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The deadly Avenger   (OT: The divine Enforcerer)

USA, 1991, Farbe, 75 min

 
Regie: Robert Rundle
Produzent:  
Drehbuch Tanya York / Robert Rundle
Kamera Ron Chapman
Musik Duane Sciacqua
 
Jan Michael Vincent Father Thomas
Don Stroud Otis
Michael Foley Father Daniel
Carrie Chambers Kim
Eric Estrada Monsignor
Jim Brown King

Wenn Pater Daniel (MICHAEL FOLEY, "Omega Cop") nachts seine Soutane ablegt, wird er zur tödlichen gottlosen Kampfmaschine. Er ist der Schrecken der gottlosen Gangster, Drogenbosse und Killer und er predigt mit harter Faust und todbringenden Waffen...
Als sich der Bischof (ERIK ESTRADA, "C.H.I.P.S.") verzweifelt an seinen Pfarrer (JAN MICHAEL VINCENT, "Airwolf") wendet, weil ein "Vampirkiller" (DON STROUT, "007-License to kill") sein Unwesen treibt, gerät "der Rächer" Pater Daniel in Verdacht, der Killer zu sein: Die Haushälterin des Bischofs (JUDY LANDERS, "Vegas") hatte zufällig die vielen Waffen des Paters gesehen und den Bischof informiert. Kann ein Priester der bestialische Mörder sein, der das Blut seiner Opfer trinkt und ihr Fleisch ißt? Nur Pater Daniel weiß, wer der Irre ist und verfolgt den Killer gnadenlos, denn "der Rächer" erledigt solche Dinge auf seine Weise. Doch dabei gerät er zwischen die Fronten im Krieg des Drogenbosses (JIM BROWN, "Dirty Dozen") gegen einen Eindringling (ROBERT Z'DAR, "Maniac Cop") - Gott helfe ihm!

Ein neuer Priester ist in der Stadt, die da Los Angeles heißt, genauer gesagt verkündet Father Daniel, so sein Name, das Wort Gottes in der übelsten Gegend des Millionenmolochs, Vergewaltigungen, Mord und Totschlag sind hier an der Tagesordnung. Doch Nachts streift Father Daniel seine Soutane ab und bläst zu einem Kreuzzug gegen das Verbrechen. Wer die Gebote des Herrn nicht achtet, bekommt es mit dem Vigilanten zu tun, der Informationen aus den Beichtgeständnissen seiner Schäfchen gegen sie verwendet. Gott vergibt - Pastor Daniel nicht! Bevor der Kampfsport-Kaplan mit der schicken Kreuz-am-Knauf-Knarre den Sündern aber das Licht ausbläst, gibt er ihnen stets noch die Gelegenheit, die Taten zu reuen. Außerdem hat Daniel so etwas wie einen sechsten Sinn, er sieht Dinge, bevor sie geschehen, was ja für seine außerkirchlichen Aktivitäten nicht undienlich ist.
Derzeit wird die Nachbarschaft geplagt durch die Untriebe eines Psychopaten, der als der "Vampirkiller" bekannt ist, Frauen metzelt, sie köpft und ihr Blut trinkt. Der üble Kerl taucht doch glatt immer wieder in Father Daniels Beichtstunde auf um den armen Geistlichen zuzutexten. Tatsächlich hält er sich für einen unbesiegbaren Nachfahren Draculas, doch Father Daniel hat ja beste Beziehungen nach "oben". Bevor er aber den irren Blutschlürfer in die Hölle verbannt, räumt er noch mit einem Drogenring auf und lässt die Fäuste mächtig fliegen. Das seltsame Finale (das in der deutschen Videofassung, die ab 16 freigegeben ist, fast gänzlich geschnitten ist) lässt beinahe die Vermutung zu, das Daniel selber ein seraphischer Haudegen oder ähnliches ist, denn als der ganze Spuk vorbei ist, steht bei dem Bischof plötzlich der echte Father Daniel vor der Tür, und der sieht unserem Schinkenklopfer in keinster Weise ähnlich...

