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Der Sarg des Vampiro   (OT: El Ataud Del Vampiro)
AKA: Vampire's Coffin

Mexiko, 1957, SW, 88 min

 
Regie: Fernando Mendez
Drehbuch: Tommy Turner
Kamera: Victor Herrera
Musik William Hayden
 
German Robles Graf Duval
Abel Salazar Dr. Salisborough
Ariadne Welter Martha Conzalez
Yeire Beirute Grabräuber
Alicia Montoya Maria Teresa
Guillermo Orea
 
Antonio Raxel  
Alicia Rodriguez  

Vampiro, El, Fernando Mendez, 1957

Do Vampires really exist?

Or are they a figment of our imagination?

Science believes vampire's do not exist, but science is about to figure out they can not explain everything... and that some things are just not explainable.

Sometimes all you eed is a little faith ... and a big wooden stake.

Wir erinnern uns: im Vorgängerfilm El Vampiro wurde dem fiesen Grafen Lavud nachdem sein Inkognito gelüftet wurde ein Holzpflock dahin getrieben, wo es Vampire besonders ungern haben. Anschließend wurde sein Körper bestattet, auf seine Grabplatte wurde eine Warnung vor dem Unseligen verewigt. Der sympathische Dr. Henry, der dem Vampir die Lichter ausblies, konnte die liebliche Martha, die er vor dem Schurken gerettet hatte, in seine Arme schließen.

Einige Monate später. Zwei finstere Gestalten machen sich bei Nacht auf dem Friedhof von Sierra Negra am Grab des Vampirs zu schaffen und stehlen seinen Sarg. Dabei werden sie von einer schwarzgekleideten Dame beobachtet, die sich als Marthas Tante erweist (starb die nicht eigentlich im ersten Teil?). Sofort erkennt diese den Ernst der Lage und macht sich auf zu dem Krankenhaus, in dem Dr. Henry tätig ist. Was sie nicht ahnt, auch der Sarg des Vampirs wird dorthin geschafft, denn der wurde von niemand geringerem gestohlen als Dr. Marian, einem Kollegen von Henry. Jener tat dies zwar in bester Absicht, sozusagen im Sinne der Wissenschaft, doch er hat keine Ahnung, welch tödliche Kettenreaktion er heraufbeschwört. Sein Helfershelfer, der zwielichtige Manson, verfällt dem Goldrausch als er das Medaillon des Grafen erblickt und zieht gierig den Holzpflock aus Lavuds schwarzer Pumpe um das Schmuckstück zu stehlen. Natürlich weilt dieser sogleich wieder unter den Lebenden und ist entzückt ob des Umstandes, das er sich ausgerechnet in Henrys Hospital befindet und auch die holde Martha nicht all zu weit entfernt ist. Nichts steht seiner Rache nun noch im Wege, denkt er...

Was nun folgt, ist ein Katz- und Mausspiel, das zunächst im Krankenhaus beginnt und schließlich ein (erstaunlich unblutiges) Finale in einem finsteren Wachsfigurenkabinett findet. Kann Dr. Henry ein zweites mal über den bösen Grafen obsiegen?

Kinder, was hatten wir uns auf diesen Film gefreut, nachdem wir ja bei der Besprechung zu Teil 1, El Vampiro, frohlockten, hier gäbe es einen echten Klassiker zu entdecken, der hierzulande kaum bekannt ist. Doch leider leider, obschon das gleiche Team am Start war, Altmeister Fernado Mendez auch hier auf dem Regiestuhl saß, die Charaktere wieder mit den gleichen Darstellern besetzt waren, Abel Salazar erneut mitproduzierte und Latino-Lugosi German Robles den Buhmann gab, konnte diese Fortsetzung nicht die hohe Qualität des Erstlings halten. Dies hat ganz verschiedene Gründe:

