Vampires:
The Turning
USA
2005, Farbe, ca. 80 min |
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Regie |
Marty
Weiss |
Drehbuch |
D.B.
Farmer , Andy Hurst |
Kamera:
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Musik: |
Tim
Jones |
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Patrick
Bauchau |
Raines |
Nophand
Boonyai |
Suwan |
Stephanie
Chao |
Sang |
Colin
Egglesfield |
Connor |
Meredith
Monroe |
Amanda |
Roger
Yuan |
Kiko |

John
Carpenter's Vampire , John Carpenter, 1999
Vampires: Los muertos, Tommy
Lee Wallace, 2002
Vampires: The turning, Marty
Weiss, 2005

800 Jahre lang
haben sich die beiden rivalisierenden Vampir-Armeen in den dunklen
Schatten von Thailands exotischen Nächten einen erbitterten
Kampf auf Leben und Tod geliefert - auf der einen Seite eine Gruppe
kaltblütiger Verbündeter des teuflischen Niran, die es
genießt, menschliches Blut zu schlürfen. Ihre Gegner
sind die treuen Gefolgsleute der schönen Song Neng, die dafür
kämpfen, Nirans brutaler Terrorherrschaft endlich ein Ende
zu setzen. Plötzlich geraten zwei ahnungslose amerikanische
Touristen in diese unheimliche Unterwelt. Amanda, von Niran entführt
und zu seiner Blutsklavin gemacht, und ihr Freund Connor, der verzweifelt
versucht, ihre Seele zu retten. Angesichts des größten
aller Opfer steht Connor in dieser spannenden Martial Arts-Horrorgeschicht
vor der Entscheidung: Soll er sich auf den Kampf gegen die Mächte
der Finsternis einlassen oder das Risiko eingehen, Amanda für
immer zu verlieren?
Geballte Acton
mit Patrick Bauchau (Panic Room), Stephanie Chao (Tomcats) und Meredith
Monroe (Dawson's Creek).

Connor und Amanda
sind ein amerikanisches Pärchen auf Thailandurlaub. Vermutlich
hat der Trip die stressgeplagten Yuppies wieder zusammenschweißen
sollen, denn von ihrer Beziehung scheint der Lack bereits mächtig
abgeblättert zu sein, doch gerade hier im fremden Kulturkreis
zeigt sich die vermeintliche Unvereinbarkeit ihrer verschiedenen
Lebensansichten. So läuft Amanda genervt davon als Connor begeistert
einem Thai Boxkampf beiwohnt. Er entschuldigt sich damit, er habe
selbst bereits seit Kindheitstagen diesen Sport trainiert und sei
nun mal ein Fan - und beim aufmerksamen Zuschauer macht es Klick:
Aha, der Mann versteht also was vom Kampfsport, da kann das erste
Gemetzel ja nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. Und das
wird es auch nicht, denn kaum ist die hübsche Amanda von dannen
geschlurft, weil erst mal allein sein und nachdenken und so, da
lauert ihr auch schon ein schicker Thai Jüngling auf, der sich
als Wegweiser und Beschützer anbietet, denn zum Hotel geht
es durch eine üble Gegend. Doch schon in der nächsten
dunklen Ecke schlägt der Rüpel ihr seine blitzblanken
Hauer in den saftigen Hals, was Madam mit einer Ohnmacht quittiert.
Der Fremde verschleppt Amanda, zufällig wird Connor Zeuge dessen.
Als er versucht, die Entführung zu verhindern kommt es zu einem
folgenschweren Kickbox Fight mit einem der Begleiter unseres mysteriösen
Entführers, welcher niemand geringerer als Niran ist, der Führer
eines bösen Vampirclans.
Connor bekommt
unerwartete Hilfe von einem unbekannten glatzköpfigen Schwertkämpfer,
der Connors Gegner im entscheidenden Augenblick einen Kopf kürzer
macht. Connor ist völlig verwirrt, doch Meister Propper warnt
ihn, er solle sich am besten schleunigst aus dem Staub machen, seiner
Freundin könne er ohnehin nicht mehr helfen, und überhaupt,
wenn er ihm folgen würde, dann wäre er ein toter Mann.
Macht Connor dann übrigens trotzdem, ist aber kein Problem,
denn der kahle Säbelsepp merkt's gar nicht!
Als Connor am
nächsten Tag zur Polizei geht, mag man ihm kein Wort glauben.
Allein auf sich gestellt, begibt er sich wieder zu dem Ort, zu dem
er seinem seltsamen Lebensretter gefolgt ist, und erfährt haarsträubendes:
In Thailand tobt ein seit 800 Jahren andauernder Krieg der Vampire,
die "bösen" Vampire um Niran, die Menschenblut trinken
und ihre Opfer töten, gegen, die "guten" Vampire
um die schöne VAmpirette Song Neng, die nur das Blut von Tieren
trinken.
Zur alles entscheidenden
Schlacht kommt es schließlich am thailändischen Neujahrstag,
an deren Verlauf eine Gruppe korrupter Vampirjäger einen nicht
unerheblichen Anteil hat. Doch kann das Gute einmal mehr obsiegen
und Connor seine Amanda retten, auf das sie bis an ihr Lebensende
miteinander streiten, oder kann Niran endgültig die dunkle
Herrschaft an sich reissen und den fernen Osten terrorisieren?

