Tsui
Harks Vampire Hunters - Jagd nach den Vampiren
(OT: Jiang Shi Da Shi Dai)
AKA: Era Of The Vampire / Tsui Hark's Vampire Hunters / Vampire
Hunters
Hong Kong, 2002, Farbe, 86 min |
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Regie:
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Wellson
Chin |
Produzenten:
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Tsui
Hark |
Drehbuch |
Tsui
Hark |
Musik: |
J.
M. Logan |
Kamera: |
Joe
Chan Kwong Hung |
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Ken
Chang Chi-Yao |
Hei
(Wind) |
Michael
Chow Man-Kin |
Fat
(Donner) |
Lam
Suet |
Kung
(Regen) |
Chan
Kwok-Kwan |
Choi
(Blitz) |
Anya
Wu |
Sasa |
Yu
Rong Guang |
Master
Jiang |
Horace
Lee Wai-Shing |
Dragon
Tang |
HONGKONG-ACTION
im Stil von TIGER & DRAGON!
Im China des 19. Jahrhunderts schreckt ein böser Mönch
ein Nest blutrünstiger Vampire auf, die alles menschliche Leben
verschlingen wollen. Vier Helden, ausgebildet in der taoistischen
Mao Shan-Schule für Magie, sind nun gefordert: Gemeinsam mit
ihrem Lehrer riskieren sie ihr Leben und setzen ihre geballten Kräfte
ein, um den Vampir-König und seine mörderischen Blutsauger
zu vernichten. Jeder der Vier ist Kampfsportmeister und hat außerdem
gelernt, das Element, nach dem er benannt ist zu kontrollieren:
Regen, Blitz, Donner und Wind. Doch wird dies genügen?
China
im 17. Jahrhundert während der Ching Dynastie. Untote Zombies
machen das Land unsicher, die, nachdem sie menschliches Fleisch
gegessen haben, zu Vampiren mutieren (ah ja...!), allerdings nicht
zu solchen, wie wir sie in unserem westlichen Kulturkreis kennen,
sie bleiben ihrer zombigen Nachtot-Urform schon relativ ähnlich,
sind aber dennoch äußerst mächtige, blutgierige
und fiese Kameraden.
Zu
jener Zeit jagen ein taoistischer Mao-Shan-Meister (?) und seine
vier Schüler mit den schwachsinnigen Namen Wind, Blitz, Donner
und Regen den Vampir-König, der sich im Körper eines toten
Generals manifestiert hat. Bei einem Kampf mit dem Unhold werden
die meteorologischen 4 von ihrem Meister getrennt und müssen
sich auf eigenen Faust durchschlagen. Dabei geraten sie an den Hof
eines reichen Kaufmannes, dessen Sohn mit einer jungen Beauty aus
der Nachbarprovinz verheiratet werden soll. Leider wird der frischgebackene
Ehemann just am nächsten Morgen tot aufgefunden. Eine giftige
Schlange hat ihn gebissen.
Was
aber unsere Helden nicht wissen, der Bräutigam fiel einem Mordkomplott
zum Opfer, denn zwei böse Schurken haben es nach bester Raubrittermanier
auf einen legendären Schatz abgesehen. Hierzu schmieden sie
finstere Ränke mit einem Magier, der die Macht hat, die Vampire
zu beschwören. Plötzlich stehen unsere vier Sauwetter-Kämpfer,
die sich eigentlich schon in einem ganz anderen Abenteuer wähnen,
wieder ihrem Erzfeind, dem Vampirkönig gegenüber. Doch
wenn man denkt, jetzt geht nichts mehr, kommt irgendwo der Meister
her. Friede, Freude, Frühlingsrolle? Iwo, jetzt geht es erst
richtig los...
Dummerweise
verliert man nur irgendwo in dem ganzen Gewusele alsbald den Faden,
macht aber nix, denn mit all zu viel logischen wohlüberlegten
Handlungsabläufen ist der Film ohnehin nicht gesegnet. Hauptsächlich
geht es um Kloppe, Kloppe, Kloppe, dies aber auf gar nicht mal so
schlechtem Niveau.
Nun
bin ich fürwahr kein Experte der Hongkong-chinesischen Filmkunst,
zumindest weiß ich aber, das Tsui Hark, einer der Oberrabauken
aus dem Martial Arts Gewerbe, auch und gerade hierzulande viele,
viele Fans hat und einen hervorragenden Ruf als Regisseur genießt.