Zum einen war man wohl selber überrascht, zu was für einem Erfolg El Vampiro geriet, denn der war nicht weniger als die Initialzündung für den "modernen" mexikanischen Horrorfilm überhaupt und führte zu einer riesengroßen Welle von Monsterfilmen aus dem Aztekenstaat. Da galt es natürlich, das Eisen zu schmieden, solange es heiß war, also musste flugs eine Fortsetzung her. Scheinbar hat man sich in diesem Fall weitaus weniger Mühe als beim Vorgänger gegeben, was den logischen Aufbau der Geschichte anbelangt und somit zu allerlei Aussetzern in der Filmhandlung führt. Wie ist es zum Beispiel zu erklären, dass Marthas Tante noch just in der gleichen Nacht in Henrys Krankenhaus gestiefelt kommt, in der der Leichnam entwendet wurde, wo doch im ersten Teil Sierra Negra scheinbar am Popo der Erdkugel zu finden ist und Henry und Martha erst nach langer Kutschfahrt mit anschließendem Fußmarsch spät in der Nacht ihr Ziel erreichen. Überhaupt, Marthas Tante, wie bereits erwähnt sollte die ja eigentlich bereits im Vampiro das Zeitliche gesegnet haben, doch doppelt genäht hält besser, so erwischt es die alte Dame diesmal erneut, und zwar auf schreckliche Weise in einer "Nürnberger Jungfrau", wohl auch als eiserne solche bekannt. Solcherlei Fehler häufen sich in diesem Film.

Offenbar hat man diesmal mehr Gewichtung darauf gelegt, Abel Salazars komisches Talent in den Vordergrund zu stellen und hat ihn mit einigen gelungenen Gags bedacht, allerdings auch mit einigen arg angestaubten, aber immerhin ist der Film ja inzwischen fast 50 Jahre alt. Denoch ging dies zu Lasten der gruseligen, spukigen Atmosphäre des Vorgängers. Es tat derselben ebenfalls nicht sonderlich gut, die Handlung von der düsteren Hazienda in die Stadt zu verlegen, denn hier fehlen einfach die typisch gotischen Elemente, die finsteren Kellergewölbe, die bizarren toten Bäume, der gute alte Trockeneisnebel. Das Wachsfigurenkabinett ist kein adäquater Ersatz hierfür. Der erste Teil ließ zudem vermuten, die Geschichte solle wohl irgendwann in der Vergangenheit spielen, vielleicht im frühen 20. Jahrhundert, dieser Film lässt keinen Zweifel daran, das er in der (damaligen) Gegenwart (der ausgehenden 50'er Jahre) spielt.

Auch kann German Robles in diesem Film den Vampir leider nicht annähernd so überzeugend bringen wie zuvor, dies hat allerdings auch mit dem Drehbuch zu tun, denn sein Zutun zu diesem Streifen beschränkt sich mehr oder weniger darauf, sich immer mal wieder mitten im Raum zu materialisieren und wieder zu dematerialisieren. Ab und an sagt er ein zwei finstere Sätze und zeigt sein Gebiss, dann ist er auch schon wieder weg. Und außerdem, ein Vampir, der sich vom Faustschlag eines Doktors umhauen lässt?...Na ich weiß nicht! Sein Ende ist dann auch reichlich unrühmlich, doch hier sei nicht zu viel verraten.

Doch es gibt auch gefälligeres zu berichten, so zum Beispiel die großartige Szene, in der Lavud eine junge Frau durch enge Gassen verfolgt und ihm sein Schatten monströs bedrohlich vorauseilt, eine klare Hommage an die frühen Meisterwerke deutscher expressionistischer Filmkunst. Auch ansonsten vermag der Film insgesamt ganz ordentlich zu unterhalten, wenn er auch zu keiner Zeit an seinen Vorgänger heranreichen kann.

Wer den Film sein eigen nennt, kann sich übrigens recht glücklich schätzen, denn er ist in Europa nur äußerst schwer erhältlich, eine PAL Fassung existiert unseres Wissens gar nicht. Dieser Rezension liegt die amerikanische DVD von "Beverly Wilshire Filmworks" zugrunde, was wahrscheinlich die gebräuchlichste Version sein dürfte. Das Bildmaterial ist für einen alten mexikanischen Film überdurchschnittlich gut, doch bei DVDs im NTSC Format gibt es da ja generell selten was zu meckern. Bonusmaterial sucht man allerdings vergebens.



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