The
Twins Effect
(OT: Chin gei bin)
AKA: The Vampire Effect
Hong Kong, 2003, Farbe, 107 min |
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Regie:
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Dante
Lam |
Produzenten:
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Drehbuch |
Chan
Hing-Kar / Jack Ng |
Musik: |
Chan
Gwok Wing |
Kamera: |
Cheung
Man-Po |
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Ekin
Cheng |
Reeve |
Charlene
Choi |
Helen |
Gillian
Chung |
Gypsy |
Anthony
Wong Chau-Sang |
Prada |
Edison
Chen |
Kazaf |
Jackie
Chan |
Jackie |
Mickey
Hardt |
Duke
Dekotes |
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Blutige
Vampir-Action und spektakuläare Special Effects kombiniert
mit Martial Arts vom feinsten und einer guten Portion Comedy - "The
Twins Effect" ist Hongkong-Kino pur!
Vampirjäger
Reeve (Ekin Cheng) hat es nicht einfach: Er muss sich nicht nur
darum kümmern, dass die Welt von den Grschöpfen der Nacht
verschont bleibt, sondern sein Erzfeind Duke ist auch noch auf dem
besten Wrg, ein neues Zeitalter der Dunkelheit einzuläuten.
Duke ist auf der Jagd nach dem Vampirprinzen Kazaf oder besser gesagt
dessen Blut. Denn nur damiz kann er das heilige Buch der Vampire
öffnen, mit dem ihm und seiner Armee von Untoten Tageslicht
nichts mehr anhaben kann. Reeve macht sich gemeinsam mit seiner
Partnerin Gypsy und seiner Schwester Helen bereit für den ultimativen
Showdown. Dabei bekommt er unerwartete Hlfe von einem schlagfertigen
Ambulanzfahrer Jackie Chan - dem Meister der Martial Arts-Künste!
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Was
in USA der olle Blade ist, ist in Hongkong
der schnuckelige Reeves, nämlich der effizienteste Vampireslayer
in Town! Dummerweise verliert unser Held aber bereits im Eröffnungsfight
seine Partnerin und Geliebte bei einem Kampf gegen den europäischen
Erzvampirschurken Duke. Somit ist Reeve dem Duke nicht gerade wohlgesonnen.
Für zusätzliche Schärfe innerhalb der beidseitigen
Beziehungen sorgt die Tatsache, das Duke auf der Hatz nach einem
vampirischen Zauberbuch ist, welches, wenn es sich erst in Dukes
Händen befindet, eine neue Ära der Dunkelheit einleuten
könnte. Duke benötigt hierzu noch das Blut des Vampirprinzen
Kazaf, der auch im Besitz des Buches ist. Doch Kazaf ist ein friedlicher
Vampir, der die Menschen mag und ihnen nicht schaden möchte.
Lieber würde er sterben als einen Menschen wegen seines Blutes
zu töten.
Eines Tages
begegnet Kazaf der kecken Helen, die gerade ihren Lover abserviert
hat. Hals über Kopf verliebt sich Kazaf in das Girlie, welches
ihm wiederum auch nicht abgeneigt wäre. Natürlich ahnt
sie noch nicht ist, wer ihr neuer Lover in Wirklichkeit ist, dafür
hat der wiederum keine Kenntnis davon, dass er es mit der Schwester
des Vampirjägers Reeve zu tun hat. Reeve indes hat eine neue
Partnerin, die auch sehr schnuckelige Gypsy, der es ebenfalls gelingt,
das Herz des Jägers zu erobern. So viel Liebe...
Doch nun beginnt
er auch schon wieder, der Ärger. Dukes Häscher sind Kazaf
auf den Fersen, der sich gerade seiner Helen gegenüber als
Blutsauger geoutet hat. Die findet das zwar gar nicht so schlimm,
sieht aber gewisse Probleme den Familienfrieden betreffend auf ihr
neues Glück zukommen. Zunächst aber müssen sie sich
gegen Dukes Schergen erwehren, wobei sie unerwartete Hilfe von einem
ziemlich prominenten Krankenwagenfahrer namens Jackie erhalten.
Dennoch geraten sowohl Kazaf wie auch Reeve in die Gewalt der Vampire.
Nun bläst
das dynamische Mädchenduo Gypsy und Helen zum Sturm gegen die
Vampire. Zwar gelingt es dem Duke, das finstere Buch zu öffnen,
doch noch scheint nicht aller Tage Abend zu sein, oder doch? Und
können die Mädels ihre Boys retten?
Der Rest ist
pure Action...
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Nicht Fleisch,
nicht Fisch, komisch...