Nur hat er eben diesen Film gar nicht selber inszeniert, sondern
fungierte in dem Fall als Drehbuchautor und Produzent. Somit muss
man dem deutschen Verlag zwar nicht unbedingt gleich den Vorwurf
des Etikettenschwindels an die Krawatte binden, aber ein bisschen
in die Richtung spekulierte man wohl schon, als man einen Film,
der international den Titel "The Era of Vampires" trägt,
in unseren Breiten "Tsui Hark's Vampire Hunters" benamste.
Der Fan des klassischen Vampirspuk-Films, des Gothic-Horrors, wird
vermutlich ohnehin nicht all zu viel mit diesem Kung-Fantasy Spektakel
anfangen können. Eher werden sich Freunde Tsui Harks früherer
Großtaten wie "Black Mask" oder "Legend of
Zu", die mir zugegebenermaßen nicht bekannt sind, in
Fankreisen aber wohl sehr hoch geschätzt werden, wie ich häufiger
las (bitte berichtigt mich, wenn ich hier fehlgehe) angesprochen
fühlen. Zwar versuchte Regisseur Wellson Chin, der für
Filme wie "Timegotchi" oder "The Day, that doesn't
exist" (auch hier wird es wohl in Fankreisen klingeling machen)
verantwortlich war, ein wenig "Hammer"-Atmosphäre
mittels Trockeneis und allerlei üblichem Genre Budenzauber
zu erzeugen, allein, es wollte nicht gelingen.
Es gibt teilweise sensationell schnelle Kamerafahrten in das Innere
der Zombiegrüfte, auch die Martial Arts Action geht völlig
ok, so weit ich das beurteilen kann, doch bei all der Mühe,
die sich Chin und sein Team gaben, Rasanz zu erzeugen, Atmosphäre
zu erzeugen, Charme zu erzeugen, es gelang ihnen nicht.
Einerseits
mag dies bestimmt am etwas drögen (Sorry, liebe Hark Jünger)
Drehbuch liegen. Bestimmt tragen auch die reichlich uncharismatischen
und ihr Spiel oftmals übertreibenden (und nicht Eingeweihten
wie mir gänzlich unbekannten) Darsteller nicht wirklich dazu
bei, dem Film etwas besonderes abgewinnen zu können. Auch die
Ausstattung und die Special FX ohnehin wirken in ihrer Gesamtheit
eher, nun ja, kostengünstig, doch fehlen mir da auch ein wenig
die Vergleiche. Betrachte ich den Film aber als Vampir- / Horrorfilmfan,
so kann ich ihn bestimmt nicht als reinen Quell der Freude empfinden.
Bleibt
zusammenfassend zu sagen: Ang Lees "Tiger and Dragon",
der auf der DVD Klappe als Referenz bemüht wird und mir als
Nichtgenrekundigem wirklich gut gefallen hat, bleibt in Sachen Kampfkunstfilm
zumindest für mich ein unerreichtes Meisterwerk, gegen den
der vorliegende Titel in jeglicher Hinsicht nur verlieren kann (von
daher finde ich den Vergleich eher unglücklich, doch sicher
wird er dazu beigetragen haben, dass "Vampire Hunters"
ein paar mal öfter über die Videotheken-Theken gegangen
ist, und nur das zählt letztlich der Industrie.) Vom Standpunkt
des Horrorfans spricht mich der Streifen leider kaum an. Weil ich
mir aber gut vorstellen kann, dass Hongkong Spezis durchaus auf
ihre Kosten kommen könnten und es ja auch die eine oder andere
Szene gibt, die mitunter mal begeistert, angedenk außerdem
der Tatsache, dass ich von Werken dieser Art nicht viel Ahnung habe,
werte ich zwei Fledermäuse, würde aber eher zu den 7 goldenen
Vampiren raten, wenn jemand einfach mal Lust dazu hat, einen Crossover
aus Vampiren und Kung Fu zu sehen. Durchaus folgen demnächst
noch mehr Vampirfilme aus Hongkongs Zelluloidschmieden, eventuell
muss ich dann ja meine Wertung völlig widerrufen.
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