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Daughter of Darkness

USA, 1989, Farbe, 90 min
 
Regie: Stuart Gordon
Produzenten: Andras Hamori
Drehbuch Andrew Laskos
Musik: Colin Towns
Kamera: Ivan Mark
 
Anthony Perkins Anton/Prince Constantine
Mia Sara Katherine Thatcher
Jack Coleman Devlin
Robert Reynolds Grigore
Dezsoe Garas Max
Erika Bodnai Nicole

Schreckliche Alpträume verfolgen CATHY STEVENS: Überzeugt davon, dass diese mit ihrem Vater, dem sie nie begegnet ist, zusammenhängen, reist Cathy nach Rumänien, wo sich ihre Eltern einst kennenlernten und sie nun Nachforschungen anstellen will. Von Anton, einem Arbeitskollegen ihres Vaters, erfährt sie, dass er bereits tot sei. Doch das genügt ihr nicht. Über das Familienwappen auf dem geerbten Schmuckstück will sie Aufschluß über ihre Familie erhalten. Die Wahrheit überterifft ihre schlimmsten Visionen: Ihre Vorfahren waren Vampire! Und jetzt werden ihre Alpträume zu grauenhafter Realität!" In panischer Angst flieht Cathy vor ihrem LIebhaber - einem Vampir und wrd von Anton "gerettet". Sie weiß nicht, daß sie immer noch in Lebensgefahr schwebt und plötzlich pasisert etwas, was sie vor Entsetzen lähmt...

Nach dem Tod ihrer Mutter reist die junge High School Lehrerin Catherine Thatcher nach Rumänien, um endlich ihren Vater, den sie niemals kennengelernt hatte, zu finden. Ihre Mutter, damals als Kunststudentin in Europa unterwegs, traf ihn weiland in Bukarest und verliebte sich in ihn, die politischen Umstände zwangen sie aber das Land zu verlassen, er musste zurückbleiben, und aus eben dieser Liaison stammt Catherine, viel mehr weiß sie auch nicht über die Sache.
Ausgestattet mit einer alten Adresse und einer verschwommenen Fotografie sucht sie die amerikanische Botschaft auf und bittet den smarten Beamten Jack Devlin um Hilfe bei ihrer Suche. Auch Max, ihr spezieller englischsprachiger Taxifahrer, bietet seine Unterstützung bei ihrer Suche an.
Als Catherine die ihr bekannte Adresse aufsucht, landet sie in einer Bar, in der sie den Musiker Grigore trifft, zu dem sie sich auf eine seltsame Art hingezogen fühlt. Sogleich überredet er die Lehrerin zu einem Date.
Catherines weitere Recherchen führen sie in die Glasbläserei von Anton Crainic, der einst Kollege und Vertrauter ihres Vaters gewesen sein will. Er erzählt ihr, der Vater sei seinerzeit politisch aktiv gewesen, was nicht ungefährlich ist in Ceaucescus Militärregime. Er sei vor Jahren bei einem mysteriösen Autounfall ums Leben gekommen, doch in dem Krankenhaus, in das Catherines Vater eingeliefert worden sein soll, lassen sich keine Hinweise auf ihn finden. Jedoch bemerkt Catherine sehr bald, wie die Uhren in einem totalitären Staat ticken und das es dort verschiedene Formen von Wahrheit gibt, denn auch die Geheimpolizei, die gefürchtete Securitate, beginnt sich bald für Catherines Nachforschungen zu interessieren, weshalb Diplomat Devlin die junge Dame sehr gern alsbald aus dem Land wüsste. Doch so leicht lässt sich Catherine nicht einschüchtern.
Schließlich ist da auch noch Grigore. Als Catherine nach gemeinsamen Abendaktivitäten noch auf den berühmten Kaffee mit zu ihm geht, stellt sich der schmucke Musikus als gänzlich ungalanter Vampir heraus, der sie in seinem Folterkeller einsperrt.
Schließlich erscheint Craidic um sie zu befreien und offenbart ihr, sowohl in Wirklichkeit ihr Vater zu sein wie darüber hinaus auch selber ein Vampir, und zwar ein sehr mächtiger, der Führer gar des Bukarester Clans. Catherine muß schnellstens Rumänien verlassen, da stimmt Craidic mit Devlin überein, denn nun hat sie neben der Securitate auch die Vampire am Hals. Die sind im übrigen auch ziemlich böse auf ihren Boss und planen den Aufstand. Craidic, der Verräter, soll sie nicht länger anführen, der böse Grigore erhebt sich selbst zum neuen Lord. Craidic wird von den anderen Vampiren unter einem Kellerfenster gefesselt, sobald die Sonne aufgeht, soll er langsam verbrennen.
Catherine, die bereits in ihrem Flieger auf den Start Richtung US von A wartet, spürt telepathisch, dass ihr Vater leidet und in höchster Gefahr schwebt. Mit Taxifahrer Max fährt sie erneut zurück in das Hauptquartier der Blutsauger, die ihr bei Tageslicht ja eigentlich nicht gefährlich werden können. Sie findet ihren halbverbrannten Vater, doch Max stellt sich als Diener der Vampire heraus und verhindert die Befreiungsaktion. Nun erscheint Devlin erneut und überwältigt Max.
Catherine, Devlin und der im Sterben liegende Craidic beschließen, das Vampirnest auszuräuchern und legen Feuer. Ist der Aptraum endlich überstanden?


