The
deadly Avenger
(OT: The divine Enforcerer)
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Wenn
Pater Daniel (MICHAEL FOLEY, "Omega Cop") nachts seine
Soutane ablegt, wird er zur tödlichen gottlosen Kampfmaschine.
Er ist der Schrecken der gottlosen Gangster, Drogenbosse und Killer
und er predigt mit harter Faust und todbringenden Waffen...
Als sich der Bischof (ERIK ESTRADA, "C.H.I.P.S.") verzweifelt
an seinen Pfarrer (JAN MICHAEL VINCENT, "Airwolf") wendet,
weil ein "Vampirkiller" (DON STROUT, "007-License
to kill") sein Unwesen treibt, gerät "der Rächer"
Pater Daniel in Verdacht, der Killer zu sein: Die Haushälterin
des Bischofs (JUDY LANDERS, "Vegas") hatte zufällig
die vielen Waffen des Paters gesehen und den Bischof informiert.
Kann ein Priester der bestialische Mörder sein, der das Blut
seiner Opfer trinkt und ihr Fleisch ißt? Nur Pater Daniel
weiß, wer der Irre ist und verfolgt den Killer gnadenlos,
denn "der Rächer" erledigt solche Dinge auf seine
Weise. Doch dabei gerät er zwischen die Fronten im Krieg des
Drogenbosses (JIM BROWN, "Dirty Dozen") gegen einen Eindringling
(ROBERT Z'DAR, "Maniac Cop") - Gott helfe ihm!
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Ein
neuer Priester ist in der Stadt, die da Los Angeles heißt,
genauer gesagt verkündet Father Daniel, so sein Name, das Wort
Gottes in der übelsten Gegend des Millionenmolochs, Vergewaltigungen,
Mord und Totschlag sind hier an der Tagesordnung. Doch Nachts streift
Father Daniel seine Soutane ab und bläst zu einem Kreuzzug
gegen das Verbrechen. Wer die Gebote des Herrn nicht achtet, bekommt
es mit dem Vigilanten zu tun, der Informationen aus den Beichtgeständnissen
seiner Schäfchen gegen sie verwendet. Gott vergibt - Pastor
Daniel nicht! Bevor der Kampfsport-Kaplan mit der schicken Kreuz-am-Knauf-Knarre
den Sündern aber das Licht ausbläst, gibt er ihnen stets
noch die Gelegenheit, die Taten zu reuen. Außerdem hat Daniel
so etwas wie einen sechsten Sinn, er sieht Dinge, bevor sie geschehen,
was ja für seine außerkirchlichen Aktivitäten nicht
undienlich ist.
Derzeit wird die Nachbarschaft geplagt durch die Untriebe eines
Psychopaten, der als der "Vampirkiller" bekannt ist, Frauen
metzelt, sie köpft und ihr Blut trinkt. Der üble Kerl
taucht doch glatt immer wieder in Father Daniels Beichtstunde auf
um den armen Geistlichen zuzutexten. Tatsächlich hält
er sich für einen unbesiegbaren Nachfahren Draculas, doch Father
Daniel hat ja beste Beziehungen nach "oben". Bevor er
aber den irren Blutschlürfer in die Hölle verbannt, räumt
er noch mit einem Drogenring auf und lässt die Fäuste
mächtig fliegen. Das seltsame Finale (das in der deutschen
Videofassung, die ab 16 freigegeben ist, fast gänzlich geschnitten
ist) lässt beinahe die Vermutung zu, das Daniel selber ein
seraphischer Haudegen oder ähnliches ist, denn als der ganze
Spuk vorbei ist, steht bei dem Bischof plötzlich der echte
Father Daniel vor der Tür, und der sieht unserem Schinkenklopfer
in keinster Weise ähnlich...
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Bahaha,
was um Himmels Willen ist denn das für eine Möhre von
einem Psychothriller / Vampirschocker? Meinte Regisseur Robert Rundle,
dessen Erstling vorliegender Titel war, das eigentlich ernst oder
setzte er uns eine Parodie vor die Nase? Ich vermute mal ersteres,
dennoch habe ich selten so gelacht über so viel Schwachsinn
und Dilettantismus in einem Film. Actionklopper trifft Mysterymärchen
trifft Thriller trifft Horror, und nix hat geklappt. Ohnehin hat
man teilweise das Gefühl, dass der Film nur gedreht worden
ist, um Ex-Fernsehstars und Ex-prominente-Nebendarsteller in größeren
Produktionen ein Gnadenbrot zuzuwerfen, denn die Liste derer Mitwirkenden
ist beachtlich.
