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Dracula

USA, 1930, SW, 75 min

 
Regie Tod Browning
Drehbuch Garret Fort
Vorlage Bram Stoker/Hamilton Deane/John L. Baderston
Kamera Karl Freund
Musik Peter Tschaikowsky/Richard Wagner
 
Bela Lugosi Graf Dracula
David Manners Jonathan Harker
Helen Chandler Mina Seward
Dwight Frye Renfield
Edward van Sloan Prof. van Helsing
Herbert Bunston Dr. Seward
Frances Dade Lucy Weston

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Geschäftsmann Renfield kommt in ein abgelegenes transsylvanisches Dorf. Er erwarte hier eine Kutsche, die ihn über den Borgo-Pass zu dem Schloss des Grafen Dracula bringen solle, wie er den entsetzten Bewohnern mitteilt. Natürlich macht er sich nichts aus ihren Bedenken. Alsbald erscheint auch die Kutsche und eine wilde und schnelle Fahrt über gefährliche Bergstraßen beginnt. Renfield will den Kutscher warnen, er möge langsamer fahren, er sieht jedoch lediglich die Gestalt einer Fledermaus über der Kutsche schweben. Am Schloß angekommen findet Renfield Einlass und schreitet durch knarrende Türen. Am Ende einer Treppe erwartet ihn eine unheimliche Gestalt, die ihn mit furchteinflössender Stimme bittet, heraufzukommen. Renfield wird mit Wein bewirtet, der allerdings ein Betäubungsmittel erhält. Renfield sinkt zu Boden, drei Bräute Draculas stürzen ins Zimmer. Renfield verfällt dem Wahnsinn, Dracula bricht nach England auf.

In England angekommen treibt Dracula alsbald sein Unwesen in der Upper Class Society Londons. Hier hat es ihm besonders die Familie der Sewards samt Anhang angetan. Lucy Weston, die Freundin der Seward-Tochter Mina wird sein erstes Opfer. Schon bald gelüstet es den Blutsauger auch nach Minas Hals, doch der listige Prof. Van Helsing, der längst das Geheimnis des Grafen durchschaut hat, und Minas Verlobter Jonathan Harker können Schlimmeres verhindern und machen dem Grafen den Garaus.


Die Tod Browning-Verfilmung von 1930 war der erste Vampirfilm in der Geschichte des Tonfilms und sollte speziell durch Bela Lugosis persönlichen Stempel, den er der Auslegung seines Draculas aufdrückte, das Genre fast 30 Jahre lang prägen. Heute ist er natürlich speziell wegen Lugosis Präsenz ein Klassiker, auch wenn er Stokers literarischer Vorlage nur im ersten Teil des Films, der in Transsylvanien spielt, folgt, und wir auch hier wieder einige entscheidende Abweichungen ausmachen können.

Z. B. sehen wir hier nicht die Reise Jonathan Harkers zum Schloß des Unholds, sondern die Renfields. In der zweiten Hälfte, die in London spielt, folgt der Film eher dem Theaterstück von Hamilton Deane, für das Bela Lugosi bereits seit 1927 in der Titelrolle auf der Bühne stand, und wird nun zu einer Art Kammerspiel. Leider verschenken Tod Browning und sein Drehbuchautor Garret Fort hiermit eine Vielzahl von guten Szenen, die das Buch von Stoker zu bieten gehabt hätte, aber man darf annehmen, dies geschah auch mit Hinblick auf die Zensurbestimmungen der damaligen Zeit. Immerhin befand man sich in den prüden vereinigten Staaten zur Zeit der Prohibition. So erfährt der Zuschauer auch die Sterbeszene des Grafen nur aus zweiter Hand. Dennoch empfand der Kinogänger jener Zeit wohlige Gruselschauer und der Film wurde zum Kassenschlager.

Heute mag man freilich über eine Vielzahl der damaligen Horrorelemente schmunzeln, z.B. das Auftauchen eines Gürteltieres im gräflichen Schloß, dennoch, Lugosis Draculadarstellung macht den Film unsterblich.



2001 - 2009 by  webmaster@vampire-world.com       Stand: 13.07.2001 Seitenanfang nächste Seite