Der
Schrei des Todes (OT:
Scream, Blacula, Scream )
AKA: Blacula II, Blacula Is Beautiful, Blacula Lives Again !
, The Name Is Blacula, Der Schrei Des Todes, Terror De Blacula
USA 1973, Farbe, 96 min |
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Regie |
Bob
Kelljan |
Produzenten |
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Buch |
Maurice
Jules, Raymond Koenig, Joan Torres |
Kamera |
Isidore
Mankofsky |
Musik |
Bill
Marx |
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William
Marshall |
Mamuwalde |
Pam
Grier |
Lisa |
Richard
Lawson |
Willis |
Don
Mitchell |
Justin |
Michael
Conrad |
Sheriff
Dunlop |
Lynne
Moody |
Denny |

Blacula,
William Crains, USA, 1972

Wir
erinnern uns, im ersten Teil der Saga, Blacula,
wurde der afrikanische Prinz Mamuwalde vom Grafen Dracula, den er
im 19. Jahrhundert aufsuchte um in ihm einen Verbündeten im
Kampf gegen die Sklaverei zu finden, vom besagten Schuft vampirisiert
und zum ewigen Dasein als eben, na klar, Blacula verflucht, daraufhin
in einem Sarg eingesperrt und zusammen mit seiner Frau lebendig
eingemauert. 100 Jahre später gelangte der Sarg in die vereinigten
Staaten, der Vampir lutschte sich ulkig durch eine schwarze Gemeinde
und beging schließlich aus lauter Liebeskummer Selbstmord
(oder wie das bei einem Untoten auch immer heißen mag) im
Sonnenlicht.
Nun hat ein
pimpmäßiger Voodookundiger (oder so) die Überreste
Mamuwaldes an sich gebracht und bringt den Untoten zurück,
um sich an denen zu rächen, von denen er sich betrogen glaubt,
doch ein Happ, ein Biss, schon wird anders 'rum ein Schuh draus
und unser Macumba-Zuhälter (oder so) wird zum Sklaven Mamuwaldes.
Der hat sich
auch recht bald wieder ein ganz ansehnliches Trüppchen von
vampirischen Hilfskräften zusammen genagt, die er aber nicht
nur insgeheim verachtet, denn eigentlich möchte er nur zurück
auf seine Farm nach Kansas ...äääh, falscher Film,
heim nach Afrika zu seinem Volk und kein Vampir mehr sein. So soll
ihm die liebliche Voodoopriesterin Lisa helfen, Draculas Fluch loszuwerden.
Ob das wohl gelingt?
Denn draußen
vor dem schlossähnlichen Anwesen sammelt sich bereits ein S.W.A.T.
Kommando, angeführt vom coolen schwarzen Ex-Cop Helden und
dem Klischee bärbeissigen Sheriff, der natürlich zunächst
gar nicht an Voodoo und Blutsauger glauben mag, um die Villa der
Vampire zu stürmen.
Wer mag den
letzten Kampf gewinnen? Der gute Vampir? Die bösen Vampire?
Die heldenhafte Polizei? Bekommt der Zinnmann ein Herz und der Löwe
Mut und... Mist, bin ja schon wieder im falschen Film...