Was soll man nur von diesem Film halten, der sich so gar nicht entscheiden
kann, was er nun eigentlich sein möchte, und doch so megaerfolgreich
in Asien lief wie sonst nur "Findet Nemo" in der Saison
2003? Dieser Umstand lässt sich vermutlich am ehesten durch
das Mitwirken der latest Pop Sensation Hongkongs erklären,
dem Girlie Duo The Twins, welches aus Gillian Chung und Charlene
Choi besteht, die im Film Helen und Gypsy verkörpern. "Reeve"
Ekin Cheng ist in Asien ebenfalls ein berühmter Popstar, Filmschauspieler
und Posterboy. Für zahlreiche Cameos wurde zudem massenhaft
(asiatische) Starpower verpflichtet: Josie Ho, Anthony Wong und
Karen Mok sind gewiss keine unbekannten im Asia-Filmgewerbe, am
erstaunlichsten aber dürfte das Mitwirken Jackie Chans sein,
der in zwei nicht ganz langen Auftritten macht, was er am besten
kann. Das macht er dann auch ganz ordentlich, aber leider macht
das den Film auch nicht besser. Denn das ist noch immer das Problem,
der Streifen ist, wie bereits erwähnt, weder Fisch noch Fleisch.
Nach einem knallharten
und auch recht ordentlich choreografierten (hier war Donnie Yen
am Werk, ein Souverän seines Faches) Introfight folgen allerhand
lächerliche Szenen, welche vermutlich Komik vermitteln sollen
(Humor will sich bei mir in den Asia-Streifen zumeist ja so gar
nicht einstellen), dann folgt der Film einem Teenieromanzen Subplot
(und das gleich in doppelt), nur um dann wieder Slapstick zu bringen.
Am Schluss folgt wieder die große Action, gepaart mit allerlei
Fantasyelementen und den heute so typischen Buffy-Effekten. Eine
romantische Teeniekomödie mit Vampiren und ein bisschen Dramatik,
das alles im High End Videoclip Style, popkulturell relevant durchgerührt
und mit viel Zucker versehen, und da wir ja in einem asiatischen
Film sind, dürfen freilich die typischen Martial Arts Szenen
nicht fehlen, die hier allerdings mit großem Können und
top choreografiert in Szene gesetzt worden sind und schon eine gewaltige
Rasanz zu bieten haben. Zudem sind sie nicht zu übertrieben
dargestellt, soll heißen, die Protagonisten können nicht
mal eben so über ein Haus springen oder so, was ich mal ganz
erfreulich und quasi "old schoolig" fand. Den Effekt allerdings,
dass hier, ähnlich wie in den Blade Filmen, das handelsübliche
Vampirfußvolk so gar nichts drauf hat und lediglich als "Kanonenfutter"
dient, empfinde ich stets als etwas unausgegoren. Die Namenlosen
zerfallen zu Staub, wenn man sie nur anhustet, aber die großen
Meister sind in aller Regel gottähnliche und fast unbesiegbare
Kreaturen. Warum und wieso erfährt man nimmer.
Somit ist die
Story, so fern man überhaupt von einer solchen sprechen kann,
nicht gerade die originellste und durchdachteste, der klamaukige
Humor sicherlich auch nicht jedermanns Sache, der Vampirplot insgesamt
etwas nebensächlich und beliebig, was zur Folge hat, dass der
Film kaum Spannung oder so etwas wie eine Horroratmosphäre
zu vermiutteln vermag. Lediglich die Kampfszenen wissen zu gefallen,
vorausgesetzt man hat Spaß an derlei Dingen.
Man könnte
vielleicht von durchgestyltem Asia-Popcorn Kino sprechen, wenn der
Begriff nicht schon so ausgelutscht wäre. Ohne Vorwarnung hält
das kaum einer über die rund 100 Minuten durch, jedenfalls
nicht, ohne nicht zwischenzeitlich weitgehende Teile des Denkapparates
zu deaktivieren. Klar, man kann natürlich an den beiden kulleräugigen
"Twins" Damen Vergnügen haben, das ist allerdings
etwas mager um den Film allein tragen zu können. Speziell dann,
wenn man in Erwartung eines Vampirfilmes ist. Vielleicht fühlen
sich die Buffy Fans noch am ehesten angesprochen, denn Parallelen
lassen sich ja durchaus finden.
Wer aber einen
ordentlichen Vampire Flick erwartet, einen Horrorfilm oder meisterhaftes
asiatisches Kino a la "Tiger and Dragon", der wird bitter
entäuscht werden ob dieses herben Stilmixes. Nicht mal Jackie
Chans Hardcore Fans müssen hier zuschlagen, denn die werden
sich eher fragen, wie man den Meister der komischen Knochenbrüche
eigentlich überzeugen konnte, für diese Suppe seinen guten
Namen herzugeben.
Wir wissen es
nicht. Wenn man auf knallebunte Filme steht, etwa 13 Jahre alt ist
und Spaß daran hat, wenn seine Lieblingspopstars zu sehen
sind, dann liegt man hier richtig, Leute, die nicht den genannten
Anforderungen entsprechen, lassen lieber die Finger weg. Dennoch
ist das nur die Meinung des Rezensenten, der, wie bereits öfter
mal erwähnt, nicht so der große Freund und Experte des
Honkong Kinos ist, und der folglich auch gar nicht so sehr beurteilen
kann, ob der Film Genrefreunden nun als genial, geht so oder auch
als grenzdebil erscheinen mag. So eine leichte Tendenz in Richtung
der beiden letzt genannten Bewertungen halte ich aber für realistisch!
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