Dracula
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1897,
der Londoner Immobilienmakler Jonathan Harker reist nach Transylvanien,
zum Schloß des Grafen Dracula. Der geheimnisvolle Kunde sucht
einen Sitz in England, doch Harker ahnt nicht weshalb..
Der
Grund liegt über 400 Jahre zurück, als der grausame Walachenprinz
Vlad Tepes
(Dracula) von einem Feldzug heimkehrte und durch ein tragisches
Schicksal seine über alles geliebte Braut verlor. Damals verschwor
er sich mit den Mächten der Finsternis. Ein Foto von Lucy,
der besten Freundin von Harkes Braut Mina, ließ Dracula die
Wiedergeburt sienr Geliebten erkennen. Erneut entflammte mit unbändiger
Macht die jahrhundertealte Liebe und Graf Dracula (JACK PALANCE)
will Lucy unbedingt besitzen. Nichts kann ihn halten. Er überläßt
Harker seinen drei Vampirbräuten im Schloß und reist
sofort nach England. Schon bald sinkt die geliebte Lucy in Draculas
Arme und er schlägt seine Zähne in ihren schönen
Hals. Selbst die Bewachung durch Lucy's Verloben Arthur und den
Vampirjäger Van Helsing (NIGEL DAVAN'PORT) kann sie nicht retten.
Nachdem sie mehrere Nächte in den Armen des Fürsten der
Dunkelheit verbrache, stirbt sie an Blutarmut. Sie wird selbst zum
Vampir und Dracula glaubt, dass ihm seine LIebe für die Ewigkeit
gehört, doch Arthur und Vam Helsing gehen gnadenlos auf Vampirjagd.
es ist eine Wettlauf mit der Zeit...

Die
Story sollte mittlerweile bekannt sein und muß hier nicht
mehr großartig wiedergegeben werden. Im wesentlich folgen
Dan Curtis und sein Drehbuchautor Richard Matheson dem Roman, obwohl
auch hier einiges ausgelassen und anderes hinzugefügt wurde.
Wie in Murnaus Nosferatu ist hier die Überfahrt per Schiff
nach England Bestandteil des Films, Draculas Verwandlung zum Wolf
und die rasante Verfolgungsjagd zum Schloß des Grafen sind
ebenfalls im Sinne des Roman. Zudem wurde hier erstmals der filmische
Bezug zum historischen Vorbild Vlad
Tepes hergestellt. Diesem Beispiel sollte Francis Ford Coppola
19 Jahre später folgen.

Diese
filmische Adaption von Dan Curtis gilt weiterhin als die unbekannteste
von allen; handelt es sich hierbei doch um eine TV-Produktion. Und
entsprechend fernsehgerecht, d.h. ohne explizite Gewaltdarstellung,
sozusagen familienfreundlich, ging es diesmal zu. Dennoch ist Curtis
Film sehenswert. Der Hauptaugenmerk liegt jedoch in der sorgfältigen,
liebevollen Ausstattung des Streifens, die, gekoppelt mit Oswald
Morris' großartiger Kameraführung dem Film eine ganz
eigene Optik gibt.
Jack
Palance interpretierte seinen Dracula durchaus gekonnt, wenn auch
nicht so dämonisch und charismatisch wie Christopher
Lee, aus dessen übermächtigen Schatten er freilich
nicht heraustreten konnte, galt Lee vielen Fans gerade zu jener
Zeit als die Verkörperung des Blutfürsten par Excellence.
Dies und die Tatsache, daß der Film vielen Leuten als altmodisch
und unblutig erschien, trugen wohl dazu bei, dass er heute bei den
meisten Genre-Fans in Vergessenheit geriet.


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