Nosferatu
- Vampirische Leidenschaft (OT:
Embrace of the Vampire)
AKA.: Vampire's Embrace, Nosferatu Diaries, The Nosferatu
Diaries: The Embrace of the Vampire
USA 1994, Farbe, 88 min |
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Regie:
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Anne
Goursaud |
Drehbuch:
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Rick
Bitzelberger , Nicole Coady, Halle Eaton |
Produzent:
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Alan
Mruvka, Marylin Vance |
Kamera |
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Musik
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Joseph
Williams |
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Alyssa
Milano |
Charlotte
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Martin
Kemp |
Vampir |
Harrison
Pruett |
Chris
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Jordan
Ladd |
Eliza
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Rachel
True |
Nicole
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Charlotte
Lewis |
Sarah
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Jennifer
Tilly |
Marika
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Charlotte
ist ein gutes braves Mädchen in ihrem ersten Jahr am Kunstcollege.
Böse Dinge wie Sex sind kein Thema für die Rehäugige,
sie will sich für ihren Boyfriend Chris aufsparen. Dummerweise
stellt ihr aber ein namenloser Vampir nach, der in Charlotte die
Reinkarnation seiner vor Jahrhunderten verlorenen großen Liebe
zu erkennen glaubt.
Wenn er sie nicht binnen drei Tagen - dann wird Klein-Charlotte
nämlich 18 - verführt? Beisst? Ihr Blut trinkt? Wir wissen
es nicht genau, dann muss er jedenfalls aus ebenso unerfindlichen
Gründen für immer aus dem Leben scheiden. Warum werden
wir niemals erfahren.
Wie gesagt, dem Blutsauger bleiben drei Tage respektive Nächte
für sein Vorhaben.
Binnen dieser drei Tage macht Charlotte allerlei seltsame Erfahrungen,
die eigentlich gar nichts mit der Handlung des Films zu tun haben
(wohl aber mit der Absicht der Produzenten, möglichst viel
Kapital aus dieser Gurke von Film zu schlagen) wie die Begegnung
mit der Collegelesbe, die dann auch direkt zur Sache kommt und ähnlich
gelagerte Sachen. Doch Charlotte kriegt immer irgendwie die Kurve
und bleibt Jungfrau.
Der Vampir erscheint Charlotte mal im Traum, mal in Wirklichkeit.
Er schenkt ihr ein ägyptisches Kreuz, in diesem Film irgendein
vampirisches Symbol (zu viel Anne Rice gelesen, ihr Drehbuchautoren?)
und Charlotte verwandelt sich nach und nach in eine rauchende und
alkoholtrinkende Nymphe, was wohl die erwachende Sexualität
symbolisieren soll.
In der letzten Nacht, als sich der Vampir Charlotte holen will,
kommt Liebchen Chris dazwischen und der liebestolle Lutscher muss
erkennen, dass er Charlotte nie besitzen kann. Er gibt sie frei
und den Löffel ab (warum wissen wir noch immer nicht), Charlotte
ist dem Bann entkommen und nun auch noch endlich 18. Hurraaaaaaa..
Diesen
Film kann man eigentlich nur zwei Arten von Menschen empfehlen:
Leuten, die geil auf nackte Promis sind und Alyssa Milano Fans.
Da es offensichtlich von beiden Kategorien eine ganze Menge Vertreter
zu geben scheint, fuhr der Film auf dem Videomarkt, für den
er wohl auch konzipiert war, einen ganz ordentlichen Reibach ein.
Wem Alyssas nackte Brüste Anreiz genug sind, sich durch 88
lange langweilige Minuten zu quälen, bitte schön...
Der ganze Film
scheint von vorn bis hinten nur darauf aus zu sein, Milanos Kleinmädchen
"Wer ist hier der Boss" Image zu zerschmettern und sie
als Femme Fatal, warum auch immer, zu etablieren. Hat aber offensichtlich
nicht so richtig geklappt, oder vielleicht hatte Miss Milano auch
einfach keinen Bock mehr drauf, dauernd erkältet zu sein weil
sie ja ein ganzes Weilchen stets nur leicht bis gar nicht bekleidet
vor der Kamera rumhampelte, denn kurze Zeit später schon kehrte
sie in den Schoß des Spellingschen Fernsehimperiums zurück
und mimt seitdem eine junge Hexe in der Teenie-Mystery-Serie "Charmed",
bei uns auf Pro7 zu sehen.
Apropos Teenie-Mystery,
ließe man in dem hier besprochenen Filmchen die Nacktszenen
weg, dann käme genau so etwas dabei raus, klischeelastiger
Billigramsch auf dem Niveau von Teenagergroschenheftchen oder Fernsehsoaps.
Und, Sorry Alyssa-Fans, für mehr reicht auch das Talent der
(zugegeben!) durchaus ansehnlichen jungen Dame nicht. Milano spielt
absolut auf TV Soapniveau und liegt damit knapp über dem Durchschnitt
der Darsteller einer nachmittäglichen Gerichtsshow im Privatfernsehen.
Es ist schon herzig zu sehen, wie sie versucht erotisch zu wirken
und dabei so richtig niedlich scheitert. Aber das macht nichts,
denn ihr Co-Star Martin Kemp, der hier den namenlosen Vampir gibt,
ist noch viel überforderter. Kemp war früher mal hauptberuflich
Popstar bei der Eighties-Band Spandau Ballett. Wie alle Ex-Popstars,
die am Ende ihrer Musikkarriere ins Schauspielfach wechseln, glaubt
auch Kemp mangelndes Talent durch gnadenlos übertriebenes Spiel
ausgleichen zu können, was ja in englischsprachigen Ländern
immer wieder gern als Overacting bezeichnet wird (siehe hierzu auch
Roger Daltrey in Vampirella und Dark
Prince). Dabei wäre Kemp so gern ein Nicolas Cage (offenbar
hat ihm jemand etwas von einer gewissen nicht gänzlich von
der Hand zu weisenden optischen Ähnlichkeit geflüstert,
da musste der Mann einfach alles geben, Kicher.)
Aber es ist
auch nicht alles schlecht an und in diesem Film (nur beinahe!),
denn die Kulissen, will sagen der wunderschöne alte gotische
Campus, auf dem die Geschichte spielt, ist perfekt in Szene gesetzt.
So perfekt wie Alyssas Brüste? Na ja, irgendwie finde ich Architektur
auf Dauer interessanter, was soll ich machen...?
Wer übrigens nicht zu den beiden eingangs erwähnten Kategorien
gehört und sich einfach nur gern gotische Gebäude anschaut,
muss den Film aber dennoch nicht gesehen haben!
Wer gutgemachte
Horrorfilme mag übrigens erst recht nicht, denn mit einem solchen
hat dieser Film ungefähr genau so viel zu tun wie mit einem
gut gemachten Erotikfilm, nämlich ... (bitte hierzu die Anzahl
der vergebenen Fledermäuse zählen!)
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