten in Sachen Nippon-Kino.
Dennoch,
dieser Weltallvampir sollte definitiv ausgecheckt werden.
Andere
sehenswerte Filme von Hajime Sato, der auch unter den Pseudonymen
Terence Ford und Richard Goodwin tätig war, sind "House
of Terrors" und "UX Bluthund", die allerdings ohne
Vampire auskommen mussten. Sollte man sich dennoch mal zu Gemüte
führen wenn man Filme dieser Art mag.


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