Wer sich schon
immer gefragt hat, wie schlecht die "Vampires" Saga, die
John Carpenter 1999 mit John Carpenters
Vampire ins Leben gerufen hat und drei Jahre später von
Tommy Lee Wallace unter dem Titel Vampires:
Los Muertos fortsetzen ließ - hier war Carpenter "nur"
noch als Produzent tätig - wohl werden würde, wenn sich
der Altmeister selber erst mal ganz aus dem Projekt zurückgezogen
hätte, der erhält hier eine Antwort, denn genau dieser
Unstand tritt hier ein. Es ist ja mitnichten der Fall, dass die
ersten beiden Filme besonders gut gewesen wären, doch hatten
diese mit klingenden Namen wie James Woods, Maximilian Schell, Sherryl
Lee und nicht zuletzt Jon Bon Jovi zumindest veritable Starpower
und etwas Glamour zu bieten. Auch bauten diese Filme zumindest ansatzweise
aufeinander auf, doch von all dem ist im dritten Teil nichts geblieben.
"The Turning"
ist eine billig-schundige "Direct to DVD" Produktion wie
aus den Kindertagen der VHS. Eigentlich wähnte man diese Art
von B-Filmen ja lange Zeit mal fast ausgestorben, denn in den 90'ern
ließ der Video Trend ja schwer nach und die Leute gingen sowieso
lieber wieder ins Kino. Doch mit dem gigaerfolgreichen Auftauchen
der Filmsilberlinge, die den Markt binnen kürzester Zeit dominierten,
kamen auch die Videothekenpremieren zurück. Freilich sind die
neuen Filme schon von etwas aufwendigerer Machart als es damals
der Fall war, denn die Sehgewohnheiten des Publikums haben sich
durchaus geändert seit damals, dafür fehlt den heutigen
B-Heulern aber leider gänzlich der trashige Exploitation Charme,
der viele Filme aus den 70'er und 80'er Jahren so sehenswert machte.
Der beste Beleg
für diese These ist der vorliegende Film, der vordergründig
so tut, als sei er ein "Großer", doch trotz schrottiger
Story, dem (fehlgeschlagenen) Versuch, dem Film eine gewisse erotische
Komponente zu verpassen und auch trotz der exotischen Kulisse Thailands
wirkt der Streifen irgendwie völlig steril, belanglos sowieso.
Es kommt kein Spaß auf, und das ist beinahe das schlimmste,
was man über einen Film sagen kann, oder?
Connor, der
Held, ist zwar ein Prachtkerl; er sieht aus wie Tom Cruise, kann
kämpfen wie Bruce Lee, fährt Motorad wie weiland Evil
Knievel und ist natürlich beherzt bis ins Mark, gerade so,
wie es nur ein (Film)Amerikaner fern der Heimat sein kann, der für
seine Liebe und seine Überzeugung und seine Stars und Stripes
und McDonalds und Coca Cola kämpft, Glory Glory Hallelujah!!,
trotzdem nervt der Kerl, was gar nicht mal unbedingt so sehr am
zweifellos vorhandenen schauspielerischen Unvermögen Colin
Egglesfields liegt, als vielmehr daran, wie die Rolle angelegt ist,
und dies ist bezeichnend für den gesamten Film.
Die Vampirjäger,
in den Vorgängerfilmen stets ein zusammengewürfelter Haufen
Desperados, die auf der Lohnliste des Vatikans standen und immer
im Mittelpunkt der Filme standen, sind hier zu glatten Randfiguren
degradiert. Scheinbar hatte der neue Pabst kein Interesse mehr an
der Weiterbeschäftigung seiner Untotenbeseitiger...
Und überhaupt,
wo Vampirjäger ihrem Broterwerb nachgehen, da sind auch die
Wesen zugegen, um die sich in unserer kleinen Ecke im www alles
dreht. Diese Thai Vampire haben allerdings gar nichts mehr mit John
Carpenters Vampiren aus Teil 1 zu tun, Horror, Grusel und Atmosphäre
sucht man hier völlig vergebens. Der gesamte Film wirkt in
etwa so aufregend wie ein Werbeclip für ein Rasierwasser oder
meinethalben ein exotisches, viel zu süßes Getränk.
Angeblich hat Regisseur Marty Weiss, keine Ahnung wer das ist, den
Ansatz verfolgt, seinen Film stärker von alten asiatischen
Mythen beeinflussen zu lassen und sich somit bewusst von den Vorgängerfilmen
abzugrenzen versucht, nun, das mag ja sein (und ist dennoch nicht
gelungen, zumindest was die Mythen angeht), da drängt sich
halt nur die Frage auf, wozu es da überhaupt noch einen dritten
Teil einer ohnehin schon schwachen Reihe braucht, wenn man ja doch
alles anders machen möchte. Aber Mensch lässt sich ja
gern für bekannte Labels die Kreuzer aus der Tasche leiern,
gelle?
Im vorliegenden
Fall tippe ich dennoch eher auf Flopp denn auf den schnellen Euro,
denn ich gebe diesem Film nur eine relativ geringe Halbwertzeit.
Bald, ganz bald schon wird er wieder aus den Videotheken verschwunden
sein und es wird sein, als sei er nie da gewesen. Ich vermute mal,
hier haben wir es mit dem endgültigen Abgesang einer Serie
zu tun, die von vornherein keine reelle Chance hatte, weil sie einfach
zu schwach war und künstlich aufgebläht wurde. Jetzt ist
die (obligate) Trilogie vollendet, die DVD Special Edition Dreierbox
kann für das Weihnachtsgeschäft später im Jahr geschnürt
werden und die Kuh wird endlich tot gemolken.



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