Bahaha, was um Himmels Willen ist denn das für eine Möhre von einem Psychothriller / Vampirschocker? Meinte Regisseur Robert Rundle, dessen Erstling vorliegender Titel war, das eigentlich ernst oder setzte er uns eine Parodie vor die Nase? Ich vermute mal ersteres, dennoch habe ich selten so gelacht über so viel Schwachsinn und Dilettantismus in einem Film. Actionklopper trifft Mysterymärchen trifft Thriller trifft Horror, und nix hat geklappt. Ohnehin hat man teilweise das Gefühl, dass der Film nur gedreht worden ist, um Ex-Fernsehstars und Ex-prominente-Nebendarsteller in größeren Produktionen ein Gnadenbrot zuzuwerfen, denn die Liste derer Mitwirkenden ist beachtlich.
Zum einen haben wir da Erik Estrada, bekannt aus der legendären Motorradcop-Serie "C.H.I.P.S:" (haben wir doch früher alle geschaut, als RTL der einzige Privatsender war, den man weiland in den 80'ern ohne Kabelanschluss empfangen konnte, oder?), der hier extrem gelangweilt den Bischof gibt und interessanterweise im Vor- wie Im Nachspann als Eric Estrada, also geschrieben mit einem C am Ende seines Vornamens, gelistet wird. Hausaufgaben nicht gemacht? Keine Lust oder keine Zeit? Und was würdet ihr machen...ach Moment, ihr habt ja gar nichts gemacht, die Sache ging ja schief. Nun gut, der nächste im Bunde ist Jan Michael Vincent, der einen völlig überflüssigen zweiten Priester spielt und ansonsten eher ein Paradebeispiel dafür abliefert, was Alkohol und Drogen aus einer Karriere machen können. Sehr schlimm, dieser Auftritt.
Dann haben wir da noch Judy Landers, die hierzulande wohl am bekanntesten durch ihre Rolle als lispelndes blondes Dummchen in der Frühachtziger-Krimiserie "Vegas" ist, ihr wisst schon, lief früher mal im ZDF, das war das, wo der obercoole Detektiv Dan Tanner immer mit seinem geilen 1957'er Thunderbird direkt in seinem Wohnzimmer parkte. Ach ja, da waren noch Zeiten, der arme Robert Urich, seinerzeit Hauptdarsteller, guckt sich die Rabatten ja inzwischen auch schon von unten an. Kinder, wie die Zeit vergeht...
Jedenfalls gibt die Landers hier ziemlich schreckschraubenmäßig die miniberockte Haushälterin des Bischofs Estrada. Wenn das der Papst wüsste...
Don Stroud soll mal laut Klappentext eine Nebenrolle im 007 Abenteuer "Lizenz zum Töten" gespielt haben, mag sein, denn obwohl ich mich hier und jetzt als Bond-Fan oute (jawohl, da stehe ich zu!) muss ich sagen, es handelt sich bei dem Film um einen der beiden misslungenen Filme, in denen der glücklose Timothy Dalton Her Majestys Superagenten gab, und diese Filme kann ich nicht ab und hab ich ewig nicht mehr gesehen, will ich auch nicht, von daher kann ich da wenig zu sagen, außer dass der Mann, also Herr Stroud, in diesem Film als psychopathischer Killer dermaßen fehlbesetzt ist und sein Spiel übertreibt, das es nur so kracht!

Jim Brown und Robert Z'dar (der wird wohl kaum wirklich so heißen, oder?) sind wohl auch aus so manch einem "tollen" Film bekannt, mir allerdings nicht. Genau das gleiche lässt sich über Hauptdarsteller Michael Foley, der den "überirdischen" Father Daniel zum Besten gibt, sagen. Keine Ahnung in welchen Rollen er bislang "glänzte", auf dem Cover steht was von "Omega Cop", doch das klingt ehrlich gesagt nach einem Streifen, den ich gar nicht kennen muss.
Tja, und insgesamt betrachtet muss man feststellen, hat man sich erst mal ausreichend bekringelt über den ganzen Schwachsinn, der einem hier geboten wird, fallen einem doch glatt Parallelen zu solch filmischen "Großtaten" wie Night Hunter ein, nur das der "Deadly Avenger", dessen Originaltitel übrigens "The Divine Enforcer" lautet und somit einmal mehr eine Großtat der deutschen Titelschmiede dokumentiert, wesentlich komischer ist, wenn auch, wie ich vermute, eher nicht gewollt.
Übrigens, die deutsche Version dauert ziemlich genau 75 Minuten und hat eine FSK 16 Freigabe, das amerikanische Original kann mit ca. 90 Minuten aufwarten, dieser Umstand erklärt zumindest so manch ein logisches Loch im Spektakel. Doch glaube ich kaum, das ein paar Splatterszenen mehr hier wesentliches rausgerissen hätten.

Ach ja, der eine Punkt ist für die unfreiwillige Komik, die immerhin den Unterhaltungswert dieser Höllengrotte ein wenig nach oben treibt!



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