Stuart Gordon, Regiesseur dieses Films, ist ein wahrer Veteran in Sachen Horror B-Film, der sich in den Kreisen der Gorefreaks viele Fans mit (angeblichen) Lovecraft Verfilmungen wie "Re-Animator" oder "From Beyound" machte. Er ist ein Routinier, der durchaus mit schmalen Budgets effektiv umzugehen weiß, weswegen der Mann auch eigentlich immer ganz gut zu tun hat, Sex und Gore, die heiligen Insignien des Trashfilms, gehören bei seinen Filmen in aller Regel zum "guten Ton".
Umso verwunderlicher ist es, das ausgerechnet Gordon den Regiepart übernehmen sollte um Andrew Laskos (er coproduzierte den Film auch) Drehbuch zu verfilmen, denn das Projekt war von Anfang an als TV Produktion geplant. So muß man denn auch vor Gordon zumindest in dieser Hinsicht den Hut ziehen, denn hält man sich vor Augen, dass es sich bei "Daughter of Darkness" um einen Fernsehfilm handelt, um einen amerikanischen wohlgemerkt, so hat er sich bei der Darstellung von Gewalt wie nackter Haut recht weit aus dem Fenster gelehnt. Man darf zumindest annehemen, das der Film im amerikanischen Fernsehen nur in gekürzter Fassung lief. Es lebe der Puritanismus im Land der Freien, Hurra!
Drei weitere Punkte machen den Film an sich noch sehenswert, wovon die ersten beiden miteinander einhergehen. "Daughter of Darkness" konnte im Sommer 1989 tatsächlich an Originalschauplätzen realisiert werden, das heißt größtenteils in der rumänischen Hauptstadt Bukarest. Die damalige Zeit war ja bereits geprägt von den allerersten Auflösungserscheinungen des ehemaligen Ostblocks. Zwar gingen die Uhren in Rumänien noch etwas langsamer als beispielsweise in der ehemaligen CSSR oder in Ungarn, doch der Verlauf der Geschichte ließ sich nicht aufhalten und ist heute wohlbekannt: ein halbes Jahr später, just zu Weihnachten, fiel Ceaucescu, der "Vampir" wie er genannt wurde, und seine Ehefrau, die beide einem Größenwahn nicht unerheblichen Ausmaßes verfallen waren, dem aufgebrachten Volkszorn zum Opfer. Sie wurden in einem Hinterhof von einem improvisierten Erschießungskommando hingerichtet, etliche der Securitate-Offiziere teilten ihr Schicksal. In den Folterkellern der Securitate aber haben unter Ceatcescus Regime, das Rumänien zu einem der ärmsten Ländern der Welt machte während er selbst wie ein absolutistischer Herrscher agierte, über eine Millionen Menschen den Tod gefunden, was historisch verbürgte Tasache ist.
Laskos und Gordon verbanden die politische Situation des Landes mit den transylvanischen Vampirmythen, dies zumindest macht ihre Geschichte einigermaßen interessant. Man fragt sich, wie das Team an die Dreherlaubnis kam, denn wie gesagt, zu der Zeit stand das Land noch unter der Knute des Diktatoren.
