Lexikon
der Monster
Untertitel |
Die
Geschöpfe der Nacht aus Mythos, Sage, Literatur und Film |
|
Autor |
Norbert
Borrmann |
Kategorie |
Sachbuch |
Seitenzahl |
375 |
Format |
Paperback |
deutsche
Übersetzung |
|
Erstveröffentlichung |
2001 |
Verlag |
Parkland
Verlag |
ISBN-Nummer |
3-88059-998-x |
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Die
stärkste Gemütsbewegung des Menschen ist die Angst. Nicht
von ungefähr bevölkern daher seit den Urtagen der Menschheit
Unholde, Untote, Hexen, Schwarzmagier, Dämonen, Besessene,
böse Götter unsere Welt und Träume.
Mit
nahezu 600 Monstern dürfte hier wohl das umfangreichste illustrierte
Who is Who des Schreckens vorliegen. Aufgenommen wurden alle Geschöpfe,
die als bedrohlich und geheimnisvoll zugleich gelten, egal ob sie
dem Volksglauben, der Sage oder der Literatur entsprungen sind.
Auch die Zeit ihrer Entstehung spielt keine Rolle: Sie reicht von
den Tagen mythischer Menschheitsdämmerung bis hin zu den neuesten
Schreckenskreaturen Hollywoods.
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Norbert
Borrmann, ein promovierter Kunstgeschichtler, Historiker und Architekt,
scheinen es die dunklen Seiten unsere Daseins besonders angetan
zu haben, ist er doch Besuchern der Vampireworld wohl hauptsächlich
durch sein Buch Vampirismus oder die Sehnsucht
nach Unsterblichkeit bekannt, hat er neben diesem und dem hier
vorliegenden Titel zudem noch ein Buch über den Frankenstein
Mythos verfasst und auch eine Niederschrift mit dem netten Titel
"Das große Lexikon des Verbrechens" entstammt seiner
Feder ( respektive dem Schreibprogramm seines Rechners.)
"Die
älteste und stärkste Gemütsbewegung, die die Menschheit
kennt, ist die Angst; und die älteste und stärkste Art
von Angst ist die Angst vor dem Unbekannten", dieses Zitat
des legendären Horrorautors H.P.
Lovecraft stellt Borrmann seinem Werk vor in seiner Einleitung
"Warum es Monster geben muß".
Es
ist natürlich klar, das Monster, Gespenster und alles, was
da das Dunkel der Nacht unsicher macht, in aller Regel nichts anderes
als die Projektionsfläche unserer eigenen Angst ist, (oder???),
somit ist klar, das es Monster immer schon gegeben hat und auch
in Gegenwart und Zukunft geben wird. So lange die menschliche Spezies
existiert, so lange werden unheimliche Wesenheiten in der Phantasie
existieren. Auch der aufgeklärteste und fortschrittlichste
Denker wird des nachts im Wald von archaischen Ängsten gequält.
Borrmann
hat mit seinem Lexikon nun einen faszinierenden Allmanach der übersinnlichen
Wesen, einem etwas anderen Who is Who, wie er selbst schreibt, verfasst,
und es macht reichlich Spaß in eben diesem zu schmökern.
Mit über 600 verschiedenen Monstern, Göttern, Geistern,
Dämonen, Teufeln, und was auch immer für Wesenheiten aus
Mythologie und Religion, Volksglaube, Sage und Märchen, Literatur,
Film und Fernsehen, Comicstrip sowie realen Personen, die sich auf
welche Art auch immer ( Autoren, Schauspiler, etc.) auf diesem Gebiet
verdient gemacht haben, hat er das wohl umfangreichste Werk dieser
Art auf dem deutschen Buchmarkt herausgebracht. Angefangen bei Abbadon,
das laut diesem Lexikon eine dichterische aus dem althebräischen
stammende Bezeichnung für das Totenreich ist, mit der aber
auch in der Johannes Offenbarung im Prinzip der Leibhaftige bezeichnet
wurde, bis hin zu den Zyklopen, jenen einäugigen Riesen der
griechischen Sagenwelt ist alles sehr ausführlich dokumentiert.
Natürlich ist auch den Vampiren, dem Grafen Dracula, Nosferatu,
Vampirella, Vlad Tepes, Christopher Lee und allerlei artverwandtem
reichlich Platz in Borrmanns auch sehr schön bebildertem Buch
eingeräumt, wobei einige der Texte zu den vampirischen Themen
seinem Vampirismusbuch entnommen sind und somit dem geneigten Leser
bereits bekannt sein dürfte. Das schmälert den Lesespaß
an diesem Wälzer aber kaum, denn das ganze Buch ist einfach
echt interessant, zudem der Autor, obschon das Buch wieder hervorragend
recherchiert ist ( bei dem Umfang eine wahrliche Fleißarbeit!),
diesmal auch nicht von gar so wissenschaftlich missionarischem Eifer
durchdrungen gewesen zu sein schien und zwischen den Zeilen genügend
Raum für das eine oder andere Augenzwinkern fand. So macht
der Borrmann einfach noch mehr Spaß, denn seinen wissenschaftlichen
Sachverstand hat er ja bereits bewiesen, warum dann nicht vielleicht
auch mal den einen oder anderen Beweis des eigenen Humors in seine
Schriften bringen? Mehr davon! Reichlich empfehlenswert!
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