Tödliche
Lippen (OT:
To die for)
AKA: Dracula: The Love Story

An
Bord einer Luxusyacht wird kräftig gefeiert, Yuppies trinken
Schampus aus Schuhen (echt jetzt!) und es geht so richtig dekadent
zu. Hier trifft die Immobilienmaklerin Kate den zwar iegndwie mysteriösen
aber dennoch sehr gebildeten und kultivierten Vlad - und verliebt
sich prombt in ihn. Sie spürt, er gehört genau so wenig
hierher wie sie. Doch schon nach einem schüchternen Kuss verschwindet
der Galan gleich wieder. Nicht nur Kate ist enttäuscht, auch
Tom, ihr Möchtegernlover, ist es, musste er doch den Kuss von
Kate und Vlad beobachten. Und noch etwas ereignet sich an diesem
Abend: einer der Partygäste muss einem schrecklichen Verbrechen
zum Opfer gefallen sein. Tom findet die grausam zugerichtete und
völlig blutleere Leiche im Auto des Toten.
Inzwischen
taucht Vlad wieder in Kates Umfeld auf und mietet über ihr
Maklerbüro ein schlossähnliches Anwesen. Kate ist hingerissen
von Vlad und vermittelt ihrer Freundin und Mitbewohnerin sogleich
eine Sekretärinnenstelle bei ihm. Doch recht rasch bemerkt
Kate merkwürdige Veränderungen an ihr. Auf einer Party,
zu der auch Tom geladen ist, kommt dieser schließlich hinter
Vlads Geheimnis, denn der ist ein mächtiger uralter Vampir!
Natürlich will Kate ihm nicht glauben, als aber ihre Freundin
einen grausamen Tod findet, muß auch sie umdenken. Was allerdings
weder Tom noch Kate wissen, es geht noch ein zweiter Untoter um,
und der ist weit weniger zimperlich als Vlad, der mittlerweile ebenfalls
in wahrer Liebe zu Kate entflammt ist.
In
Vlads Anwesen kommt es dann, wie es kommen muß, zum finalen
Duell der beiden Blutsauger nämlich, aus dem - natürlich
- Vlad als Sieger hervorgeht. Love, Peace and Happiness? Denkste,
Vlad erkennt, dass seine Liebe zu Kate nicht gut gehen kann und
will ihr in jedem Fall sein Schicksal ersparen, er reisst die Haustür
auf und lässt sich, und das ist jetzt mal eine ganz neue Idee
( Achtung, Ironie!) von der Sonne verbrennen. Vampirischer Selbstmord
aus Liebe.

"To
Die for" (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Film,
in dem Nicole Kidman ein mörderisches Karriereluder gibt) war
das Regiedebut von Regiesseur Deran Sarafian (ob der wohl wirklich
so heißt?). Er habe den romantischen Aspekt über die
Macht der Liebe in das Genre einbringen wollen, wurde er mal zitiert.
Na toll, Deran, was für eine neue originelle Idee. Noch nie
davon gehört, dass es bereits im 18. und 19. Jahrhundert in
Europa mal eine Bewegung gab, die Romantik genannt wurde und voll
von derlei Geschichten war? Und ganz ehrlich, fast alle waren besser
als "To Die for".
Dieses
durchdesignte abgelutschte Filmchen im typischen 80'er Vormittags-Soap-Opera-Style
ist einfach nur langweilig. Da wo Erotik aufkommen soll, wirkt der
Film schwülstig, wo Spannung aufgebaut werden soll, ist bereits
Minuten vorher klar, was gleich passieren wird, an so was wie schaurige
Atmosphäre ist gar nicht erst zu denken, das reißen auch
die paar, durchaus zugegeben, wirklich guten Splattereffekte von
FX-Spezialist John Buechler nicht raus. Übrgens, die Kamera-
und Schnittarbeiten wurden ebnfalls von zwei Routiniers erledigt,
nämlich Jaques Haitkin (u.a. "Nightmare on Elmstreet")
und Dennis Dolan (u.a. "Wolfen"), dennoch will der Funke
nicht überspringen, zu klischeehaft wirkt alles, zu halbgar.
Was nützt edles Porzellan, wenn auf ihm Fraß serviert
wird?
Einen
extra Abzug gibt es noch für die komplett untalentierte Darstellerriege,
besondere Erwähnung sollte hier Brendan Hughes finden. Seine
Darstellung des Obervampires Vlad ist nahezu unerträglich,
ein kompletter Totalausfall!
Alles
in allem ist "Tödliche Lippen" höchstens den
Leuten zu empfehlen, die, sagen wir mal den "Denver Clan"
gemocht haben, aber immer fanden, es kommen eindeutig zu wenig Vampire
darin vor, aber wenn, dann sollten die eben so stereotyp sein wie
all die anderen Charaktere und von eben so miesen Mimen gespielt
werden. Wer also dieser Meinung ist, Glückwunsch, hier ist
Euer neuer Lieblingsfilm. Alle anderen bitte lieber Finger weg.
Die
eine Fledermaus ist für die guten Spezialeffekte gedacht, damit
wir uns hier nicht falsch verstehen!



|