Obschon der
zweite Blacula-Streifen echt ein großer Spaß ist (was
man mutmaßlich so eher nicht beabsichtigte) lassen wir nun
wieder ein wenig Ernsthaftigkeit einkehren und unterziehen den Film
einer genaueren Betrachtung. Diesmal saß statt William Craine,
der den ersten Teil inszenierte, ein alter Bekannter auf dem Regiestuhl,
nämlich niemand geringerer als Bob Kelljan, der Haus- und Hofspielleiter
der Count Yorga Filme (Junges
Blut für Dracula, Die
sieben Pranken des Satans), und macht das gar nicht mal so schlecht.
Irgendwie will sein leicht comichafter Stil zum Blacula wesentlich
besser passen, als dies bei den Yorga-Schinken der Fall war.
"Scream,
Blacula, Scream" übertrifft tatsächlich in jeglicher
Hinsicht Craines ersten Teil. Er ist größer, bunter,
phatter, breiter (oder so), durchaus gruseliger im besten altmodischen
Sinne, stellenweise aber auch radikaler und beinahe klug (stellenweise,
wohlgemerkt!). Meistens wirkt der Film wie ein naiver altmodischer
Autokino-Streifen aus den seligen 50'ern, und das meine ich jetzt
durchaus positiv, denn ich mag diesen Stil. Man muss sich mal vor
Augen halten, dass "Blacula 2" im gleichen Jahr in die
Kinos kam wie der legendäre Okkult-Thriller "Der Exorzist".
Wo aber im letzteren Film Linda Blair Erbsensuppe gürbelt und
den teufelsaustreibenden Geistlichen finstere Sauereien an den Kopf
wirft, sehen wir hier gute alte Vampire ohne Spiegelbild, wir sehen
Blitze, die aussehen, als wären sie aus einem uralten Frankensteinfilm
hier herein montiert worden, Blacula trinkt keinen Wein, führt
aber kultivierte Gespräche über dies und das wie weiland
Bela Lugosi, der die Sewards in der Oper trifft.
Es gibt aber
auch Szenen, wo ein überwiegend weißes Kommando das Vampirnest
stürmt und dort fast ausnahmslos (bis auf die Helden, die aber
eben auch zu 50 % schwarz sind) auf schwarze Blutsauger trifft,
die wiederum, Lob!, nun echt tot und gefährlich aussehen und
wirken (beinahe ein wenig wie die Romero-Zombies), und abgeschlachtet
wird (ist auch wenn es sich jetzt nicht so anhört dennoch eine
erstaunlich unblutige Sache, das), das lässt schon Raum für
Interpretationen -allerdings auch für Spekulationen! Schließlich
wurde auch ansonsten kaum ein Blaxploitation- Klischee ausgelassen,
und das ist gut so und ziemlich stylish, denn auch hier wird wie
im ersten Teil ein ordentlicher Gangsterfunk Soundtrack geliefert,
über den sich ein Quentin Tarantino sicher ein Loch in den
Bauch freuen würde, auch hier tragen die Guten wie die Bösen
und auch die Hässlichen (womit wir schon wieder einen anderen
Film zitiert hätten) phatte Bärte und Afros, breite Hüte
und Anzüge, die heutztage jeden Second Hand Ladenbesitzer vor
Stolz platzen lassen täten (um nicht schon wieder würden
zu schreiben!)
Man muss allerdings
trotzdem ein wenig möppeln, denn die schmale Story bietet tatsächlich
noch genügend Platz für allerlei Ungereimtheiten, die
ich jetzt aber nicht alle im Einzelnen aufführen möchte,
von wegen Rahmen sprengen und so. Außerdem, wo wir gerade
eben noch Tarantino erwähnt haben, die weibliche Hauptrolle,
Voodoo-Lisa, wird von Pam "Jackie Brown" Grier, der Queen
of Blaxploitation, dargestellt, und diese enttäuscht hier mit
einer ziemlich schwachen Performance, aber vielleicht liegt es auch
einfach nur daran, dass ihr das Skript in dem Fall einfach nicht
die Rolle der toughen Einzelkämpferin zukommen ließ.
Blacula William Marshall hingegen kann diesmal wesentlich stärker
als Vampir überzeugen, wahrscheinlich hat er, der Shakespeare-Mime,
endlich die Kuriosität der Figur erkannt und fing an, an dem
Quatsch Spaß zu haben. Das ist doch auch mal was. Vielleicht
lag ihm Kelljan und sein Regiestil aber auch einfach nur besser
als der Craines, der den Stoff ernster genommen hatte.
Ganz ehrlich,
so in der Art hätte ich mir auch ein wenig Blade
gewünscht, um da so richtig Spaß dran zu haben, aber
vermutlich geht das heuer nimmermehr. Schade!
Soll man dann über einen Film wie den, um den es hier geht,
schreiben, nie war er so wertvoll wie heute? Ufff, das wäre
aber wieder ein Klischee...
Ist aber andererseits der Film tatsächlich, ein Klischee nämlich,
aber ein nettes. Trotzdem schreiben wir jetzt nicht so was doofes
und werten einfach eine ordentliche 3

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