Ansonsten kann man der Story an sich leider keine besondere Originalität bescheinigen. Das Rätsel um Catherines Vater ist einigermaßen vorhersehbar, die Rolle des vermeintlich wohlgesonnenen Taxifahrers im Spiel ist ebenfalls nicht schwer zu erraten, ähnlich verhält es sich mit Grigore, vielleicht ist noch die spannendste Frage im Gefüge, kriegen sich Devlin und Catherine am Ende? Doch leider besprechen wir hier keinen Rosamunde Pilcher Film, somit erwarten wir eigentlich eine andere Form von Spannung. Gut, Gordon selbst wußte wohl um die Schwächen des Skripts, seine Regie weiß das teilweise wieder rauszureißen, er überzeugt uns mit glaubhaften Locations und mitunter schöner gotischer Optik, trotzdem wollen sich leider weder Atmosphäre noch schauerliche Stimmung wirklich einstellen. Schade!
Nicht ganz ohne Augenzwinkern den Ekelfaktor hochtreibend ist der Einfall, die Vampire nicht mit scharfen Eckzähnen auszustatten. Stattdessen haben diese Blutsauger die besondere Gabe, ihre Zunge zu spalten und daraus schraubenähnliche Spitzen auszufahren, die die Schlagadern ihrer Gegner perforieren. Nicht übel das, wiederum angemerkt, wir reden über einen Fernsehfilm!
Ach ja, der letzte Punkt, weswegen der Film sehenswert ist, sind die Darsteller. Da ist zum einen Mia Sara, die damals in den Achtzigern in einem der beiden wirklich und einzig guten sogenannten Brat-Pack Filmen (ihr wisst schon, die Streifen mit der damals jungen Garde der amerikanischen Hipster Schauspieler um Matt Dillon, Rob Lowe, Molly Ringwald, Matthew Broderick, etc.) mitwirkte und männliche Teeniefantasien beflügelte, nämlich in "Ferris Bueler's Day Off" ( der andere wäre übrigens, was Wunder, natürlich "The Breakfast Club"), zum anderen haben wir hier Anthony "Norman Bates" Perkins in einer seiner letzten Rollen. Bestimmt hätte man sich für sein Vermächtnis eine würdevollere Rolle gewünscht, doch leider betrieb der große Mime eine ähnliche Rollenpolitik wie sein mit einem ähnlichen Ruf behafteten Kollege aus good old Germany, Klaus Kinski, ebenfalls auf Bösewichter und Mad Men festgelegt, nämlich der Maxime, Hauptsache die Kohle stimmt einigermaßen. Hach, diese Künstler...
Fazit: Gute Hauptdarsteller bemühen sich redlich in einer öden abgelutschten Story, die aber immerhin interessante politische Pikanterie zu bieten hat, weil die Geschichte tatsächlich über die Fiktion Kapriolen schlug, eine routinierte Regie und realistische Schauplätze machen den Film erträglich. Doch die Geschichte des Films als solche ist interessanter, als die, die der Film eigentlich erzählen will. Das sagt nicht wenig aus.
Dennoch, Geschichte (das meint jetzt das Fachgebiet der Historiker, weniger die Story, wenn ihr versteht) ist interessant, Souverenität zahlt sich aus, und kess dem Ami-TV Sex'n'Violence verkaufen finden wir gut! Das wird auch honoriert!




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