Zum einen haben wir da Erik Estrada, bekannt aus der legendären
Motorradcop-Serie "C.H.I.P.S:" (haben wir doch früher
alle geschaut, als RTL der einzige Privatsender war, den man weiland
in den 80'ern ohne Kabelanschluss empfangen konnte, oder?), der
hier extrem gelangweilt den Bischof gibt und interessanterweise
im Vor- wie Im Nachspann als Eric Estrada, also geschrieben mit
einem C am Ende seines Vornamens, gelistet wird. Hausaufgaben nicht
gemacht? Keine Lust oder keine Zeit? Und was würdet ihr machen...ach
Moment, ihr habt ja gar nichts gemacht, die Sache ging ja schief.
Nun gut, der nächste im Bunde ist Jan Michael Vincent, der
einen völlig überflüssigen zweiten Priester spielt
und ansonsten eher ein Paradebeispiel dafür abliefert, was
Alkohol und Drogen aus einer Karriere machen können. Sehr schlimm,
dieser Auftritt.
Dann haben wir da noch Judy Landers, die hierzulande wohl am bekanntesten
durch ihre Rolle als lispelndes blondes Dummchen in der Frühachtziger-Krimiserie
"Vegas" ist, ihr wisst schon, lief früher mal im
ZDF, das war das, wo der obercoole Detektiv Dan Tanner immer mit
seinem geilen 1957'er Thunderbird direkt in seinem Wohnzimmer parkte.
Ach ja, da waren noch Zeiten, der arme Robert Urich, seinerzeit
Hauptdarsteller, guckt sich die Rabatten ja inzwischen auch schon
von unten an. Kinder, wie die Zeit vergeht...
Jedenfalls gibt die Landers hier ziemlich schreckschraubenmäßig
die miniberockte Haushälterin des Bischofs Estrada. Wenn das
der Papst wüsste...
Don Stroud soll mal laut Klappentext eine Nebenrolle im 007 Abenteuer
"Lizenz zum Töten" gespielt haben, mag sein, denn
obwohl ich mich hier und jetzt als Bond-Fan oute (jawohl, da stehe
ich zu!) muss ich sagen, es handelt sich bei dem Film um einen der
beiden misslungenen Filme, in denen der glücklose Timothy Dalton
Her Majestys Superagenten gab, und diese Filme kann ich nicht ab
und hab ich ewig nicht mehr gesehen, will ich auch nicht, von daher
kann ich da wenig zu sagen, außer dass der Mann, also Herr
Stroud, in diesem Film als psychopathischer Killer dermaßen
fehlbesetzt ist und sein Spiel übertreibt, das es nur so kracht!
Jim Brown und
Robert Z'dar (der wird wohl kaum wirklich so heißen, oder?)
sind wohl auch aus so manch einem "tollen" Film bekannt,
mir allerdings nicht. Genau das gleiche lässt sich über
Hauptdarsteller Michael Foley, der den "überirdischen"
Father Daniel zum Besten gibt, sagen. Keine Ahnung in welchen Rollen
er bislang "glänzte", auf dem Cover steht was von
"Omega Cop", doch das klingt ehrlich gesagt nach einem
Streifen, den ich gar nicht kennen muss.
Tja, und insgesamt betrachtet muss man feststellen, hat man sich
erst mal ausreichend bekringelt über den ganzen Schwachsinn,
der einem hier geboten wird, fallen einem doch glatt Parallelen
zu solch filmischen "Großtaten" wie
Night Hunter ein, nur das der "Deadly Avenger", dessen
Originaltitel übrigens "The Divine Enforcer" lautet
und somit einmal mehr eine Großtat der deutschen Titelschmiede
dokumentiert, wesentlich komischer ist, wenn auch, wie ich vermute,
eher nicht gewollt.
Übrigens, die deutsche Version dauert ziemlich genau 75 Minuten
und hat eine FSK 16 Freigabe, das amerikanische Original kann mit
ca. 90 Minuten aufwarten, dieser Umstand erklärt zumindest
so manch ein logisches Loch im Spektakel. Doch glaube ich kaum,
das ein paar Splatterszenen mehr hier wesentliches rausgerissen
hätten.
Ach ja, der
eine Punkt ist für die unfreiwillige Komik, die immerhin den
Unterhaltungswert dieser Höllengrotte ein wenig nach oben treibt!
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