Drakula
halála
AKA The Death of Dracula
Leider können
wir Euch diesen Film nicht so, wie Ihr es üblicherweise von
uns kennt per Zusammenfassung und Kommentar präsentieren, denn
wir haben ihn nicht sehen können, und das aus gutem Grunde:
er gilt nämlich wie so viele Frühwerke der Filmgeschichte
inzwischen als verschollen. Und nicht nur das, so richtig viel konkretes
ist gar nicht mehr über "Drakula halála",
was wohl so viel bedeutet wie Dracula stirbt', zumindest deutet
der internationale Verleihtitel "The Death of Dracula"
darauf hin, bekannt. Das fängt schon allein damit an, dass
niemand so ganz genau zu wissen scheint, aus welchem Jahr der Film
eigentlich wirklich stammt, denn in den verschiedensten Publikationen
sowohl im Netz wie auf Papier halten sich die Jahre 1921 wie 1923
die Waage.
Träfe es
zu, dass "Drakula halála" tatsächlich aus
dem Jahre '21 stammt, stünde die Chance nicht schlecht, dass
es sich hierbei um die aller erste filmische Adaption des berühmten
Romans von Bram
Stoker handelt, also quasi eine früher entstandene Aufarbeitung
des Buches, als es Friedrich Wilhelm Murnaus Nosferatu
- Eine Symphonie des Grauens gewesen wäre, die ja von Stokers
geschäftstüchtiger Witwe Florence nicht autorisiert wurde
und ebenfalls beinahe dem Vergessen anheim gefallen wäre, da
ja seinerzeit gerichtlich angeordnet wurde, alle Kopien des Films
zu vernichten, was gottlob nicht geschah. Dennoch darf man gewisse
Zweifel dahingehend äußern, dass es sich bei Károly
Lajthays Werk tatsächlich um eine immanente Version des Buches
handelt, denn so weit es sich ermitteln ließ, geht es darum,
dass eine junge Frau, welche von der österreichischen Stummfilmmimin
Magda Sonja verkörpert wird, in einer Irrenanstalt einer Figur
namens Dracula begegnet. Später kann sie nicht mehr ermitteln,
ob sie selber wahnsinnig ist, ihr der Vampir nur im Traum begegnet
ist oder der Gute tatsächlich ein Untoter ist. Klingt ein wenig
nach der Grundidee von Robert Wienes Klassiker "Das Cabinett
des Dr. Caligari", und vermutlich hat sich Drehbuchautor Mihály
Kertész auch diesen Kniff, der in der Kindertagen des phantastischen
Kintopps noch häufiger bemüht werden sollte, wohl auch
entliehen.
Übrigens
ist jener Mihály Kertész beileibe kein Unbekannter,
denn der gebürtige Ungar machte später eine steile Hollywood-Karriere
unter der anglesken Schreibweise wie Aussprache seines Namens als
Michael Curtiz, und unter diesem Namen inszenierte er zum Beispiel
den Kultfilm "Casablanca"!
Wäre der
Film aber ein Kind des Jahres 1923, träfe zumindest der exklusive
Erstheitsanspruch nicht mehr zu. Der Rezensent vermutet, der Film
ist 1921 entstanden, kam aber erst 1923 in die frühen Lichtspielhäuser.
Interessanterweise will eine gewisse Anzahl heutiger Kritiker genau
wissen, wie brillant Paul Askenas in der Titelrolle gewesen sein
soll. Es wird gemunkelt, er habe ähnlich untot gewirkt wie
Max Schreck, nur weniger hässlich, dafür gleichermaßen
beängstigend. Solche Aussagen werden vermutlich allerdings
von damaligen Stimmen abgeschrieben worden sein, aber ich will mal
nicht die Ausdrücke "wichtigtuerisch" oder "mit
falschen Federn" schmücken in die Runde werfen.
Zum Schluss
noch die Bitte an Dich, werten Leser / Besucher unserer Seiten,
falls Du nämlich Informationen zu "Drakula halála"
haben solltest, die unseren Recherchen entgangen sein sollten, dann
scheue Dich nicht uns dies mitzuteilen. Sollte wider Erwarten jemand
doch noch eine Kopie des Films besitzen, so würden wir dieser
schrecklich gern ansichtig werden, wenn sich das arrangieren ließe.
Bitte wendet Euch in beiden Fällen an unsere Emailadresse.
Vielen Dank!
Ohne Wertung,
da es sich um einen "verlorenen" Film handelt
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